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Vermessung
 
 
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08.06.2006  

 
 

Sie haben Zweifel an der Gültigkeit einer Zwischenmarke oder gar der Gesamtdistanz? Um es vorweg zu sagen, die Wildwest-Zeiten scheinen vorbei zu sein. Wer als Veranstalter eines Marathons etwas auf sich hält, wird sich gern das Zertifikat "amtlich vermessene Strecke" umhängen. Ansonsten gilt die Strecke als nicht "bestenlistenreif". Der Internationale Leichtathletik-Verband (IAAF) hat längst die strengen Regeln der weltweit organisierten Straßenlaufveranstalter (AIMS) übernommen, legt aber dennoch nicht für alle Marathonstrecken weltweit die Hand ins Feuer, doch inzwischen für fast die meisten. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) erkennt gemäß "Amtlichen Leichtathletik-Bestimmungen" (ALB) ein Vermessungsprotokoll an, das von einem beim DLV zugelassenen Vermesser verfasst ist. Keinesfalls solche, die von Berufs wegen mit Vermessung zu tun haben und in dieser Branche ihre Brötchen verdienen.
 
Von den "amtlichen" Vermessern gibt es inzwischen allein in der Bundesrepublik fast 100. Die Streckenüberprüfung wird seit Ende der 1980er Jahre mit dem an einem Fahrrad befindlichen so genannten Jones-Counter vorgenommen. Vorbei sind die Zeiten, bei denen ein Schiebemessrad verwendet wurde, weil die Genauigkeit zu wünschen übrig ließ.
 
Die Vermessung der Strecke selbst mag dabei noch die leichteste Übung sein, obgleich der fließende Verkehr das Befahren auf der Ideallinie selbst für die Vermesser zum Abenteuer werden lässt. Als Ideallinie gilt dabei ein Abstand vom Straßenrand von 20-30 Zentimeter. Wenn die Absperrung einer Kurve nicht möglich ist, kann die Ideallinie im Zweifelsfall sogar über die Bordsteinkante oder ein Rasenstück führen. Wichtiger ist dabei allerdings das Eichen. Dabei werden auf einer 1000 Meter langen Eichstrecke, die asphaltiert, flach und geradeaus verlaufen muss, die sich bei vier Messungen ergebenden Eicheinheiten festgestellt und gemittelt. Die gleiche Prozedur wird nach Abschluss der Streckenvermessung nochmals durchgeführt, um Temperatur- und Luftdruckschwankungen auszugleichen. Selbst mit den zugrunde gelegten Umdrehungen/1000 Meter geben sich die Vermesser noch nicht ganz zufrieden. Zur Sicherheit wird pro 1000 Meter Laufstrecke ein Meter Zugabe gemacht, was bei der Marathonstrecke eine Dreingabe von + 42 Meter ergibt. Im Idealfall. Der Läufer erkennt die attestierte, kürzeste Entfernung zwischen Start und Ziel inzwischen vielerorts an der "Blue line", in Berlin zusätzlich an der "Green line" der Skater.



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Autor und Copyright: Ein Beitrag von Burkhard Swara - Laufshop "Düssel-Runner"

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