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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

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Schneller mit Kaffee?
 
 
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31.01.2003  

 
 

Koffein gehört zur Stoffgruppe der so genannten Alkaloide, das sind Substanzen, die "chemisch betrachtet" eng verwandt sind mit Strychnin und Morphin. Beängstigend, könnte man meinen, kann doch der Konsum dieser eben genannten Substanzen zur Abhängigkeit oder sogar zum Tode führen. Der Genuss von Koffein kann zwar zu einer gewissen Abhängigkeit oder Gewöhnung führen, die jedoch sehr schnell überwunden werden kann.
 
Ab einer Menge von ca. 2mg pro Kilogramm Körpergewicht (zwei Tassen Kaffee) werden die Herztätigkeit, der Stoffwechsel und die Atmung engeregt, die Blutgefäße im Kopf erweitern sich, im Magen-Darm-Trakt dagegen verengen sie sich. Koffein wirkt Harn treibend, leicht abführend und geistig anregend. Ob allerdings die Denkfähigkeit wirklich verbessert wird, konnte bislang wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden.

Bedeutung für den Sportler
Koffein erhöht den Abbau von Fettsäuren. In den ersten Minuten einer Belastung kommt es durch Koffein zu einer vermehrten Bereitstellung von freien Fettsäuren, was bei einer langandauernden Belastung zu einer Einsparung von Muskelglykogen führen kann. Diese Glykogeneinsparung ist allerdings nur bei Ausdauerbelastungen von Nutzen, da Glykogen dort einen leistungsbegrenzenden Faktor darstellt. Möglicherweise beeinflusst Koffein indirekt in günstiger Weise das Verhältnis von Natrium und Kalium in der Muskulatur. Dadurch kann die muskuläre Ermüdung hinausgezögert werden.
 
Die Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit ist allerdings erst ab einer Dosierung von 5 mg pro Kilogramm Körpergewicht zu erwarten. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass nur die Personen davon profitieren, die aufgrund ihrer Trinkgewohnheiten einen Koffeingewöhnungseffekt haben. Bei Koffeinentwöhnten kann diese hohe Dosierung eine ungewollt hohe Herzfrequenz bewirken, die letztendlich zu einer Minderung der Leistungsfähigkeit führen kann. Dieser ungünstige Effekt erklärt sich dadurch, dass es bei "Nicht-Usern" den Abbau der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin verzögert. Bei "Koffein-Usern" wird dieser Effekt durch eine zunehmende Gewöhnung neutralisiert. Die Beeinflussung der Leistungsfähigkeit durch Koffein ist daher stark abhängig von der persönlichen Koffein-Empfindlichkeit.

Kaffe-Doping
Dennoch hat das Internationale Olympische Komitee Koffein auf die Dopingliste gesetzt. Koffein gilt dann als Dopingmittel, wenn mehr als 12 mg pro Liter Urin nachgewiesen werden. Dies entspricht einem Konsum von 800-1.000 mg Koffein pro Tag - also etwa 12 Tassen Kaffee. Die auf dem Markt befindlichen Energy-Drinks enthalten in der Regel ca. 320 mg Koffein pro Liter, für herkömmliche Colagetränke sind maximal 250 mg Koffein pro Liter erlaubt.





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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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