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Doping - Neue Datensätze werfen Schatten auf die Leichtathletik
 
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01.08.2015 

 

 
Dutzende Medaillen offenbar mit Doping gewonnen

 
In der Leichtathletik gibt es offenbar viel mehr Betrug, als bisher angenommen. Dem WDR wurde eine interne Liste des Weltleichtathletikverband (IAAF) mit den Blutwerten von 5.000 Sportlern zugespielt. Darin ist registriert, dass unzählige Athleten sehr auffällige Werte haben.
 
Es ist wohl die größte Sammlung mit Blutwerten von Spitzensportlern, die je öffentlich wurde. Darunter Weltmeister und Olympiasieger aller Disziplinen. Und die Daten aus den Jahren 2001 bis 2012 bringen erschütterndes ans Licht. Jeder dritte Medaillengewinner der Ausdauersportler bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen dieser Zeit hat im Laufe seiner Kariere verdächtige Blutwerte. Vor allem Russland ist überproportional vertreten. Insgesamt 150 Medaillen wurden von Athleten mit verdächtigen Werten gewonnen und ein Abgleich zeigt, belangt wurde kaum ein Sportler. Insgesamt nur 4 Medaillen wurden aberkannt.
 
Die IAAF weist jegliche Kritik zurück, "man verfolge jeden verdächtigen Wert, aber Sperren könne man nur nach einem strengen, offiziellen Prüfverfahren", heißt es dazu. Auch wenn eher wenige deutsche Athleten mit verdächtigen Werten auffallen, sieht der Deutsche Leichtathletikverband (DLV) die IAAF eindeutig in der Pflicht, die Glaubwürdigkeit des Sports wieder herzustellen.
 
Dr. Clemens Prokop (Präsident des DLV) in einem Interview mit der ARD: "Das bedeutet ganz konkret auf der Ebene des Weltverbandes, dass man eben hier das System der Dopingbekämpfung auf den Prüfstand stellen muss und den Bedingungen die in der Realität möglicher Weise oder wahrscheinlicher Weise eher anzutreffen sind, anzupassen hat."




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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln