Inhaltsverzeichnis
   
  Startseite
  Intern
  Laufkalender
  Ergebnislisten
  Fotoarchiv
  Lauf-Treffs
  Laufstrecken
  Rund ums Laufen
  Lauf-Reportagen
  Suche ...
 

Kontakt


Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

Spenden

 

 

Der bei Läufern beliebte MP3-Player birgt so manche Gefahren in sich
 
 
Laufen-in-Koeln >> Rund um's Laufen >> Tipps und Infos zum Thema Laufen >> Artikel

03.06.2008  

 
 

Von der Industrie werden sie immer wieder gerne an Läufer verkauft, sogenannte MP3 Player, mit denen sich lange Trainingseinheiten unterhaltend verkürzen lassen. Spezielle Kopfhörer ermöglichen gar den Umgebungspegel um ein Minimum zu senken, um so den Raumklang zu erhöhen. Eine schöne Ablenkung, die aber auch schnell zur Gefahr werden kann. Wer sich zu sehr ablenken lässt läuft Gefahr seine Umwelt vermindert wahr zu nehmen, was im Straßenverkehr gar zur tödlichen Falle werden kann. So jüngst in Frankfurt, wo ein 37jähriger Mann die Straßenbahnschienen überquerte und dabei offenbar eine herannahende Bahn nicht bemerkte. Er wurde vom Zug erfasst und dabei schwer verletzt.

Die tragbare Unterhaltung scheint aber noch weitere Gefahren in sich zu bürgen. Kanadische Mediziner warnen: "Bei Gewitter sollte man keine Kopfhörer tragen. Die können nämlich Blitze anziehen". Demnach sollte auf tragbare MP3-Player bei Gewitterstürmen verzichtet werden. Wie die Wissenschaftler um Eric Heffernan vom Vancouver General Hospital berichten, hatte ein Jogger bei einem derartigen Einschlag starke Hörschäden und Verbrennungen erlitten. (New England Journal of Medicine (Bd. 357, Nr. 2, S. 198). Der Blitz schlug genau in dem Moment in einen Baum ein, als der Mann daran vorbei lief. Er wurde fast zweieinhalb Meter zur Seite geschleudert und erlitt dabei einen Kieferbruch, Verbrennungen. Weiterhin waren beide Trommelfelder gerissen. Zwar können Menschen vom Blitz getroffen werden, häufiger sei jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass die Entladung von einem Gegenstand, etwa einem Baum, als so genannter Seitenblitz überspringt. Aufgrund des hohen Widerstandes der Haut wir der Blitz außen über den Körper geleitet. "Schweiß und metallische Objekte können den flash-over unterbrechen und zu einem internen Stromfluss führen", erklärt die Gruppe um Heffernan.

Aber auch bei gewitterfreiem Wetter sollte man es nicht übertreiben. Das britische Royal National Institute For Deaf People hat herausgefunden, dass 39 Prozent der 18- bis 24-Jährigen mindestens eine Stunde täglich Musik über Kopfhörer hören mit bis zu 105 Dezibel. Das Nationale Akustische Institut in Sydney, Australien befürchtet, dass es in naher Zukunft immer mehr ernste Hörschäden geben wird, weil jeder vierte Nutzer seine Musik viel zu laut hört.

Ende des letzten Jahres ging in den Medien die Nachricht umher, dass MP3-Player eine Gefahr für Herzschrittmacher darstellen. Eine Studie wies Gefahren auf, bei dem iPods fünf bis zehn Sekunden lang in einem Abstand von fünf Zentimetern an den Brustkorb der Herzschrittmacherpatienten gehalten wurden. In 20 Prozent der Fälle konnte der Herzschrittmacher den Herzschlag der Patienten nicht mehr richtig erkennen, bei 29 Prozent gab es Interferenzen und ein kurzfristiges Aussetzen des Schrittmachers musste bei 1,2 Prozent der Testpersonen festgestellt werden. Eine daraufhin groß angelegte Studie schränkte die Gefahren jedoch ein: "Die Gefahr, dass ein Herzschrittmacher durch ein elektronisches Gerät komplett außer Gefecht gesetzt wird, geht praktisch gegen null. Da kann es vielleicht passieren, dass die eine oder andere Spezialfunktion nicht funktioniert. Ein kompletter Ausfall ist aber nicht zu erwarten", kommentierte Harald Gabriel, Wiener Universitätsprofessor, die Studie.





__________________________________
Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


Drucken    Weiterempfehlen    Merken

Nach oben