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2. Honigkuchen-Marathon, Runde um Rund für eine Spezialität im Ziel
 
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04.01.2004 

 

Am 4. Januar wurde in Kevelaer der 2. Honigkuchen-Marathon ausgetragen. Nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr zeichnete sich schon recht früh ab, dass das auf 300 Teilnehmer beschränkte Feld recht früh ausgebucht werden würde. Und Anfang November, also 6 Wochen vor der Austragung hieß es dann auch schon: "Ausgebucht - Starterfeld schon komplett". Seitens Veranstalter wollte man die Teilnehmerzahl nicht erhöhen. Die familiäre Atmosphäre, sowie gute organisatorische Bedingungen sollte Vorrang haben. Dennoch hatte man die Möglichkeit, in einer Tauschbörse über die Webseite des Veranstalters von verhinderten Teilnehmern frei werdende Startnummern zu ergattern. Ein Angebot, dass eifrig genutzt wurde. Somit konnte man beim austragenden Verein LLG Kevelaer mit einem fast lückenlosen Teilnehmerfeld rechnen.
 
Neben der Vorjahressiegerin freute man sich seitens Veranstalter insbesondere auf die Teilnahme der beiden Extremsportler Karl Graf aus Pfalzdorf und Stefan Schlett aus Kleinostheim, die im vergangenen Jahr am Transeuropalauf von Lissabon nach Moskau teilnahmen. Als weiteren, besonderen  Gast empfing man Horst Preisler von der LAV Hamburg-Nord. Der 67-jährige hält den Weltrekord in der Anzahl der erfolgreich absolvierten Marathons, die er bisher weit über 1200 Mal absolvierte. Aber neben den Profis waren auch einige namhafte Hobbyläufer mit dabei. Dies ging in der Moderation von Laurenz Thissen leider fast völlig unter. Daher seien hier vertretend einmal die Sabine Weiß aus Essen (bekannt geworden als einzige, weibliche Doppelstarterin des Ford Köln-Marathon), und Stephan Isringhausen (bekannt von der Laufseite www.steppenhahn.de) aufgelistet. Den weitesten Weg nahm der Österreicher Johannes-Wilhelm Kühnen auf sich, der für den Marathon in Kevelaer 900 km Anreiseweg zurücklegte, um mit dabei zu sein.
 
Gegen 10 Uhr war es denn soweit. Das Thermometer hatte die 0 Grad-Grenze erreicht und es war feucht kalt. Das konnte die Stimmung der rund 240 Teilnehmer aber keineswegs vermiesen. Diese lauschten eher gespannt dem Count-Down und dem erlösenden Startschuss. Zu absolvieren war ein 6km Rundkurs, der 7 Mal abzulaufen war, zuzüglich eines abschließenden 195m Stück ins Ziel. Die Strecke selber war bestens kilometriert. Wer im Rundenzählen nicht ganz so stark ist, konnte sich an den hochzählenden Km-Angaben orientieren. Der weitgehend asphaltierte Kurs führte durch Felder und ein Waldstück. Die Stimmung am Wegesrand war eher bescheiden bis ruhig. Bis auf die Versorgungsstellen, die man alle ca. 2,5km vorfand. Da fanden sich neben den zahlreichen Angehörigen auch immer mehr werdende Zuschauer ein, die die Athleten mächtig und lautstark anfeuerten. Aber statt weiter zu laufen, hielten die Meisten erstmal inne, um sich für das Weiterlaufen mit warmen Tee, Wasser, Cola, Bananen und Honigkuchen zu stärken.
 
Auf dem Wendepunktstück bei km 5, traf erstmalig das Mittelfeld auf die Spitzenläufer. Einer längeren und vor allem interessanten Wendepunktpassage, denn im Laufe des gesamten Rennens konnte man sich in diesem Teilstück einen Überblick über die persönliche Position machen. Oder einfach mal die vorbeiziehenden, anderen Läufer grüßen. Vorne weg und mit weitem Abstand liefen Thorsten Domeyer, gefolgt von Alexander Janitzki. Bei den Frauen lief die Vorjahressiegerin Anette Neinhüs-Janssen vom TSV Weeze in der Führungsposition.
 
Einen neuen Streckenrekord gab es dieses Jahr nicht. Im Gegenteil der diesjährige Sieger Thorsten Domeyer vom Ruhrorter TV brauchte mit 2:44:31 Stunden sogar fast 7 Minuten länger als der Vorjahressieger, der den Streckenrekord von 2:37:47 erstmalig festlegte. Die Siegerin Anette Neinhüs-Jansen brauchte mit 3:15:20 Stunden auch wesentlich länger als letztes Jahr. Bei den Damen fehlte es in diesem Jahr an einer spannenden Verfolgungsjagd, so wie sie letztes Jahr zwischen ihr und Astrid Benöhr ausgetragen wurde. Unter Berücksichtigung der Zweitplazierten Margret Krepp mit einer Zeit von 3:36:45 Stunden kann man es aber auch irgendwie verstehen, wenn Frau Neinhüs-Jansen diesmal den Wettkampf twas ruhiger anging.

 
Statt einer Medaille gibt es in Kevelaer für jeden Finisher ein 400g schweres Stück "Honigkuchen de Luxe". Benannt nach einem der Hauptsponsoren, einer Kevelaer Spezialitäten-Bäckerei. Mit Sicherheit nicht ohne Hintergedanken, denn nach so einem anstrengenden Lauf müssen verloren gegangene Kalorien wieder aufgefüllt werden. Vom Ziel aus ging es für die Meisten aber erstmal unter die aufwärmende Dusche. Für die Meisten, ... denn den beiden Ultralangstreckenläufern Ilona Schlegel aus Bonn und Detlev Ackermann aus Köln gefiel es in Kevelaer so gut, dass sie nach dem Zieleinlauf noch eine weitere Runde liefen und somit jeweils über 48km zurücklegten. Sozusagen zum Auslaufen und genießen.
 
Gegen 15 Uhr gab es in der Jugendherbere noch eine große Siegerehrung, bei der die jeweiligen Klassensieger mit einer Medaille und Urkunde bedacht wurden. Unmittelbar danach, gab es dann Urkunden für alle Teilnehmer. Wer dann noch nicht nach Hause wollte, und das waren recht viele, konnte sich mit Freunden bei warmen Essen und Getränken in einer Runde zusammensetzen und über den vergangenen Lauf philosophieren.
 
Insgesamt betrachtet, wieder eine nette Veranstaltung, die nicht nur große Akzeptanz in der eignen Region gefunden hat, sondern auch immer mehr Läuferinnen und Läufer aus weiter gelegenen Entfernungen anlockt.





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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln