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											Haile Gebrselassie läuft Weltrekord, Irina Mikitenko gewinnt mit Zeit unter 2:20 | 
										 
									 
    
    
    
    
    Haile Gebrselassie und Irina 
Mikitenko krönten das Jubiläumsrennen beim 35. real,- BERLIN-MARATHON mit 
außerordentlichen Leistungen: Der Äthiopier lief als erster Athlet über die 
42,195 km unter 2:04 Stunden. Nach 2:03:59 war Haile Gebrselassie im Ziel am 
Brandenburger Tor und hatte damit seinen eigenen, im vergangenen Jahr in Berlin 
aufgestellten Weltrekord um 27 Sekunden verbessert. Irina Mikitenko (TV 
Wattenscheid) nutzte die perfekten Bedingungen mit Temperaturen zwischen 12 und 
16° Celsius, Sonnenschein und kaum Wind zu einer Traumzeit: Angetrieben von rund 
einer Million Zuschauer stĂĽrmte sie nach 2:19:19 Stunden ins Ziel und durchbrach 
damit die 2:20-Stunden-Barriere. 40.827 Läufer aus 107 Nationen gingen beim 
größten und spektakulärsten deutschen Marathon an den Start, der mit Boston, 
London, Chicago und New York zu den World Marathon Majors (WMM) gehört. Der 
real,- BERLIN-MARATHON ist auch ein IAAF Gold Label Road Race. 
  
„Das war heute fantastisch, 
alles war perfekt – Pacemaker, Wetter und Zuschauer. So einen Tag erwischt man 
wahrscheinlich nur einmal im Leben“, sagte Haile Gebrselassie, der am Sonntag 
wie im vergangenen Jahr insgesamt 130.000 Euro an Prämien verdiente. 
  
Im Männerrennen entwickelte 
sich von Beginn an ein sehr schnelles Rennen, das dann durchweg im 
Weltrekord-Tempobereich blieb. Ăśberraschend war dabei, dass neben Haile 
Gebrselassie und seinen vier Tempomachern auch zwei Kenianer das superschnelle 
Tempo mitgingen: James Kwambai und Charles Kamathi. Die Spitzengruppe passierte 
die Halbmarathonmarke in 62:04 Minuten. Die Tempomacher gingen dann nacheinander 
aus dem Rennen, wobei Abel Kirui (Kenia) bis 32 km durchhielt. 
  
„Die Tempomacher waren 
fantastisch. Dass Abel so lange durchhielt, war toll“, erklärte Haile 
Gebrselassie, der trotzdem zu diesem Zeitpunkt noch nicht alleine lief. Nachdem 
Charles Kamathi, der am Ende in 2:07:48 Dritter wurde, nach der 25-km-Marke 
zurückgefallen war, entwickelte sich später ein Duell zwischen James Kwambai und 
Haile Gebrselassie. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass er so stark sein 
würde“, sagte der Weltrekordler über seinen Konkurrenten, der seine Bestzeit um 
fast fĂĽnf Minuten auf 2:05:36 Stunden steigerte und Zweiter wurde. Gut fĂĽnf 
Kilometer vor dem Ziel forcierte Haile Gebrselassie das Tempo noch einmal etwas 
und löste sich dann entscheidend von James Kwambai. 
 
  
Irina Mikitenko: "Alles war super" 
  
„Ich kann das noch gar 
nicht realisieren“, meinte Irina Mikitenko im Ziel des 35. real,- 
BERLIN-MARATHON. Die Uhr zeigte 2:19:18 Stunden, als die 1,58 Meter groĂźe 
Langstrecklerin in ihrem dritten Marathon als erste Deutsche nach Uta Pippig vor 
13 Jahren diesen Marathon-Klassiker gewann. Sie ist damit die viertschnellste 
Marathonläuferin aller Zeiten. 2:19:18 ist außerdem die siebtschnellste Zeit, 
die je erzielt wurde. Müßig zu erwähnen, dass es sich dabei um einen neuen 
deutschen Rekord handelt. Den bisherigen hatte Irina Mikitenko erst im April bei 
ihrem Sieg beim Flora London Marathon. Ihre Marathonpremiere hatte sie vor einem 
Jahr in Berlin gefeiert, wo sie Zweite wurde. Bisher gelang es erst neun 
Läuferinnen weltweit, die magische Marke von 2:20 Stunden zu unterbieten (siehe 
Tabelle). „Ich könnte jetzt sogar tanzen“, antwortete sie auf die Frage eines 
Journalisten, ob sie noch Reserven habe nach ihrem Rekordlauf von Berlin. 
  
Ihr Rennen gestaltete sie 
zunächst insoweit zurückhaltend, als sie nicht zu schnell beginnen wollte, dabei 
aber schon auf der ersten Hälfte auf einem Niveau unterwegs war, das sie auf 
eine Zeit zwischen 2:20 und 2:21 bringen wĂĽrde, immerhin ist das schon fast vier 
Minuten schneller als ihre bisherige Bestzeit (2:24:14). So lag sie auf der 
ersten Streckenhälfte teilweise über eine halbe Minute hinter der Gruppe mit den 
führenden Läuferinnen, angeführt von der Äthiopierin Tafa Magarsa. Ihr Mann 
Alexander, der auf dem Rad mitfuhr, hielt sie bzw. ihre Tempomacher immer wieder 
an, sich zurückzuhalten mit dem Tempo. „35 Kilometer hörte ich auf ihn, dann 
sagte ich, ich laufe jetzt wie ich will.“ Denn, so Mikitenko „ich wollte 
unbedingt eine gute Zeit. Dass es unter 2:20 gehen wĂĽrde, habe ich jedoch nicht 
zu hoffen gewagt.“ 
  
Die Halbmarathonmarke passierte 
sie nach 1:10:05 Stunden und lag da schon auf Rang drei. Dann drehte sie in der 
zweiten Hälfte auf, erreichte die Äthiopierin nach 28 Kilometern und setzte sich 
wenig später ab; von da an lief sie nur noch gegen die Zeit. „Alles war super“, 
resumierte sie ihren Lauf und bezog dabei vor allem die Zuschauer mit ein: „Ich 
danke dem Publikum.“ Angesprochen auf ihre weitere Zukunft wagte sie eine 
Prognose für 2009: „ Ich denke, dass ich bei der WM 2009 in Berlin auch so 
schnell laufen kann.“ Der Marathon der Frauen bei den Weltmeisterschaften 2009 
in Berlin findet am 23. August statt. „Ich hoffe, dass ich mir da ein Geschenk 
machen kann“, meinte Irina Mikitenko in Anspielung darauf, dass sie an diesem 
Tag ihren 37. Geburtstag feiert. 
  
Soviel zur mittelfristigen 
Karriereplanung von Irina Mikitenko. Ob sie sich noch in den Kampf um 500.000 
Dollar-Preisgeld der World Marathon Majors-Serie einschaltet, lieĂź sie offen. 
Mit einem Platz unter den ersten FĂĽnf beim ING New York City Marathon am 2. 
November könnte Irina Mikitenko eventuell die Gesamtwertung gewinnen„Wenn ich 
morgen früh ausgeschlafen bin, sehen wir weiter,“ ließ sie offen, wie sie plant. 
  
Die World Marathon Majors (WMM) 
sind die Vereinigung der weltbesten City-Marathons (London, Boston, Berlin, 
Chicago, New York) und loben fĂĽr ihre Gesamtwertung ein Gesamtpreisgeld von 
einer Million Dollar aus, das sich der beste Mann und die beste Frau teilen. FĂĽr 
den Sieg bei einem WMM-Rennen gibt es 25 Punkte, der Fünfte erhält noch einen 
Punkt. Zu der Serie zählen auch die Marathons bei Weltmeisterschaften und 
Olympischen Spielen. 
  
Das Szenario stellt sich 
folgendermaĂźen dar: Nach ihrem Erfolg in Berlin fĂĽhrt Irina Mikitenko mit 65 
Punkten die Wertung 2007-2008 an und liegt punktgleich mit der Äthiopierin Gete 
Wami. Wami muss bei ihrem Start in New York den ersten oder zweiten Platz 
belegen, um sich im Rennen um die WMM-Siegprämie von 500.000 Dollar gegen Irina 
Mikitenko durchzusetzen. Die Deutsche kann in New York den fĂĽnften Platz belegen 
und dennoch gewinnen, sollte Wami dort nicht in die Punkte laufen. 
  
Auch die zweit- und 
drittplazierten Frauen beim real,- BERLIN-MARATHON erzielten persönliche 
Bestzeiten. Askale Magarsa (Äthiopien) und Helena Kirop (Kenia) boten mit ihren 
Leistungen von 2:21:31 und 2:25:01 Stunden beide Weltklasse-Leistungen. 
  
   
Falk Cierpinski steigert sich auf 2:13:30 
  
Eine starke Leistung bei 
den idealen Witterungsbedingungen zeigte Falk Cierpinski (SG Spergau), der in 
dem hochklassigen Feld als Neunter ins Ziel kam und sich dabei von 2:15:48 auf 
2:13:30 Stunden verbesserte. Der 30-jährige lief ein recht ausgeglichenes 
Rennen. Nach 1:06:21 hatte er die erste Hälfte absolviert. „Langsam komme ich im 
Marathon jetzt da an, wo ich hin möchte. Ich habe eine neue Bestzeit erreicht 
und bin in Berlin in den Top Ten. Das ist verglichen zu vor zwei Jahren, als ich 
mein Marathon-Debüt in Sydney lief, eine tolle Steigerung“, erklärte Falk 
Cierpinski.  
 
 
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