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Super-Marathon von Düsseldorf nach Köln?
 
 
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10.11.2017  

 
 

Super-Marathon von Düsseldorf nach Köln?
 
Am 9. November 2017 publizierte die Boulevardzeitung "Express" in Köln und Düsseldorf einen fast ganzseitigen Artikel mit der Überschrift "Von Brücke zu Brücke: OB Thomas Geisel will Super-Marathon von Düsseldorf nach Köln". Dem sportaffinem Leser wird gegenüber suggeriert, dass der Düsseldorfer Oberbürgermeister unbedingt einen Marathon von der Landeshauptstadt zur Domstadt etablieren möchte. In den sozialen Medien wird daraufhin schon diskutiert, wo die Strecke wohl langgehen mag. Erste Läufer stellen sich als Testläufer zur Verfügung.
 
Die Wahrheit ist allerdings, bei dem Artikel im Express ist ein Zitat von OB Thomas Geisel völlig aus dem Rennen geraten und man hat daraus eine eigenständige Geschichte gebastelt. Weder ist eine Marathonveranstaltung geplant, noch macht sie aufgrund der bestehenden Marathon in Köln und Düsseldorf Sinn.
 
Der Artikel sorgte hinter den Kulissen für Verwirrung. Besonders verärgert über den Bericht zeigt sich Jan Winschermann, Renndirektor vom Düsseldorf-Marathon nach Rücksprache mit OB Geisel: "Das sind Fake-News". Unglaublich, wie man so eine Geschichte erfinden kann." Als ambitionierter Läufer und Veranstalter des Düsseldorf-Marathon zeigt er sich über eine derartige Berichterstattung entsetzt: "Das hat nichts mit unserem Sport zu tun". Auch die Kölner Oberbürgermeisterin Reker zeigt sich über die Pläne verwundert. Sie hinterfragt den Sinn der Aktion, zeigt sich aber diplomatisch und offen für Ideen.
 
Doch wie kam es zu der Geschichte? OB Thomas Geisel kann das Rätsel lösen und verweist auf einen Artikel im Internet. Der Keim des Ganzen liegt in einem Interview der Initiative "Gesichter der Demokratie", dabei kamen auch die Kabbelleien zwischen Köln und Düsseldorf zur Sprache. In dem Interview heißt es dann wie folgt:
 
Herr Geisel, als einer von 16.000 Läufern haben Sie den diesjährigen Metro-Marathon „gefinisht“. Eigentlich doch ideale Voraussetzungen für Ihre Premiere beim Köln Marathon 2018, oder?
 
Thomas Geisel: Ich bin ein großer Freund von Köln und bin den Köln Marathon schon einmal gelaufen. Der Zufall will es, dass die Distanz von der Oberkassler Brücke zur Deutzer Brücke ziemlich genau eine Marathon-Distanz beträgt. Da unsere Freundschaft immer weiter wächst fände ich es natürlich toll, wenn es einen Marathon von Düsseldorf nach Köln oder umgekehrt geben würde. Als ich den Köln Marathon gelaufen bin, warb der Veranstalter noch mit dem Spruch: „Es sind genau 42,195 km von der Deutzer Brücke zur Oberkassler Brücke in Düsseldorf – aber wer will da schon hin!“.

Quelle: www.faces-of-democracy.org/thomas-geisel
 
Aus diesen Zeilen hat man beim Express dann folgendes abgeleitet, Zitat: "Jetzt möchte der sportbegeisterte Düsseldorfer OB ein rheinisches Supersportereignis ins Leben rufen: Den Marathon von Düsseldorf nach Köln." Im weiteren des Artikel hat man dann Zeilen des Interviews mit Aussagen von anderen Passagen des Interviews gemischt, um die Aussage des geplanten Marathon zu untermauern. Hierbei handelt es sich aber eher um eine freie Interpretation des Express, aus dem veröffentlichten Interview.
  
In Köln gibt es seit 21 Jahren einen Marathon, an dem regelmäßig internationale Spitzenathleten teilnehmen. In Düsseldorf gibt es seit 15 Jahren ebenfalls einen hochkarätigen Marathon. In den nächsten zwei Jahren werden hier die Deutschen Marathonmeisterschaften des Deutschen Leichtathletikverband ausgetragen. Freundschaftlich verbunden, findet der Düsseldorf-Marathon traditionell im Frühjahr und als Gegenpol der Köln-Marathon im Herbst statt. Unter diesen Begebenheiten macht es keinen Sinn, jeweils einen zweiten Marathon zu veranstalten.
   
Im Rahmen der Olympiabewerbung 2012 lief im Jahre 2003 eine ganze Delegation aus Sportlern und Politikern von Köln nach Düsseldorf:
 
Von links nach rechts am Düsseldorfer Rheinufer mit Bezeichnung ihrer damaligen Funktion: Ehemaliger Olympiateilnehmer Manfred Steffny und Herausgeber des Laufmagazins Spiridon , Oberbürgermeister Fritz Schramma von Köln, Oberbürgermeister Joachim Erwin von Düsseldorf, Regierungspräsident Jürgen Büssow von Düsseldorf, Detlev Ackermann von Laufen-in-Koeln, Regierungspräsident Jürgen Roters von Köln, Geschäftsführer Harald Rösch des Köln-Marathon

Nichts Neues - Zwischen Köln und Düsseldorf wurde schon immer gelaufen
 
Sicherlich ist es schön von Köln nach Düsseldorf zu laufen und natürlich auch anders herum. Die beiden Metropolen wurden schon immer läuferisch miteinander verbunden. So lief z.B. der Renndirektor Jan Winschermann vom Düsseldorf-Marathon vor vielen Jahren von der Landeshauptstadt aus zu einem Fußballspiel nach Köln. Auch Fernsehmoderator Markus Lanz joggte einmal von Düsseldorf nach Köln. Laufen-in-Koeln selbst organisierte in unregelmäßigen Abständen einen Gruppenlauf von Köln nach Düsseldorf. Auch lief einmal eine Kölner Deligation nach Düsseldorf, die am Ende gemeinsam mit beiden Oberbürgermeistern und Regierungspräsidenten am Düsseldorfer Rheinufer einlief. Wer selbst einmal zwischen beiden Städten hin und herlaufen möchte, kann das gerne jederzeit auf eigene Faust machen. Hier ein praxiserprobter und mehrmals absolvierter Streckenvorschlag seitens Laufen-in-Koeln:

 




    www.koeln-marathon.de
 
www.metro-marathon.de




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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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