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15. GSV Porz Sommerabendlauf und 8. Frauenlauf im ICE-Tempo
 
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28.07.2004 

 

Alles Neu machte diesmal nicht der Mai, sondern die Deutsche Bundesbahn, die durch Porz Leidenhausen ihre ICE-Strecke baute. Was das mit Laufen zu tun hat, konnten jahrelang die Teilnehmer zahlreicher Laufveranstaltungen des GSV-Porz erleben. Denn die mussten, statt durch ihr geliebtes Nah- und Erholungsgebiet, über eine eher etwas unbeliebte Strecke in der Nachbarschaft laufen. Doch nun war es endlich soweit, die neue Strecke der Bundesbahn war fertig gestellt und die der Läufer ebenfalls. So richtig fertig war die Laufstrecke dann aber doch noch nicht, denn der amtliche Streckenvermesser meldete sich krank. Somit war man gezwungen die Vermessung per Fahrrad grob in Eigenregie vorzunehmen, was nach Aussage von Experten zur Folge hatte, das diese mindestens 100m zu lang war. Auch die Kilometrierung entlang der Strecke konnte noch nicht so recht überzeugen. Aber Hauptsache die Veranstaltung fand überhaupt erstmalig wieder in Leidenhausen statt. Diese Meinung vertraten auch Udo Lohrengel und Birgit Lennartz der Laufzeitung Marathon und Mehr, die sich mit Landschaftsläufen beschäftigen und selber mit an den Start gingen. Wie vom Veranstalter Helmut Urbach gewohnt, wurde die komplette Palette der Disziplinen wie Walking, Bambinilauf, Schülerlauf sowie 5km und 10km Strecken getrennt für Männer und Frauen angeboten. Letzteres nannte sich Männer- bzw. Frauenlauf. Und damit sich die körperlichen Anstrengungen bei diesem doch recht warmen Sommerwetter auch lohnen, war an der Startnummer ein Bon für ein anschließendes Freibier angeheftet.
 
Die Teilnehmerzahl von 402 Aktiven hielt sich im Vergleich zu den Vorjahren (2002: 503, 2003: 470) noch weiter zurück. Die Vermutung, dass sich viele Laufinteressierte vielleicht am alten Austragungsort eingefunden hätten, konnte ein einzelner Augenzeuge nicht bestätigen. Aber vielleicht lag es auch an der drückenden Schwüle, die die Lauffreunde eher ins Freibad trieb, als auf den Laufpfad.

Die amtliche Aufsicht, sowie den Startschuss gab wie immer Jürgen Meyer. Doch das sollte an dem Tag nicht sein einziger Job gewesen sein. Feierlich übergab er Helmut Urbach im Auftrage des LVN eine Ehrenurkunde aus Anlass seines Engagements über 30 Jahre bei der Veranstaltung von Volksläufen. Apropos Helmut Urbach, in seiner guten Laune verriet er an dem Tag erstmalig seiner Fangemeinde, warum er bisher noch nie am Ford Köln-Marathon teilnahm: "Ich lebe seit 61 Jahren in Köln, da muss ich nicht auch noch durch die Stadt laufen". Die Aussage dürfte den Verein für Köln-Marathon bestimmt tief getroffen haben, bisher auf solch eine prominente Persönlichkeit wegen Gleichgültigkeit verzichtet haben zu müssen.

Die neue Strecke übrigens, zeigte sich als recht schnell, abgesehen von zwei Brücken, die überquert werden müssen. Da war man sich einig, die ist ok. Wobei der Anblick der vorbeirauschenden ICE-Züge doch noch etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber vielleicht den einen oder anderen zum schnelleren Laufen animiert.

Bei soviel Guter Stimmung gab es zum Schluss dann doch noch etwas Verärgerung, genauer gesagt im Damenfeld. Eine Teilnehmerin traf zu ihrem Frauenlauf verspätet an und lief im Herrenfeld mit. Was allerdings keiner ahnte, sie lief dort schneller als das komplette Damenfeld des Frauenlaufes. Obwohl die ersten Damen des Frauenlaufes für Sieger erklärt wurden, tauchte die Dame aus dem Männerlauf als Erstplazierte in der Ergebnisliste auf. Wettkampfrichter Jürgen Meyer einige Tage später zu den Vorwürfen der entrüsteten Damen: "Das habe ich leider zu spät mitbekommen. Das geht natürlich nicht, das eine Teilnehmerin im Feld des Männerlaufes in die Liste des Damenlaufes aufgenommen wird und dort als Siegerin erklärt wird". Helmut Urbach hat sich dabei mit Sicherheit nichts Böses gedacht, für ihn stand wohl die überzeugende Leistung der einzelnen Dame im Vordergrund.

Nachtrag (28.07.2004/21:00 Uhr):
Aufgrund zahlreicher Beschwerden in Bezug der nachträglichen Platzierung von Andrea Memminger, hat 'Laufen-in-Koeln' nochmals Kontakt mit dem Kampfrichter aufgenommen. Der letzte Stand stellt sich nun wie folgt dar: Rechtlich gesehen hat die Dame einen Anspruch auf den ersten Platz, da der Veranstalter dies im 'Vorfeld' persönlich genehmigte. Und zwar, dass ihre Zeiten im Endergebnis des Frauenlaufes berücksichtigt werden. Kampfrichter Jürgen Meyer, der die amtliche Aufsicht hatte, überzeugte sich im 'Nachhinein' von der vom Veranstalter persönlich erteilte Genehmigung. Somit ist der Vorfall, der sich anfangs als Rechtswidrig darstellte, nun doch rechtlich Ok abgelaufen.

Laufen-in-Koeln meint:
Es wäre wünschenswert, wenn der Kampfrichter in Zukunft "zeitnah" von Sondergenehmigungen des Veranstalters informiert wird.


400m Bambinilauf
 

1. Becher, Nicole          Siegburg              1:55
2. Lohkamp, Jonas          SV Rondorf            1:56
3. Bastin, Lena            Troisdorfer LG        1:59

1.000m Schülerlauf
 
1. Erler, Justus           Köln                  4:01
2. Esendir, Zaven          KGS Rösrath           4:02
3. Frericks, Henry         GSV Porz              4:05

5.000m Frauenlauf
 
1. Memminger, Andrea       ATV Hückeswagen       20:36
2. Ott, Constanze          Köln                  21:14
3. Böhmer, Sabine          Köln                  22:38

10.000m Frauenlauf
 
1. Lennartz-Lohrengel, Bir LLG St. Augustin      41:06
2. Exner, Almut            Eltern Aktiv          43:21
3. Schiesewitz, Petra      Melpomene Bonn        43:37

5.000m Männerlauf
 
1. Chabib, Lhowceine       ASV Thiathlon Köln    18:09
2. Wigger, Dietmar         TV Refrath            18:19
3. Müntnich, Tornike       SSF Bonn              18:46

10.000m Männerlauf

 

1. Hollain, Rolf           LG Bonn/Troisdorf/Ni  33:42
2. Denzer, Peter           BSG Lautenschläger    35:27
3. Seifen, Fred            TüV Rheinland         35:35




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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln