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Robin Schembera im Interview vor dem Europacup
 
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21.06.2007 

 

„Ich will bei den Aktiven mitmischen“
 

Mit gerade einmal 18 Jahren wird Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) beim Europacup in München (23. und 24. Juni) die Farben des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) über 800 Meter vertreten. Damit hat er sich als erster deutscher Jugendlicher seit 2001 – damals wurde Tim Goebel in Bremen Fünfter über 100 Meter – in einem Einzelwettbewerb für den traditionellen Mannschafts-Vergleich qualifiziert. Obwohl Schembera seine Bestzeit in dieser Saison auf 1:46,61 Minuten steigerte, startet er als Außenseiter im Olympiastadion. Wenige Tage vor dem Europacup rechnet sich der Youngster trotzdem Chancen auf eine gute Platzierung aus.
 
Herr Schembera, Sie haben sich als Jugendlicher sensationell für den Europacup in München qualifiziert. Sind Sie so wenige Tage vor dem Wettkampf schon nervös?
Nein. Auf meinen Schultern lastet diesmal kein Druck, aber umso ehrgeiziger bin ich. Ich habe seit Langem mal wieder nichts zu verlieren kann in entspannt in München starten. Natürlich will ich ein erfolgreiches Europacup-Debüt abliefern und beweisen, dass ich auch international bei den Erwachsenen mitmischen kann.
 
Hatten Sie sich nach der tollen Hallensaison, als Sie den Deutschen Jugendrekord auf 1:47,56 Minuten verbessert haben, den Europacup als festes Ziel gesetzt.?
Eigentlich habe ich überhaupt nicht mit einer Teilnahme gerechnet. Mein Ziel war ganz klar, mich auf die Junioren-EM im Juli in Hengelo vorzubereiten und von den Leistungen her, René Herms nicht von der Seite zu weichen. Dass es nun aber so kommt, damit habe ich nie gerechnet.
 
In Kassel haben Sie die nationale Konkurrenz deutlich geschlagen, zuvor in Rehlingen haben Sie sich gegen zwei Kenianer der Weltspitze durchgesetzt. Woher nehmen Sie mit 18 Jahren diese Abgeklärtheit im Rennen?
Ich reagiere während eines Laufes nur instinktiv. In Rehlingen wusste ich nicht, wo ich mit meinem derzeitigen Leistungsvermögen stehe und bin deshalb blind vorne mitgelaufen. In Kassel war das jedoch geplant. An einen Sieg habe ich aber nie gedacht. Die Abgeklärtheit im Rennen entsteht eigentlich nur aus meinem Selbstvertrauen, das ich aus den Trainingsleistungen ziehe.
 
Mit Ihrer Bestzeit von 1:46,61 Minuten gehören Sie nicht zu den schnellsten Läufern in München. Einige Konkurrenten, wie der Russe Dimitri Bogdanow, sind mehr als zwei Sekunden schneller. Mit welcher Taktik wollen Sie sich vorn platzieren und so möglichst viele Punkte für den DLV holen?
Ich denke, dass der Rennverlauf recht ruhig sein wird und die meisten Läufer sich auf ihren Spurt verlassen werden – so wie ich auch. Sollte das Rennen doch schnell werden, dann kann ich es immer noch wie in Rehlingen gestalten und mich einfach reinhängen. Ich fühle mich in der Lage, in einem guten Rennen die 1:46er-Marke zu knacken.
 
Haben Sie schon einen Taktik-Tipp von Ihrer Mutter erhalten? Sie stand ja 1983 im 800-Meter-WM-Finale in Helsinki?
Meine Mutter hat sich natürlich mit mir über den Europacup unterhalten. Aber so viele Tipps kann man auch nicht weitergeben. Logischerweise versucht man, sich bei solchen Läufen recht weit vorne einzuordnen und dabei Gedränge zu vermeiden. Und von da an wartet das ganze Feld auf die letzten 200 Meter.
 
Nach dem Europacup werden Sie wieder vermehrt in Jugendrennen starten. Wie sehen die Planungen für den Rest der Saison aus?
Nach München werde ich zwei Wochen später meine Schnelligkeit in einem 400-Meter-Rennen testen. Kurz darauf geht es dann auch schon zur Junioren-EM. Danach stehen noch die Deutschen Jugendmeisterschaften auf dem Plan, die DJMM und das Bayer-Meeting.
 
Haben Sie sich für 2007 noch eine bestimmte Zeit als Ziel gesetzt?
Eigentlich möchte ich eine glatte 1:46 laufen. Allerdings befürchte ich, dass mir dazu die nötigen Wettkämpfe fehlen werden. Natürlich könnte ich versuchen, diese Zeit beim Bayer-Meeting am 10. August zu attackieren. Jedoch weiß ich nicht, ob nach der Junioren-EM und der Jugend-DM nicht vielleicht die Luft raus ist.
 
Quelle: www.trackteam.de (Martin Neumann)
 
 

Hinweis: Robin Schembera startet am Sonntag, den 24. Juni, um 14.50 Uhr beim Europacup. Die ARD überträgt live (ca. von 16 bis 17 Uhr) aus dem Münchener Olympiastadion. Eurosport zeigt von 18 bis 20 Uhr eine Zusammenfassung.





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Autor und Copyright: Markus Paniczek