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Warum machen Sportuhren die Laufstrecke vom LSV-Porz kürzer als sie ist?  Seit einigen Jahren haben Sportuhren GPS integriert, worüber sich gelaufene Distanzen aufzeichnen und ermitteln lassen. Schaut man sich die Aufzeichnungen allerdings mal auf dem PC-Bildschirm im Detail an, so verpuffen die vollmundigen Aussagen der Hersteller, dass die Distanzermittlung sehr genau sei. Die Sportuhren sind nur so genau, wie sie die Sattelitensignale aufzeichnen. Und genau darin liegt die Schwachstelle, hat GPS doch von sich aus schon eine Ungenauigkeit von +/- 5 Metern. Läuft man beispielsweise durch den Wald, werden die Signale zusätzlich noch mal reflektiert und führen zu weiteren Messfehlern. Die gleichen Messfehler erlebt man auch in Häuserschluchten, oder wenn man über oder unter Brücken herläuft.  Unwissenden Läuferinnen und Läufern suggeriert einem die Sportuhr daher auch schon mal vor, man wäre im Training persönliche Bestzeit gelaufen. In Wahrheit unterliegen sie einem Trugschluss aufgrund von Messungenauigkeiten. Wer sich sicher sein will, tatsächlich 5 km, 10km, Halbmarathon oder Marathon gelaufen zu sein, sollte daher bei Laufveranstaltungen auf DLV-Vermessene Strecken zurückgreifen.  Der Laufstrecke vom Sommer-, Herbst und Winterlauf des LSV-Porz wird immer wieder unterstellt, sie wäre zu kurz. Dabei wird gerne auf die Anzeige der Sportuhr verwiesen. Teilnehmer berichten von zig Metern die fehlen würden. Doch die Strecke ist DLV-Vermessen und bestenlistenfähig.  Laufen-in-Koeln hat sich aufgemacht, den Fehler im System aufzuspüren. Warum kommt es bei so vielen Teilnehmern in diesem Beispiel immer wieder zu wesentlich kürzeren Distanzangaben? Die Antwort ist relativ einfach - Die Sportuhren messen - wie die folgenden Auswertungen zeigen - viel zu ungenau. In diesem Fall fällt die Distanzermittlung in der Summe als zu kurz aus.  Warum das so ist, kann man im folgenden recht gut nachvollziehen. Laufen-in-Koeln machte sich auf den Weg und absolvierte die Strecke über zwei Runden stellvertretend mit einer fenix 6x von Garmin, die die Strecke per GPS vermisst. Wie andere, teurere Sportuhren auch, greift sie dabei GPS, Glonass und Galileo Signale ab. Im zweiten Anlauf wurde die brandneue fenix 7x von Garmin eingesetzt. Sie besitzt jedoch die Funktion der Mehrfrequenzpositionierung. Der integrierte Multiband-Chipsatz in der fenix 7x sorgt für einen präziseren GPS-Empfang in Schluchten und Gegenden, an denen es keine gute Satellitensicht gibt oder die Satellitensignale stark abgelenkt werden, indem der Sensor doppelt so viele Frequenzen der Satelliten empfangen und auswerten kann. Und siehe da, hier zeigte die Uhr am Ende auch eine absolvierte Distanz von 10km an.  Schauen wir uns die Messqualität im Einzelnen an: Â
Fazit: Eine Vermessung durch handelsübliche GPS-Uhren fällt recht ungenau aus und ist nicht reproduzierbar. Einer der Gründe, warum man bei einer präzisen Vermessung zwecks Anerkennung für Rekorde nicht per GPS vermisst. __________________________________ Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln |