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											48. Auflage 100km von Biel - im Zeichen der Stabilisierung und guten Zeiten | 
										 
									 
    
    
    
    
    Im Zeichen der Stabilisierung 
  
Die Bieler Lauftage 2006 mit 
der 48. Austragung des Bieler 100km-Laufes standen ganz im Zeichen der 
Stabilisierung. Die Anpassungen der letzten Jahre bei der Streckenführung haben 
sich mehr als bewährt und erfahren keine, bzw. keine nennenswerte Änderungen. 
  
Um den Wünschen der tausenden 
Läuferinnen und Läufern gerecht zu werden, hatte sich das Organisationskomitee 
bei den Vorbereitungen ganz klar auf das organisatorische rund um den 
Start/Ziel-Bereich fokussiert. 
  
So hat man den Zielschluss auf 
Wunsch der Läuferinnen und Läufer über die Distanz von 100km wiederum auf 21 
Stunden festgelegt. Neu war auch, dass die Anreise nach Biel mit den 
Schweizerischen Bundesbahnen zu Sonderkonditionen möglich war. Die neue 
Medaille, im Jahre 2006 mit dem Sujet "Bieler Kongresshaus", konnte vor Ort mit 
Name, Laufzeit und Rang graviert werden. 
  
Der 9. Juni 2006 war ein 
wichtiges Datum. Natürlich fiel um 22 Uhr der Startschuss zum 48. 100km-Lauf von 
Biel. Gleichtags fand jedoch ebenfalls die Eröffnung der 
Fifa-Fussballweltmeisterschaft in Deutschland statt. Dieses Ereignis sollte 
nicht verpasst werden und somit stelle man in der Eishalle in Biel eine 
Großleinwand auf, so dass die Läuferinnen und Läufer, Zuschauer und natürlich 
die Gäste aus Deutschland das Eröffnungsspiel Deutschland - Costa Rica live 
mitverfolgen konnten.  
  
Seit vielen Jahren haben sich 
die Läuferinnen und Läufer im Eisstadion auf die Nacht der Nächte vorbereitet 
und sich nachher auch wieder umgezogen. Diese Logistik wurde erstmalig und neu 
in die benachbarte Curlinghalle verlegt. Vor- und Nachbereitung waren somit 
ungestört möglich - auch das Umziehen erfolgte nicht mehr vor versammeltem 
Publikum. Weiterhin konnte der Veranstalter einen neuen Partner für den 
Massagedienst finden. Die gesamte Logistik dieses Dienstes war ebenfalls in der 
Curlinghalle aufgebaut. Somit wurde das eigentliche Läuferzentrum konzentriert. 
Auch die Duschangelegenheit erfolgte in einem großen Zelt in unmittelbarer Nähe. 
 
 
Ohne OK-Präsident dennoch angepackt und organisiert 
  
Die Organisatoren scheuten 
keine Anstrengungen, um allen den Aufenthalt in Biel so angenehm wie möglich zu 
gestalten und die Veranstaltung reibungslos abzuhalten. Und das darf man ruhig 
einmal herausstellen, denn der neudesignierte OK-Präsident hatte im  Monat 
März kurzfristig seine eingegangene Verpflichtung aufgelöst. Das übrig 
gebliebene OK hatte sich spontan dazu bereit erklärt, die Veranstaltung 2006 
ohne OK-Präsident durchzuführen. Ohne wenn und aber wurden die Aufgaben 
angepackt und man fand in der Tat eine tadellos organisierte Veranstaltung wie 
in früheren Jahren vor. 
 
Auf der Suche nach einem neuen Hauptsponsor 
  
Wie bei vielen großen 
Sportveranstaltungen stoßen die Organisatoren der Bieler Lauftage in der ganzen 
Region auf sehr viel Goodwill und profitieren auch von unzähligen ehrenamtlichen 
Arbeitsstunden, den Rückhalt in der Wirtschaft gilt es aber mit großem Aufwand 
zu arbeiten. Aktuell muss die Kündigung des jahrelangen Hauptsponsors Swiss Life 
verarbeitet werden. Der Versicherer zieht sich schrittweise aus dem Laufsport 
zurück und unterstützte die Bieler in diesem Jahr zum letzten Mal. Eine Lösung 
mit einem neuen Hauptsponsor ist noch nicht in Sicht. Dabei stehen die Zeichen 
bei den Bieler Lauftagen durchaus auf Grün. Die Meldezahlen weisen steigende 
Tendenzen auf. Jährlich starten in Biel weit über 3000 Läuferinnen und Läufer 
über verschiedene Distanzen. Eine große Anzahl von Teilnehmerinnen und 
Teilnehmern reist aus dem Ausland an, was wirtschaftlich in der ganzen Region 
nicht zu unterschätzen ist. Zudem ist das Thema Laufsport mit Aspekten wie 
Bewegungs- und Gesundheitsförderung im Trend. Man darf sich daher optimistisch 
sein, neue Lösungen zu finden. 
 
Großes Medieninteresse 
  
Die Bieler Lauftage zählen 
insbesondere in der Region auf große Unterstützung durch die Medien. Die 
Regionalzeitung "Bieler Tagblatt" veröffentlicht seit vielen Jahren sowohl vor 
als auch nach der Veranstaltung Beilagen mit Start- und Ranglisten. Sehr 
umfassend berichten auch die elektronischen Medien. Dabei hat sich der 
Lokalsender Canal 3 mit seiner zweisprachigen Live-Sendung längst als 
Veranstaltungsradio etabliert. Die härteste Nacht hatte diesmal allerdings der 
TeleBielingue-Moderator Dominique Antenen. Er lief beim 100km-Lauf selber mit, 
um seinen Zuschauern einen Einblick ins Innere des Laufes zu ermöglichen. Auch 
Laufen-in-Koeln war wieder unterwegs. Diesmal nicht zu Fuß, sondern als 
Radbegleitung der Kölnerin Irene Bendhiba, um sie zu coachen und ihren ersten 
100km-Lauf mit der Kamera zu dokumentieren. Dank Medien-Sondergenehmigung 
seitens Veranstalter durfte die komplette Strecke mit dem Rad begleitet werden. 
 
Sonja Knöpfli wieder vorne, Francisco Pasandin siegte in 7:24 Stunden 
  
Der diesjährige Sieger des 
100km-Laufes ist 48 Jahre alt, stammt aus der Schweiz und heißt  Francisco 
Pasandin. 7:24 Stunden - ein wahrlich gutes Ergebnis wenn man bedenkt, dass er 
im Alter von 39 Jahren erst mit dem Laufsport begonnen hatte. Letztes Jahr lief 
er in New York beim Marathon mit und erzielte eine Zeit von 2:40 Stunden. Nach 
rund 75km setzte er sich von seinem Begleiter Urs Jenzer ab, der wie im Vorjahr 
Zweiter wurde.  
  
Schnellster Deutscher wurde der 
50jährige Karl-Heinz Wild, der mit 7:46 Stunden den 5. Gesamtplatz der 
Männerwertung belegt. 
  
Gerade mal 7:51 Stunden 
benötigte die Schweizerin für die 100km-Strecke, womit die Vorjahressiegerin 
nicht nur einen neuen Schweizer Rekord im 100km-Straßenlauf aufstellte, sondern 
gleichzeitig sich den ersten Platz erneut wahrlich verdient hatte. Damit ist sie 
nach Birgit Lennartz (1090 und 1997) erst die zweite Frau, die in der langen 
Tradition der Bieler Nächte eine Zeit unter 8 Stunden erreichte. Im vergangenen 
Jahr war sie nur knapp an der Acht-Stunden-Grenze gescheitert. Der 
Streckenrekord bei den Frauen liegt bei 7:37 Stunden und wurde 1997 von Birgit 
Lennartz aufgestellt. 
  
Prominenteste Teilnehmerin am 
diesjährigen "Hunderter" war die frühere OL-Weltmeisterin Brigitte Wolf. Bis 
2003 gehörte sie zu den schnellsten Orientierungsläuferinnen der Schweiz. An der 
Heim-WM im Raum Rapperswil-Jona wurde sie in jenem Jahr Staffelweltmeisterin und 
gewann im Langstreckenrennen Einzel-Bronze. Nach diesem Highlight war für die 
Walliserin Schluss mit Spitzensport. Im folgenden Winter trainierte Brigitte 
Wolf kaum noch. Eine Situation, die sie als unbefriedigend empfand. So begann 
sie zwar weniger intensiv als früher, dafür längere Strecken zu laufen. Nach 
einem ersten, mit Verletzung beendeten Versuch beim 158km Tour du Mont Blanc in 
Frankreich, startete sie in Biel einen neuen Versuch, der diesmal auch glückte. 
Sie lief nach 8:42 Stunden als zweitschnellste Frau ins Ziel. 
  
Aus deutscher Sicht 
erzielte Ilona Schlegel mit 9:28 Stunden das beste Ergebnis. Sie belegte den 5. 
Rang in der Frauenwertung. 
 
 
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              Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
 
  
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