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IAAF führt Regeländerung zur Startprozedur bei Straßenläufen ein
 
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01.04.2019 

 

Der Start im organisierten Sport erfolgt mit dem Kommando "Auf die Plätze, Los"
 
Start's bei Laufveranstaltungen sollen noch spannender werden
Countdown zukünftig per Zufall und ab 20

 
In der Leichtathletik ist vieles festgelegt, allein das aktuelle Handbuch mit den internationalen Wettkampfregeln (IWR) ist gut 230 Seiten dick. Unter anderem kann hier nachgelesen werden, wie der Start bei Straßenläufen zu erfolgen hat. Und zwar in der Form, dass ein lizenzierter Starter die Teilnehmer mit einem kurzen und schnellen "Auf die Plätze, Los" auf die Strecke schickt, wobei bei "Los" der Startschuss erfolgt.
 
Wie das so im Leben ist, kam einer, der wusste das nicht und schickte die Teilnehmer mit einem Countdown auf die Strecke. Andere Veranstalter, die es noch weniger wussten, übernahmen das "3, 2, 1, Los" bis es sich unaufhaltsam verbreitete. Mittlerweile gibt es unterschiedliche Varianten, wobei mal von 5, bei anderen Veranstaltern auch schon mal ab 10 heruntergezählt wird.
 
Am 12. März 2019 landete das Thema "Start im Straßenlauf" auf der Tagesordnung des Leichtathletik-Weltverband IAAF auf dessen Sitzung. Ziel war es, hier eine zeitgerechte und verbindliche Regelvereinheitlichung zu finden. Die neue Regelung sollte vor allem das Herunterzählen beinhalten, da dies eine gewisse Spannung erzeugt, die ein Start per Countdown mit sich bringt.
 
Die IAAF befasste sich eingehend mit dem Thema, wobei das Argument der Spannungserzeugung bei den Sitzungsmitgliedern besonders gut ankam. "Wir haben dem Straßenlauf viel zu wenig Beachtung geschenkt. Wenn die Läuferinnen und Läufer so was wünschen, sollten wir ihnen zeigen, dass wir sie ernst nehmen." führte Präsident Sebastian Coe die Gesprächsrunde an. Ab 1. April 2019 gilt somit weltweit folgende Regeländerung, die auch beim Deutschen Leichtathletikverband (DLV) in dessen Regelwerk (DLO) aufgenommen wurde:
 
Vorbereitung des Revolver: Der Revolver enthält nur 1 Patrone und wurde so gedreht, dass die Position unbekannt ist.
 
Nach dem Kommando „Auf die Plätze“ muss der Läufer auf die Startlinie zugehen und seine Startposition hinter der Startlinie einnehmen. Ein Wettkämpfer darf in seiner Startstellung keinen Teil des Bodens mit einer oder beiden Händen und/oder die Startlinie oder den Boden davor mit den Füßen berühren.
 
Sobald der Starter davon überzeugt ist, dass alle Wettkämpfer ruhig in der korrekten Startstellung verharren, ist ein Countdown ab 20 zu erfolgen. Danach ist der Revolver abzufeuern.
 
Je nach aktueller Position der Patrone kann dabei ein Schuss ausgelöst werden. Erfolgte kein Schuss, ist der Countdown zu wiederholen.
 
Sebastian Coe: "Wir erwarten, dass die Starts ab sofort so und nicht anders durchgeführt werden. Eigenständige Abweichungen sollen nicht mehr toleriert werden und können zu einer ganzen Aberkennung des Laufes führen".
 
Anmerkung der Redaktion: Bei einem handelsüblichen 9mm Trommelrevolver kann der Countdown somit bis zu 6 Mal wiederholt werden.
 
 
    www.iaaf.org
 
www.leichtathletik.de




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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
Das ist ein Beitrag zum "1. April".