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23.09.2004  

 
 


Von Ute Effern-Salhoub für den Bonner Generalanzeiger:

Experten diskutieren am Mobil des Boner General-Anzeigers - Organisator lobt das "vorbildliche" Siebengebirge


Siebengebirge. "Durch den Wald zu laufen und dabei in die Natur zu versinken ist etwas ganz anderes, als im Studio auf dem Stepper zu stehen. Im Fluss zu schwimmen, ist ein völlig anderes Erlebnis als im Becken. Wenn ich das Wasser hier sehe: traumhaft."
 
48175-1   Die Fachleute Detlev Ackermann (von links), Herbert Krämer, Jörg Rucknagel, Birgit Lennartz, Astrid Benöhr und Bernd Schwontzen diskutieren unter Leitung von GA-Redakteur Holger Willcke (Mitte). Foto: Handt


 
Extremsportlerin Astrid Benöhr aus Bergisch-Gladbach schwärmte in der Expertenrunde am Dialog-Mobil des General-Anzeigers auf der Insel Grafenwerth, als wäre sie am liebsten geradewegs in den Rhein gesprungen.
 
Ihr Kölner Ultralangstrecken-Laufkollege Detlev Ackermann empfindet Landschaftsläufe ebenfalls als viel wohltuender als ein Dahinpreschen "durch eine Betonstadt" - auch ein Grund, warum er schon zwei Mal den Siebengebirgsmarathon gelaufen ist und nicht selten im Siebengebirge trainiert.
 
Große Übereinstimmung herrschte am Mittwochnachmittag vor dem Start zur siebten Naturathlon-Etappe am Dialog-Mobil auf der Insel unter den Experten: Ohne raschelnde Blätter, frisches Grün oder spritzende Wellen um die Ohren wären Laufen, Walken, Radfahren oder Rudern nur halb so schön.
 
Ein großes Kompliment machte Franz Emde vom Bundesamt für Naturschutz dem Siebengebirge: Obwohl dieses älteste Naturschutzgebiet Deutschlands als Naherholungsgebiet jährlich von sechs Millionen Menschen besucht wird, "findet man hier eine intakte Ökologie".
 
Wie der Verschönerungsverein und etwa der Lauftreff Siebengebirge - dem auch die ehrenamtliche Etappen-Organisatorin Andrea Hammerl angehört - den Wald behandelten, sei einfach vorbildlich, so Emde. Das Siebengebirge habe den Spagat zwischen Naturschutz und Sport in der Natur geschafft.
 
Das war Musik in den Ohren des VVS-Vorsitzenden Herbert Krämer, der unterstrich: "Wir freuen uns über alle, die ins Siebengebirge kommen - wenn sie auf den Wegen bleiben. Wir bitten alle, die hierherkommen, dass sie sich der Natur anpassen." Dem Appell zur Rücksichtnahme schließt sich Birgit Lennartz an.
 
Die Ausdauerathletin, die 14 Deutsche Meistertitel im Marathon-, Cross- und Berglauf errungen hat, bekundete: "Läufer sind naturfreundlich. Ich respektiere Räume, wo ich nicht hineingehöre." Ihre Worte decken sich mit den Forderungen des Leiters des Staatlichen Forstamts Eitorf, Bernd Schwontzen: "Solange die Menschen auf den drei Meter breiten Wegen bleiben, haben die Tiere kein Problem."
 
Etwas komplizierter sind Kompromisse mit den Kletterern, doch sie sind nicht unmöglich: "Im Altmühltal gibt es schon eine Kletterkonzeption. Leider ist man in NRW noch nicht so weit, man reagiert häufig mit behördlichen Sperrungen, die die Kletterer meist nicht akzeptieren", bedauerte Jörg Rucknagel vom Deutschen Alpenverein, der eigens aus München angereist war.
 
Laut Schwontzen gibt es im konkreten Fall "Stenzelberg" Bewegung: "Wir haben Lösungen erarbeitet." Hochsensible Lebensräume von Mauereidechsen und seltenen Pflanzen sollten nicht beklettert werden, an einigen Stellen seien Naturschutz und Klettern aber durchaus vereinbar, sofern die Kletterer "behutsam" vorgingen.
 
"Naturschutz und nachhaltige Naturnutzung schließen sich nicht aus", resümierte Bad Honnefs Bürgermeister Peter Brassel, bevor er die Radfahrer, Läufer und Walker - ein buntgemischtes Völkchen aus Profis und Amateursportlern, Jung und Alt - auf die 22 Kilometer schickte.
 
Jüngste am Start waren die Kinder der Grundschule Rhöndorf, die zwei Kilometer bis zum Ziepchesplatz liefen. Eine Walking-Gruppe des TV Eiche und später Inline-Skater des TVE sowie an die 50 Oberstufenschüler des Honnefer Gymnasiums Schloss Hagerhof genossen ebenfalls das Ereignis "Naturathlon".




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Autor und Copyright: Ute Effern-Salhoub, Bonner-Generalanzeiger

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