Inhaltsverzeichnis
   
  Startseite
  Intern
  Laufkalender
  Ergebnislisten
  Fotoarchiv
  Lauf-Treffs
  Laufstrecken
  Rund ums Laufen
  Lauf-Reportagen
  Suche ...
 

Kontakt


Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

Spenden

 

 

Sport unterstützt Krebstherapie
 
 
Laufen-in-Koeln >> Rund um's Laufen >> Tipps und Infos zum Thema Laufen >> Artikel

21.02.2014  

 
 

 
Wissenschaftlich untersucht: körperliche Aktivität regt Tumorabwehr an
 
Wissenschaftler der Deutschen Sporthochschule Köln und der Uniklinik Köln im Centrum für Integrierte Onkologie CIO Köln/Bonn haben neue wichtige Hinweise zum Effekt von körperlich anstrengender Aktivität auf das Immunsystem von Krebspatienten gewonnen. Im Rahmen einer Studie bereiteten sie 15 Krebspatienten in der Nachsorge auf einen Halbmarathon vor und untersuchten vor und nach dem Lauf deren Immunstatus. Das Ergebnis: Intensive Ausdauerbelastung wirkt sich bei Krebspatienten positiv auf die körpereigene Tumorabwehr aus. Die Studienergebnisse wurden am 21. Februar 2014 erstmals im Rahmen des 31. Deutschen Krebskongresses der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft vorgestellt.
 
Während der präventive Einfluss von körperlicher Aktivität auf die Krebsentstehung bei einigen Tumorerkrankungen unter Forschern vielfach akzeptiert ist, hielten sie die Kombination von Bewegung und Sport bei Krebs lange für risikoreich. Inzwischen zeigen Studien, dass Bewegung den Patienten nicht schadet, sondern hilft und sich positiv auf den Krankheitsverlauf auswirkt. Weitgehend ungeklärt ist jedoch die notwendige Höhe der Bewegungsdosis. "Aus wissenschaftlicher Sicht liegen uns noch zu wenig Kenntnisse zur optimalen Trainingssteuerung und -intensität vor", erläutert Dr. Freerk T. Baumann vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln, einer der Studienleiter. "Daher sind Erkenntnisse sehr wichtig, die uns zeigen, wie das Immunsystem krebskranker Menschen auf körperliche Aktivität reagiert". An der Studie nahmen insgesamt 30 Probanden im Alter zwischen 40 und 67 Jahren teil: 15 Patienten mit Brust-, Darm- oder Prostatakrebs, deren Therapie mindestens ein Jahr zurück lag, und 15 gesunde Kontrollpersonen.
 
Erste Erkenntnisse dazu liegen nun vor: "Das menschliche Immunsystem verfügt über Abwehrzellen, sogenannte Natürliche Killerzellen, die in der Lage sind, Tumorzellen zu erkennen und abzutöten" berichtet Professor Dr. Wilhelm Bloch, Leiter des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule Köln. "Unsere Studienergebnisse zeigen, dass Patienten mit einer guten Fitness mehr Natürliche Killerzellen haben, um die Krebsabwehr zu verstärken." Die Wissenschaftler vermuten daher, dass auch anstrengende Bewegungsformen unter Berücksichtigung des individuellen Hintergrundes - Krebsart, medizinische Therapie, allgemeiner Zustand - für Krebspatienten in der Nachsorge nicht schädlich sind und darüber hinaus einen gesundheitsfördernden Effekt haben können. "Unsere Untersuchungen deuten darauf hin, dass leistungsfähigere Krebspatienten besser gerüstet sind für den Kampf gegen das Wiederauftreten ihrer Erkrankung. Je ausdauer- und leistungsfähiger die Patienten sind, desto mehr Abwehrzellen bleiben im Blut und stehen somit dem Organismus für die Tumorzellabwehr zur Verfügung", resümiert Bloch.
 
Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, betont: "In der Nutzung der körpereigenen Abwehrkräfte liegt offensichtlich sehr viel Potenzial im Kampf gegen Krebs. Insofern hat das Thema `Sport bei Krebs` mittlerweile eine erhebliche Bedeutung erlangt auch deshalb, weil Sport und Bewegung wie ein Medikament ohne Nebenwirkungen wirken".
 
Im Rahmen eines von ihr aufgelegten Förderschwerpunkt-Programms unterstützt die Deutsche Krebshilfe zurzeit mit rund 1,4 Millionen Euro verschiedene Studien, die dazu beitragen sollen, die Auswirkungen körperlicher Aktivität auf die Therapie verschiedener Krebsarten zu belegen. Der Fokus liegt hierbei auf der Begleitung der Patienten während der akuten Erkrankung. "Unser Ziel ist es, neue wissenschaftlich nachgewiesene Erkenntnisse zur Wirkung von Sport bei Krebs zu gewinnen. Außerdem möchten wir die Akzeptanz für gezielte sportliche Betätigung in der Behandlungsphase beim medizinischen Personal und den Betroffenen erhöhen", so Nettekoven.
 
  
    Bereits vor einigen Jahren hat die Deutsche Krebshilfe in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln den blauen Ratgeber "Bewegung und Sport bei Krebs" herausgegeben. Dieser beschreibt allgemeinverständlich die Bedeutung von körperlichem Training bei einer Krebserkrankung und gibt viele praktische Tipps. Der Ratgeber kann kostenlos bestellt werden bei Deutsche Krebshilfe, Postfach 1467, 53004 Bonn, und im Internet unter www.krebshilfe.de




__________________________________
Autor und Copyright: Christiana Tschoepe / Deutsche Krebshilfe e.V.

Drucken    Weiterempfehlen    Merken

Nach oben