Inhaltsverzeichnis
   
  Startseite
  Intern
  Laufkalender
  Ergebnislisten
  Fotoarchiv
  Lauf-Treffs
  Laufstrecken
  Rund ums Laufen
  Lauf-Reportagen
  Suche ...
 

Kontakt


Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

Spenden

 

 

Die urbane Legende vom "Aspirin"
 
 
Laufen-in-Koeln >> Rund um's Laufen >> Tipps und Infos zum Thema Laufen >> Artikel

03.11.2010  

 
 

 

Horst Pagel lehrt als Professor für Physiologie an der Universität zu Lübeck. Er ist international renomierter Experte für das Medikament gegen Blutarmut Erythropoietin (Epo) und unterrichtet angehende Humanmediziner. Als begeisteter Radsportler ist er unteranderem Anti-Doping-Beauftragter des Radsport-Verbandes Schleswig-Holstein, wo er auch in der Trainerausbildung als Referent tätig ist.

 
Im Oktober besuchte Laufen-in-Koeln das Anti-Doping Seminar der Nada und des B.p.B. in Nördlingen, bei dem sich zahlreiche Experten zu diesem Thema austauschten und Referenten zu Wort kamen. So hielt auch Professor Horst Pagel von der Universität zu Lübeck einen Vortrag zum Thema Nahrungsergänzungsmittel, verbunden mit der Frage, ob diese überhaupt nötig sind und welche Gefahren sie mit sich bringen. Dabei kam auch das bei Ausdauersportlern viel verbreitete und gern in Massen konsumierte Aspirin an die Reihe, das demnach völlig überbewertet wird und allein nur einem etwas bringt, nämliche dem Hersteller:

"Das tägliche Aspirin verhilft zu eiserner Gesundheit. Wirklich? Viele Zeitgenossen glauben offenbar fest daran. Die Umsatzzahlen scheinen diesen Trend zu bestätigen: Laut der Bayer Vital GmbH werden pro Jahr 600 bis 700 Millionen Euro mit diesem Medikament in Deutschland umgesetzt. Das sind 120 bis 140 Millionen Packungen zu je 20 Tabletten. Mit anderen Worten: Jeder Bundesbürger, alle Säuglinge und Greise eingeschlossen, verbrauchen pro Jahr 1 bis 2 Packungen Aspirin.
 
Wie bei so vielen Legenden enthält auch die um das Aspirin ein Körnchen Wahrheit. Tatsächlich hemmen Salicylate bzw. das besser verträgliche und daher in Aspirin enthaltene Acetylsalicylat (ASS) Entzündungen, Schmerzen und Fieber. Es schützt vor Herzattacken und weiteren Zipperlein, die im Einzelnen noch gar nicht näher erforscht sind.
 
Allein, es ist überhaupt nicht nötig die ohnehin schon reiche Bayer AG noch reicher zu machen. Salicylate sind in vielen Gemüsesorten, Früchten und Kräutern enthalten. Gazpacho, die kalt servierte Suppe aus Tomaten, Gurken, Zwiebeln und Paprika, enthält eine gesunde Dosis Salicylat. Ratatouille, ein Gemüsegericht aus Auberginen, Zucchini, roten Paprika und Tomaten, quillt davon geradezu über. Auch andere Nahrungsmittel sind reich an Salicylat, so beispielsweise Ananas, Himbeeren, Melonen, Chicorie oder Mangos. Selbst Honig, Worchestersauce oder Pfefferminze eignen sich zum Auffüllen des Salicylat-Vorrates.
 
Der einfachste Weg, besonders viel Salicylat zu sich zu nehmen, ist jedoch das Teetrinken. Eine Tasse schwarzer Tee liefert 3 mg, fünf Tassen gar die lebensverlängernde Dosis von 15 mg."




__________________________________
Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
Foto: Laufen-in-Koeln, Detlev Ackermann

Drucken    Weiterempfehlen    Merken

Nach oben