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											Große Läufer aller Zeiten: Waldemar Cierpinski | 
										 
									 
    
    
    
    
    
	
		
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		 Waldemar 
		Cierpinski  | 
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Gut achteinhalb Minuten brauchte 
Waldemar Cierpinski 1974 als 3.000m Hindernisläufer. Nicht schlecht - den 
DDR-Funktionären war er trotzdem zu langsam. Also fehlte der Name des 
Hallensers, als die Tickets für die Europameisterschaft in Rom ausgestellt 
wurden. Cierpinski zog aus dieser Enttäuschung die Konsequenzen: Nie wieder 
Hindernisrennen! Was damals niemand ahnen konnte: Schon zwei Jahre danach stand 
er auf dem olympischen Thron - als Marathonläufer! Für viele war Cierpinski, 
verheiratet mit 800m-Läuferin Marita Politz, ein weitgehend unbeschriebenes 
Blatt, als er in Montreal auf die lange Tour ging; es war im übrigen seine 
fünfte. 
  
Nach seinem Marathoneinstand am 
5. Oktober 1975 in Kosice machte er sich selber Mut: "Das ist Deine Strecke!" 
Damit hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen. Denn schon in kurzer Zeit 
erzielte der DDR-Läufer riesen Fortschritte. Im Aprill 1976 steigerte sich 
Cierpinski in Chemnitz um knapp vier Minuten auf 2:13:57,2 und sechs Wochen 
später in Wittenberg gar auf 2:12:21,2. In diesem Tempo ging`s in Kanada weiter. 
2:09:55 - nun gehörte Waldemar Cierpinski zu Elite. 
  
Der Amerikaner Frank Shorter 
hatte ihm das Siegen nicht leichtgemacht. Doch auf der Park Avenue fiel bei 
Kilometer 32 die Vorentscheidung. Shorter hatte an diesem Tag Schwierigkeiten 
mit den Steigungen, und diese Schwäche nutzte der neue Olympiasieger, der seinen 
Sieg keineswegs eigener Cleverness zuschrieb: "Ich verdanke meine Erfolge dem 
Kollektiv der DDR. Ich habe meine Kraftreserven aus den Leistungen der anderen 
geschöpft." 
  
In den folgenden Jahren war von 
Cierpinski nicht viel zu hören und zu lesen. Bei der Europameisterschaft 1978 in 
Prag kam er als Vierter ins Ziel. War Montreal also ein einmaliger 
Leistungsgipfel, den er nie mehr würde erklimmen können? Cierpinski war zwischen 
den Spielen 1976 und 1980 oft untergetaucht, doch als es in Moskau darauf ankam, 
da war Waldemar wieder da. Sein zweiter Marathon-Triumph - nur Abebe Bikila war 
dieses Kunststück zuvor gelungen - räumt Cierpinski im Herr der weltbesten 
Marathonläufer eine Sonderdarstellung ein, auch wenn in Moskau zum Beispiel die 
US-Athleten wegen des Olympia-Boykotts nicht am Start waren. 
  
Heute gehört Waldemar 
Cierpinski dem NOK für Deutschland an, wohnt in Halle an der Saale und ist 
Inhaber zweier Sportausstattergeschäfte. Weiterhin  ist er Chef-Organisator 
des Mitteldeutschen Marathons, der jährlich zwischen Halle an der Saale und 
Leipzig stattfindet. 
  
 
 
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              Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Foto: Laufen-in-Koeln
  
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