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Das Märchen von der "Blauen Ideallinie" auf Marathonstrecken
 
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29.09.2011 

 

 
Laufen-in-Koeln Redakteur Detlev Ackermann (links) zu Gast als Beifahrer in einem Markierungsfahrzeug, das z.B. beim Berlin-Marathon eingesetzt wird.
 
 
Mittlerweile findet man sie bei vielen Marathons, die sogenannte "Blaue-Linie". Auch der Köln-Marathon hatte sie in der Vergangenheit schon mal aufgemalt gehabt und wird sie in diesem Jahr streckenweise anbieten. Die sogenannte Ideallinie soll den Teilnehmern den kürzesten Weg zwischen Start und Ziel zeigen. In Wirklichkeit ist das meist absoluter Humbug, wie z.B. der Irrglaube, man müsse Nudeln (Pastaparty) essen, um einen Marathon gut laufen zu können.
 
In der Realität ist die blaue Linie eine sichere Gewähr, einen Marathon zum Ultralauf werden zu lassen, wie die Fotodokumentation weiter unten zeigt.
 
Der Kürzeste Weg zwischen zwei Punkten ist bekanntlich eine Gerade und innen ist eine Kurve an Metern nicht so lang wie außen. Es lohnt sich daher, unterwegs auch einmal vorausschauend auf die reale Strecke zu schauen.
 
Doch wie kommt es zu solch derart falschen Markierungen? Der Grund hierfür hat verschiedene Ursachen. Steht zum Beispiel während der Markierungsarbeiten ein Hindernis im Weg, so fährt der "Malermeister" auch schon mal großräumig drum herum. Ein weiterer Grund hierfür kann sein, dass das Markierungsgefährt z.B. gar nicht direkt in den Kurven eine Linie aufzeichnen kann und beim Fahren selbst entsprechend Abstand und einen großräumigen Bewegungsradius hat. Die hierfür eingesetzten Geräte sind sicherlich sehr hilfreich bei der Straßenmarkierung, bewegen sich aber sicherlich nicht so, wie ein Läufer auf der Strecke idealerweise laufen sollte.
 
Einen positiven Effekt haben die teilweise recht kreativ aufgebrachten Linien am Ende dann doch noch und zwar als indirekte Werbemaßnahme. Touristenführer haben damit einen Aufhänger, um den auswärtigen Gästen vom Marathon ihrer Stadt zu erzählen.
 
 
Hier zwei Beispiele, die das "Märchen einer Ideallinie dokumentiert"
 
Hier die blaue "Ideallinie" des Köln-Marathon im Jahre 2008 am Neumarkt, die den Teilnehmern eigentlich den kürzesten Weg aufzeigen sollte. Rot von Laufen-in-Koeln eingezeichnet, die wesentlich kürzere Strecke, wie man sie eher laufen sollte, um nicht unnötig Meter zu verschenken.
 
Hier die blaue "Ideallinie" in ihrer weiteren Ausführung und die rot eingezeichnete Linie, wie man die Strecke idealerweise laufen sollte, um nicht unnötig Meter zu verschenken.
 
Das sieht schon wesentlich besser aus, wenn auch nicht wirklich perfekt, die Ideallinie beim Düsseldorfmarathon im Jahre 2008: Die Blaue Linie weist offiziell den kürzesten Weg auf. Die von Laufen-in-Koeln eingezeichnete Grüne Linie gibt die leicht verblasste Straßenmarkierung aus dem Vorjahr wieder. Die Rote Linie zeigt auf, wie man die Strecke idealerweise laufen sollte, um nicht unnötig Meter zu verschenken.




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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln