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Nikes iPod-Schuh als Spionagewerkzeug
 
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01.01.2007 

 

 
Dein Nike-Schuh spricht mit Dir - im Umkreis von 20 Metern (!)  

Im Laufbereich ist schon allerlei Spielzeug erfunden worden. So z.B. ein von Nike und iPod entwickeltes System, bei dem mittels ein im Schuh eingearbeiteter Sensor Daten an den iPod übermittelt und darüber die Musikinhalte steuert - zum besseren Empfinden des Anwenders beim Laufen. Dabei werden Informationen über Zeit, Strecke, Kalorienverbrauch und Geschwindigkeit vom Schuh an den MP3-Player gesendet.
 
Forscher der University of Washington haben sich einmal mit der Datensicherheit des 'Nike + ipod Kits' auseinandergesetzt und beklagen, dass der digitale Begleiter beim Fitnesstraining als Tracking-Tool missbraucht werden kann. Der drahtlose Sensor im Schuh übermittelt nicht nur Daten an den iPod, sondern kann im Umkreis von ca. 20m geortet werden. Diese Daten sind unverwechselbar. Soll heißen, dass einmal erkannte Sender von einem Operator bei jedem weiteren Kontakt eindeutig zugeordnet werden können. Somit können Informationen über Aufenthaltsort des Schuhträgers gesammelt und gegen ihn verwendet werden.
 
Um die Möglichkeit der Spionage zu demonstrieren, hat eine Forschergruppe der Universität mehrere digitale Spione gebaut und an Joggingstrecken strategisch positioniert. Dazu verwendete man ein Notebooksystem mit Empfänger, der die vom vorbeilaufenden Schuh ausgesendete Daten abfing. Da ein einmal georteter Chip jederzeit wieder erkannt werden kann, konnten die Laufrouten der jeweils erfassten Jogger problemlos nachvollzogen werden.
 
Apple wollte den Bericht der University of Washington nicht kommentieren. Das Unternehmen ließ lapidar verlauten, dass das Thema zu hochgepuscht sei. In der Tat, sind wir längst von derartigen Systemen umgeben. Stichwort: "Bluetooth".
 
Dennoch sollte man sich stets der davon ausgehenden Gefahren bewusst sein.
 





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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln