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Kenianer nach 2:06:48 Stunden im Schlussspurt nicht zu stoppen / Mamitu Daska siegt bei den Frauen / Fate Tola nach starken Rennen in 2:25:42 Gesamtzweite und Deutsche Meisterin  Der 30. Oktober war ein Lauftag am Main von besonderer GĂĽte. Die 35. Ausgabe des Mainova Frankfurt Marathon wird dank Kaiserwetter, rund 500.000 Zuschauern am Streckenrand und Spitzenleistungen der Athleten in Erinnerung bleiben. Der Kenianer Mark Korir setzte sich in 2:06:48 Stunden in einem spannenden Männerrennen durch, bei den Frauen siegte Mamitu Daska aus Ă„thiopien (2:25:27) – dicht gefolgt von der stark laufenden Fate Tola, die sich in 2:25:42 den deutschen Meistertitel sicherte. Â
Als die Eliteläuferinnen und Eliteläufer nach ihren Rennen auf Weltklasse-Niveau schon längst geduscht waren, war der Marathon-Festtag in Frankfurt noch lange nicht vorbei. Mit 15.850 Läufern auf der 42,195-Kilometer-Distanz (darunter rund 2000 Erststartern) und insgesamt ĂĽber 27.500 Startern bei allen Wettbewerben des Rennwochenendes konnte er Veranstalter ein tolles Meldeergebnis verkĂĽnden. Mit 11.880 Finishern erreichten bei der Jubiläumsausgabe 6,5 Prozent mehr Marathonläufer das Ziel in der Festhalle als im Vorjahr. Â
„Es war ein Traumtag“, sagt Renndirektor Jo Schindler, der den Laufklassiker am Main seit nunmehr 15 Jahren organisiert. „Wir machen Marathon mit Herzblut und das merken die Läufer.“ Der Frankfurter Sportdezernent Markus Frank sprach von „Volksfestatmosphäre“ und einer der „besten Ausgaben in der 35-jährigen Geschichte“. Lothar Herbst, Vorstand beim Titelsponsor Mainova, zeigte sich „beeindruckt von der Energieleistung der Läufer“.  Im Männerrennen zeichnete sich schon recht frĂĽh ein rein kenianisches Duell um den Triumph beim ältesten deutschen Stadtmarathon ab. „Als nach 35 Kilometern das Tempo langsamer geworden ist, habe ich Druck gemacht“, erzählte Sieger Korir. Er habe nach der grĂĽndlich missglĂĽckten Titelverteidigung beim Paris Marathon im FrĂĽhjahr etwas gut machen wollen. „Heute bin ich sehr zufrieden.“  Der Ăśberraschungszweite Martyn Kosgei (2:07:22) und Cybrian Kotut auf Rang drei (2:07:28) hatten der entscheidenden Tempoverschärfung ihres Landsmanns nichts mehr entgegenzusetzen. Die Halbmarathonmarke hatte die Spitzengruppe exakt wie geplant nach 63:00 Minuten passiert. Â
Sehr diszipliniert und taktisch gut bestritt Fate Tola ihren ersten Marathon als deutsche StaatsbĂĽrgerin. Die im hessischen Gelnhausen heimisch gewordene Athletin verpasste letztlich nur um 15 Sekunden den groĂźen Triumph in der brodelnden Atmosphäre der Festhalle. „Als ich im Ziel eine 2:25er Zeit gesehen habe, war ich ĂĽberrascht. FĂĽr mich hat alles gut funktioniert, es war toll“, sagt Fate Tola.  Die 29-jährige Mutter einer kleinen Tochter ist beim Mainova Frankfurt Marathon die viertbeste Zeit einer deutschen Läuferin ĂĽberhaupt gerannt und zeigte sich nach ihrem Erfolg locker und gelöst, wie von einer groĂźen Last befreit. Sie bedankte sich bei ihrem Tempomacher Simon StĂĽtzel, der sie entgegen der Vereinbarung letztlich bis ins Ziel begleitete.  Auch Mona Stockhecke hatte im Ziel allen Grund zum Jubeln. Die Hamburgerin freute sich ĂĽber eine starke neue Bestzeit von 2:31:30 Stunden und Platz zwei bei den nationalen Titelkämpfen. „Ich bin glĂĽcklich, dass es fĂĽr mich so aufgegangen ist. Ich habe alles gegeben, was heute drin war. Die ersten 26 Kilometer lief es ‚effortless‘ fĂĽr mich, wie ohne Anstrengung. Dieses GefĂĽhl ist danach verloren gegangen“, sagt Mona Stockhecke. „Die WM-Norm von 2:29:30 ist jetzt einmal in die Nähe gerĂĽckt. Diese Zeit ist in jedem Fall in meinem Kopf – und im FrĂĽhjahr gehtÂ’s weiter.“  Platz drei bei den Deutschen Meisterschaften ging an Anne Haug. Die Triathlon-Olympiateilnehmerin von Rio zeigte bei nahezu perfekten Laufbedingungen in 2:36:13 Stunden ein starkes DebĂĽt auf der Marathondistanz. „Das war ein Topeinstieg fĂĽr sie“, lobte der Sportliche Leiter Christoph Kopp. Auf Rang vier landete die hessische Lokalmatadorin Tinka Uphoff in 2:41:35 Stunden. Â
Eine handfeste Überraschung erlebten die bestens gelaunten Zuschauer in der proppenvollen Festhalle bei der Entscheidung um die deutsche Meisterschaft bei den Männern. Marcus Schöfisch (SC DHfK Leipzig) schob sich auf den beiden Schlusskilometern noch von Rang vier auf eins vor und fiel nach 2:20:12 Stunden glückselig rücklings auf den roten Teppich. „Der Zieleinlauf ist ein absoluter Wahnsinn. Es war ein hartes Stück Arbeit und ein Riesenerlebnis“, sagt Schöfisch.   Top-Ergebnisse 35. Mainova Frankfurt Marathon Männer 1. Mark Korir (KEN) 2:06:48 2. Martyn Kosgei (KEN) 2:07:22 3. Cybrian Kotut (KEN) 2:07:28 4. Mark Curtis (USA) 2:11:20 5. Tadesse Tola (ETH) 2:11:52 Frauen 1. Mamitu Daska (ETH) 2:25:27 2. Fate Tola (GER) 2:25:42) 3. Sarah Jebet (KEN) 2:27:07 4. Lindsay Flanagan (USA) 2:29:28 5. Charlotte Purdue (GBR) 2:30:04   __________________________________ Autor und Copyright: Alex Westhoff für Laufen-in-Koeln |