Alles
Neu machte diesmal nicht der Mai, sondern die Deutsche Bundesbahn,
die durch Porz Leidenhausen ihre ICE-Strecke baute. Was das mit
Laufen zu tun hat, konnten jahrelang die Teilnehmer zahlreicher
Laufveranstaltungen des GSV-Porz erleben. Denn die mussten, statt
durch ihr geliebtes Nah- und Erholungsgebiet, über eine eher etwas
unbeliebte Strecke in der Nachbarschaft laufen. Doch nun war es
endlich soweit, die neue Strecke der Bundesbahn war fertig gestellt
und die der Läufer ebenfalls. So richtig fertig war die Laufstrecke
dann aber doch noch nicht, denn der amtliche Streckenvermesser
meldete sich krank. Somit war man gezwungen die Vermessung per
Fahrrad grob in Eigenregie vorzunehmen, was nach Aussage von
Experten zur Folge hatte, das diese mindestens 100m zu lang war.
Auch die Kilometrierung entlang der Strecke konnte noch nicht so
recht überzeugen. Aber Hauptsache die Veranstaltung fand überhaupt
erstmalig wieder in Leidenhausen statt. Diese Meinung vertraten auch
Udo Lohrengel und Birgit Lennartz der Laufzeitung Marathon und Mehr,
die sich mit Landschaftsläufen beschäftigen und selber mit an den
Start gingen. Wie vom Veranstalter Helmut Urbach gewohnt, wurde die
komplette Palette der Disziplinen wie Walking, Bambinilauf,
Schülerlauf sowie 5km und 10km Strecken getrennt für Männer und
Frauen angeboten. Letzteres nannte sich Männer- bzw. Frauenlauf. Und
damit sich die körperlichen Anstrengungen bei diesem doch recht
warmen Sommerwetter auch lohnen, war an der Startnummer ein Bon für
ein anschließendes Freibier angeheftet.
Die Teilnehmerzahl von
402 Aktiven
hielt sich im Vergleich zu den
Vorjahren (2002: 503, 2003: 470) noch weiter zurück. Die Vermutung,
dass sich viele Laufinteressierte vielleicht am alten Austragungsort
eingefunden hätten, konnte ein einzelner Augenzeuge nicht
bestätigen. Aber vielleicht lag es auch an der drückenden Schwüle,
die die Lauffreunde eher ins Freibad trieb, als auf den Laufpfad.
Die amtliche Aufsicht, sowie den
Startschuss gab wie immer Jürgen Meyer. Doch das sollte an dem Tag
nicht sein einziger Job gewesen sein. Feierlich übergab er Helmut
Urbach im Auftrage des LVN eine Ehrenurkunde aus Anlass seines
Engagements über 30 Jahre bei der Veranstaltung von Volksläufen.
Apropos Helmut Urbach, in seiner guten Laune verriet er an dem Tag
erstmalig seiner Fangemeinde, warum er bisher noch nie am Ford
Köln-Marathon teilnahm: "Ich lebe seit 61 Jahren in Köln, da muss
ich nicht auch noch durch die Stadt laufen". Die Aussage dürfte den
Verein für Köln-Marathon bestimmt tief getroffen haben, bisher auf
solch eine prominente Persönlichkeit wegen Gleichgültigkeit
verzichtet haben zu müssen.
Die neue Strecke übrigens,
zeigte sich als recht schnell, abgesehen von zwei Brücken, die
überquert werden müssen. Da war man sich einig, die ist ok. Wobei
der Anblick der vorbeirauschenden ICE-Züge doch noch etwas
gewöhnungsbedürftig ist, aber vielleicht den einen oder anderen zum
schnelleren Laufen animiert.
Bei soviel Guter Stimmung gab es
zum Schluss dann doch noch etwas Verärgerung, genauer gesagt im
Damenfeld. Eine Teilnehmerin traf zu ihrem Frauenlauf verspätet an
und lief im Herrenfeld mit. Was allerdings keiner ahnte, sie lief
dort schneller als das komplette Damenfeld des Frauenlaufes. Obwohl
die ersten Damen des Frauenlaufes für Sieger erklärt wurden, tauchte
die Dame aus dem Männerlauf als Erstplazierte in der Ergebnisliste
auf. Wettkampfrichter Jürgen Meyer einige Tage später zu den
Vorwürfen der entrüsteten Damen: "Das habe ich leider zu spät
mitbekommen. Das geht natürlich nicht, das eine Teilnehmerin im Feld
des Männerlaufes in die Liste des Damenlaufes aufgenommen wird und
dort als Siegerin erklärt wird". Helmut Urbach hat sich dabei mit
Sicherheit nichts Böses gedacht, für ihn stand wohl die überzeugende
Leistung der einzelnen Dame im Vordergrund.
Nachtrag (28.07.2004/21:00 Uhr):
Aufgrund zahlreicher Beschwerden in Bezug der nachträglichen
Platzierung von Andrea Memminger, hat 'Laufen-in-Koeln' nochmals
Kontakt mit dem Kampfrichter aufgenommen. Der letzte Stand stellt
sich nun wie folgt dar: Rechtlich gesehen hat die Dame einen
Anspruch auf den ersten Platz, da der Veranstalter dies im 'Vorfeld'
persönlich genehmigte. Und zwar, dass ihre Zeiten im Endergebnis des
Frauenlaufes berücksichtigt werden. Kampfrichter Jürgen Meyer, der
die amtliche Aufsicht hatte, überzeugte sich im 'Nachhinein' von der
vom Veranstalter persönlich erteilte Genehmigung. Somit ist der
Vorfall, der sich anfangs als Rechtswidrig darstellte, nun doch
rechtlich Ok abgelaufen.
Laufen-in-Koeln meint:
Es wäre wünschenswert, wenn der Kampfrichter in Zukunft "zeitnah"
von Sondergenehmigungen des Veranstalters informiert wird.
400m Bambinilauf
1. Becher, Nicole Siegburg 1:55
2. Lohkamp, Jonas SV Rondorf 1:56
3. Bastin, Lena Troisdorfer LG 1:59
1.000m Schülerlauf
1. Erler, Justus Köln 4:01
2. Esendir, Zaven KGS Rösrath 4:02
3. Frericks, Henry GSV Porz 4:05
5.000m Frauenlauf
1. Memminger, Andrea ATV Hückeswagen 20:36
2. Ott, Constanze Köln 21:14
3. Böhmer, Sabine Köln 22:38
10.000m Frauenlauf
1. Lennartz-Lohrengel, Bir LLG St. Augustin 41:06
2. Exner, Almut Eltern Aktiv 43:21
3. Schiesewitz, Petra Melpomene Bonn 43:37
5.000m Männerlauf
1. Chabib, Lhowceine ASV Thiathlon Köln 18:09
2. Wigger, Dietmar TV Refrath 18:19
3. Müntnich, Tornike SSF Bonn 18:46
10.000m Männerlauf
1. Hollain, Rolf LG Bonn/Troisdorf/Ni 33:42
2. Denzer, Peter BSG Lautenschläger 35:27
3. Seifen, Fred TüV Rheinland 35:35
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