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											New York City Marathon - HAS BEEN CANCELED | 
										 
									 
    
    
    
    
    Manchmal gibt es wichtigere Dinge 
als Laufen 
  
"The Show mast go on", dachte man 
sich wohl in New York, nachdem der Orkan Sandy für große Verwüstungen in der 
Stadt gesorgt hatte. Mit großer Selbstsicherheit wurden die Vorbereitungen zu 
der prestigeträchtigen 
Veranstaltung, dem New York City Marathon vorangetrieben, zu der 
rund 50.000 Teilnehmer aus aller Welt erwartet wurden. 
  
Ein Marathon mit Staraufgebot. Bei den Männern freute man sich 
mit Moses Mosop und Wilson Kipsang auf zwei Athleten mit Bestzeiten unter 2:04 
Stunden. Bei den Frauen sollten Olympiasiegerin Tiki Gelana und die 
Olympia-Dritte Tatyana Arkhipova-Petrova, sowie Bosten-Siegerin Sharon Cherop 
und Marathon-Weltmeisterin Edna Kiplagat an den Start gehen. Aus deutscher Sicht 
freute man sich auf Sabrina Mockenheupt, der man durchaus eine Plazierung unter 
den 10 Besten zutraute.  
  
Soweit die Planung der 
Veranstalter und mit Unterstützung ihres Bürgermeisters Michael Bloomberg. 
Läuferinnen und Läufer aus aller Welt folgtem dem Ruf und reisten trotz widriger 
Umstände im Vorfeld nach New York. 
  
Doch es hagelte Kritik und das 
nicht ohne Grund. "Den Marathon 
zu laufen ist nicht das, was die Stadt jetzt braucht", schrieb z.B. die 
Tageszeitung "New York Daily News". Auch Tage nach dem Orkan sind Hunderttausende 
in der Millionen-Metropole noch ohne Strom - der Alltag ist trotz aller 
Bemühungen weit von der Normalität entfernt. Viele sind obdachlos geworden, weil 
ihre Häuser bis auf die Grundmauern niedergebrannt sind. Und die Krankenhäuser 
der Stadt, von denen zwei bereits wegen Stromausfall evakuiert werden mussten, 
haben derzeit sicherlich anderes zu tun, als sich um selbst zugefügte Verletzungen oder 
Herzkomplikationen von Läufern zu kümmern. 
  
Nur 35 Stunden vor dem 
Startschuss dann ein Sinneswandel. "Wir möchten nicht, dass eine Wolke über dem 
Lauf oder seinen Teilnehmern hängt", erklären Michael Bloomberg und 
Veranstaltungschefin Mary Wittenberg und sagen den Lauf schließlich dann doch ab. "Wir können keine 
Kontroverse über ein sportliches Ereignis zulassen, die die Aufmerksamkeit 
ablenken würde von all der wichtigen Arbeit, um New York wieder aufzubauen und 
unsere Stadt wieder in die Spur zu bringen", hieß es dazu in einer kurzen 
Erklärung. 
  
Die Entscheidung kommt etwas 
spät, insbesondere für diejenigen Läuferinnen und Läufer die dem Ruf gefolgt und 
von weit her nun umsonst angereist sind. 
  
Nun, der New York Marathon ist 
auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und somit hielt man an der Planung trotz 
der Kritiken auch lange fest. Das Rennen beschert der Stadt normalerweise gut 
240 Millionen Dollar. Bloomberg war sich aber auch sicher: "Jene, die wir 
verloren haben, hätten wohl gewollt, dass wir eine Wirtschaft und eine Stadt 
haben, die für die Hinterbliebenen weitermacht." 
  
  
 
 
 
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              Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
 
  
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