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Elterntaxi - Bequemlichkeit mit Nebenwirkungen: Warum der Schulweg zu Fuß besser ist  In vielen Städten gehören morgendliche Autokolonnen vor Schulen zum Alltag. Eltern bringen ihre Kinder mit dem sogenannten "Elterntaxi" zur Schule - aus Sorge, Bequemlichkeit oder Zeitmangel. Doch dieser Trend hat weitreichende Konsequenzen für die Entwicklung der Kinder, die Verkehrssicherheit und die Umwelt.  Verlust von Selbstständigkeit und Bewegung  Der tägliche Schulweg bietet Kindern die Chance, Selbstständigkeit zu entwickeln und sich körperlich zu betätigen. Wird dieser Weg durch das Elterntaxi ersetzt, fehlen wichtige Erfahrungen im Straßenverkehr sowie soziale Interaktionen mit Gleichaltrigen. Zudem führt der Mangel an Bewegung zu gesundheitlichen Nachteilen und kann die Konzentrationsfähigkeit im Unterricht beeinträchtigen. Der aktive Schulweg hingegen setzt täglich einen kleinen, aber wichtigen sportlichen Reiz und legt den Grundstein für ein bewegungsfreundliches Leben.  Paradoxerweise erhöhen Elterntaxis die Gefahr für alle Kinder im Schulumfeld. Das gesteigerte Verkehrsaufkommen führt zu unübersichtlichen und gefährlichen Situationen, insbesondere beim Ein- und Aussteigen. Studien zeigen, dass durch Elterntaxis vermehrt kritische Verkehrslagen entstehen - was auch viele Eltern selbst als problematisch empfinden.  Die kurzen Autofahrten summieren sich zu einer beträchtlichen Umweltbelastung durch erhöhten CO2-Ausstoß. Zudem bedeutet das tägliche Fahren zur Schule einen nicht unerheblichen Zeit- und Kostenaufwand für Eltern - Ressourcen, die sinnvoller eingesetzt werden könnten. Beispiel aus Köln: Schulstraßen und Bewegungspass  In Köln wurden verschiedene Initiativen gestartet, um dem Problem der Elterntaxis entgegenzuwirken. Ein Beispiel ist das Pilotprojekt "Schulstraßen" in Ehrenfeld. Dort wird die Lindenbornstraße vor der Vincenz-Statz- und Lindenborn-Grundschule zu Schulbeginn und Schulschluss für Autos gesperrt. Das schafft Raum für einen sicheren, aktiven Schulweg.  Ergänzt wird dies durch Programme wie den "SpoSpiTo-Bewegungspass". Kinder werden motiviert, mindestens 20-mal ohne Elterntaxi zur Schule zu kommen. Die Teilnahme wird mit Preisen und Urkunden belohnt - eine spielerische und sportliche Motivation, sich zu bewegen und Verantwortung für den eigenen Schulweg zu übernehmen.  Auch Schüleraktionen zeigen Wirkung: In Mülheim verteilten Kinder "Denkzettel" an Verkehrssünder und sensibilisierten mit selbst gestalteten Bannern für das Thema. Diese Eigeninitiative stärkt nicht nur das Verantwortungsbewusstsein, sondern auch die Selbstwirksamkeit der Kinder - und unterstreicht ihr Recht auf einen sicheren Schulweg. Alternativen zum Elterntaxi  Es gibt zahlreiche Alternativen, die sowohl die Sicherheit als auch die Selbstständigkeit der Kinder fördern: Â
__________________________________ Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln |