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											95 Prozent des 
Gesamtkreatingehaltes des Körpers sind als Kreatin oder Kreatinphosphat in der 
Muskulatur gespeichert. Diese Substanz versetzt den Muskel in die Lage, 
hochintensive Belastungen über kurze Zeit von einigen Sekunden Dauer zu 
bewältigen. Gleichzeitig ist Kreatinphosphat ein Puffer gegen die Übersäuerung 
des Muskels. 
  
Die Einnahme von Kroatin in einer täglichen 
Dosierung von ca. 0,3 g/kg Körpergewicht (das entspricht 20-30 g/Tag, also dem 
20-30-fachen der Zufuhr mit der natürlichen Nahrung) über vier bis fünf Tage 
führt zu einer Vergrößerung der Muskelkreatinspeicher. Dieses erhöhte Niveau 
kann im weiteren Verlauf durch eine Erhaltungsdosis von ca. 0,03 g/kg 
Körpergewicht (2-3g/Tag) gehalten werden. Die Leistungsfähigkeit vor allem bei 
hochintensiven, wiederholten Intervallbelastungen von einigen Sekunden bis 
einigen Minuten Dauer kann durch die Einnahme von Kroatin nachweislich 
gesteigert werden. Bei gleichmäßigen Ausdauerbelastungen, die länger als 30 
Minuten dauern, lässt sich kein leistungssteigernder Effekt erreichen. Die 
verbesserte Leistungsfähigkeit z.B. bei wiederholten Zwischensprints bleibt 
allerdings auch während oder nach einer Ausdauerbelastung offensichtlich 
erhalten. 
  
Mit der Erhöhung des Kreatingehaltes findet 
gleichzeitig eine Einlagerung von Wasser in die Muskelzellen statt. Dies führt 
zu einer Körpergewichtszunahme von ca. 2 kg innerhalb weniger Tage. Bei 
körpergewichtsbezogenen Sportarten muss dies berücksichtigt werden, da dies 
möglicherweise einen negativen Effekt auf die Leistungsfähigkeit entfaltet. Die 
vermehrte Wassereinlagerung scheint mittel- und langfristig die Eiweißsynthese 
im Muskel zu steigern, so dass längerfristig neben der Wassereinlagerung auch 
ein Muskelmassenzuwachs zur Körpergewichtserhöhung beiträgt. Es konnte gezeigt 
werden, dass sich bei einem Krafttraining sowohl die Maximalkraft als auch die 
maximale Wiederholungszahl einer Übung durch die Zufuhr von Kroatin über den 
alleinigen Trainingseffekt hinaus deutlich erhöhen lassen. 
  
Als Nebenwirkungen der Kreatineinnahme 
wurden wiederholt das vermehrte Auftreten von Muskelkrämpfen und unangenehmem 
Spannungsgefühl in der Muskulatur beschrieben. Neuere Untersuchungen konnten 
allerdings weder eine Häufung dieser Beschwerden noch eine erhöhte 
Verletzungsanfälligkeit während oder nach Kreatineinnahme bestätigen. 
  
Ähnlich wie 
L-Carnitin 
ist auch Kroatin ein natürlicher Bestandteil tierischer Nahrungsprodukte und 
kommt in größeren Mengen in rotem Fleisch und Fisch vor (3-5 g/kg). Die tägliche 
Aufnahme mit der natürlichen Nahrung liegt in der Regel bei gemischter Kost bei 
ca. l g/Tag. Mehr als 3-4 g pro Tag können mit der natürlichen Nahrung kaum 
zugeführt werden. Die körpereigene Kreatinproduktion sorgt dafür, dass auch beim 
vegetarisch lebenden Menschen ein Kreatinmangel praktisch nicht vorkommt. 
  
Kreatin gilt als 
Nahrungsergänzungsmittel, so dass selbst die Einnahme täglicher Mega-Dosierungen 
von 20-30 g (dazu wären ca. 7kg Fleisch mit der natürlichen Nahrung 
erforderlich) erlaubt ist und nicht als Doping gilt. Da Kreatin und sein 
Abbauprodukt Kreatinin hauptsächlich über die Niere ausgeschieden werden, darf 
die Substanz bei Nierenfunktionsstörungen nicht eingenommen werden. Die Einnahme 
von ca. 2 Gramm pro Tag führt beim Gesunden auch längerfristig zu keinen 
gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen. Für höhere Dosierungen über einen langen 
Zeitraum gibt es bislang noch keine ausreichende Erfahrung über mögliche 
schädliche Nebenwirkungen. 
 
 
 
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              Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
 
  
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