| 
             
            Am 4. Januar wurde in Kevelaer der 2. 
            Honigkuchen-Marathon ausgetragen. Nach der gelungenen Premiere im 
            vergangenen Jahr zeichnete sich schon recht früh ab, dass das auf 
            300 Teilnehmer beschränkte Feld recht früh ausgebucht werden würde. 
            Und Anfang November, also 6 Wochen vor der Austragung hieß es dann 
            auch schon: "Ausgebucht - Starterfeld schon komplett". Seitens 
            Veranstalter wollte man die Teilnehmerzahl nicht erhöhen. Die 
            familiäre Atmosphäre, sowie gute organisatorische Bedingungen sollte 
            Vorrang haben. Dennoch hatte man die Möglichkeit, in einer 
            Tauschbörse über die Webseite des Veranstalters von verhinderten 
            Teilnehmern frei werdende Startnummern zu ergattern. Ein Angebot, 
            dass eifrig genutzt wurde. Somit konnte man beim austragenden Verein 
            LLG Kevelaer mit einem fast lückenlosen Teilnehmerfeld rechnen. 
              
            Neben der Vorjahressiegerin 
            freute man sich seitens Veranstalter insbesondere auf die Teilnahme 
            der beiden Extremsportler Karl Graf aus Pfalzdorf und Stefan Schlett 
            aus Kleinostheim, die im vergangenen Jahr am Transeuropalauf von 
            Lissabon nach Moskau teilnahmen. Als weiteren, besonderen  Gast 
            empfing man Horst Preisler von der LAV Hamburg-Nord. Der 67-jährige 
            hält den Weltrekord in der Anzahl der erfolgreich absolvierten 
            Marathons, die er bisher weit über 1200 Mal absolvierte. Aber neben 
            den Profis waren auch einige namhafte Hobbyläufer mit dabei. Dies 
            ging in der Moderation von Laurenz Thissen leider fast völlig unter. 
            Daher seien hier vertretend einmal die Sabine Weiß aus Essen 
            (bekannt geworden als einzige, weibliche Doppelstarterin des Ford 
            Köln-Marathon), und Stephan Isringhausen (bekannt von der Laufseite 
            www.steppenhahn.de) aufgelistet. Den weitesten Weg nahm der 
            Österreicher Johannes-Wilhelm Kühnen 
            auf sich, der für den Marathon in Kevelaer 900 km Anreiseweg 
            zurücklegte, um mit dabei zu sein. 
              
            Gegen 10 Uhr war es denn soweit. 
            Das Thermometer hatte die 0 Grad-Grenze erreicht und es war feucht 
            kalt. Das konnte die Stimmung der rund 240 Teilnehmer aber 
            keineswegs vermiesen. Diese lauschten eher gespannt dem Count-Down 
            und dem erlösenden Startschuss. Zu absolvieren war ein 6km Rundkurs, 
            der 7 Mal abzulaufen war, zuzüglich eines abschließenden 195m Stück 
            ins Ziel. Die Strecke selber war bestens kilometriert. Wer im 
            Rundenzählen nicht ganz so stark ist, konnte sich an den 
            hochzählenden Km-Angaben orientieren. Der weitgehend asphaltierte 
            Kurs führte durch Felder und ein Waldstück. Die Stimmung am 
            Wegesrand war eher bescheiden bis ruhig. Bis auf die 
            Versorgungsstellen, die man alle ca. 2,5km vorfand. Da fanden sich 
            neben den zahlreichen Angehörigen auch immer mehr werdende Zuschauer 
            ein, die die Athleten mächtig und lautstark anfeuerten. Aber statt 
            weiter zu laufen, hielten die Meisten erstmal inne, um sich für das 
            Weiterlaufen mit warmen Tee, Wasser, Cola, Bananen und Honigkuchen 
            zu stärken. 
               
            Auf dem Wendepunktstück bei km 5, traf 
            erstmalig das Mittelfeld auf die Spitzenläufer. Einer längeren und 
            vor allem interessanten Wendepunktpassage, denn im Laufe des 
            gesamten Rennens konnte man sich in diesem Teilstück einen Überblick 
            über die persönliche Position machen. Oder einfach mal die 
            vorbeiziehenden, anderen Läufer grüßen. Vorne weg und mit weitem 
            Abstand liefen Thorsten Domeyer, gefolgt von 
            Alexander Janitzki. 
            Bei den Frauen lief die Vorjahressiegerin Anette Neinhüs-Janssen vom 
            TSV Weeze in der Führungsposition. 
              
            Einen neuen Streckenrekord gab 
            es dieses Jahr nicht. Im Gegenteil der diesjährige Sieger 
            Thorsten Domeyer vom
            Ruhrorter TV 
            brauchte mit 2:44:31 
            Stunden sogar fast 7 Minuten länger als der Vorjahressieger, der den 
            Streckenrekord von 
            2:37:47 erstmalig 
            festlegte. Die Siegerin Anette Neinhüs-Jansen brauchte mit 
            3:15:20 Stunden 
            auch wesentlich 
            länger als letztes Jahr. Bei den Damen fehlte es in diesem Jahr an 
            einer spannenden Verfolgungsjagd, so wie sie letztes Jahr zwischen 
            ihr und Astrid Benöhr ausgetragen wurde. Unter Berücksichtigung der 
            Zweitplazierten 
            Margret Krepp mit einer Zeit von 
            3:36:45 Stunden kann man es aber auch irgendwie verstehen, wenn Frau 
            Neinhüs-Jansen diesmal den Wettkampf twas ruhiger anging.
             
            
              
            Statt einer Medaille gibt es in 
            Kevelaer für jeden Finisher ein 400g schweres Stück "Honigkuchen de 
            Luxe". Benannt nach 
            einem der Hauptsponsoren, einer Kevelaer Spezialitäten-Bäckerei. Mit 
            Sicherheit nicht ohne Hintergedanken, denn nach so einem 
            anstrengenden Lauf müssen verloren gegangene Kalorien wieder 
            aufgefüllt werden. Vom Ziel aus ging es für die Meisten aber erstmal 
            unter die aufwärmende Dusche. Für die Meisten, ... 
            denn den beiden 
            Ultralangstreckenläufern Ilona Schlegel aus 
            Bonn und Detlev Ackermann aus Köln gefiel es in Kevelaer so gut, 
            dass sie nach dem Zieleinlauf noch eine weitere Runde liefen und 
            somit jeweils über 48km zurücklegten. Sozusagen zum Auslaufen und 
            genießen. 
              
            Gegen 15 Uhr gab es in der Jugendherbere noch 
            eine große Siegerehrung, bei der die jeweiligen Klassensieger mit 
            einer Medaille und Urkunde bedacht wurden. Unmittelbar danach, gab 
            es dann Urkunden für alle Teilnehmer. Wer dann noch nicht nach Hause 
            wollte, und das waren recht viele, konnte sich mit Freunden bei 
            warmen Essen und Getränken in einer Runde zusammensetzen und über 
            den vergangenen Lauf philosophieren. 
              
            Insgesamt betrachtet, wieder eine nette 
            Veranstaltung, die nicht nur große Akzeptanz in der eignen Region 
            gefunden hat, sondern auch immer mehr Läuferinnen und Läufer aus 
            weiter gelegenen Entfernungen anlockt.  |