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											100 Jahre Straßenlauf in Siegburg | 
										 
									 
									
									
									
									
										
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100 Jahre Straßenlauf in Siegburg 
  
Wenn am 15. September 2019 
in Siegburg die deutschen Straßenlauf-Meisterschaften stattfinden, so ist dieser 
Termin für die Stadt Siegburg ein besonderes Jubiläumsjahr. Fast genau 100 Jahre 
vorher, am 8. August 1919, erfolgte hier der Startschuss zur 1. Straßenstaffel. 
"Rund um den Michaelsberg", einer der größten Straßenstaffeln Westdeutschlands 
zwischen den beiden Weltkriegen. Das Besondere war zunächst einmal der Termin. 
Der 1. Weltkrieg war erst 9 Monate vorher beendet worden, Siegburg war 
französisch besetzt, und so konnten auch nur Mannschaften aus dem besetzten Teil 
des Rheinlands (Köln, Koblenz, Krefeld) starten. Für den späteren Seriensieger 
Düsseldorf war die Besatzungsgrenze unpassierbar. Da eine Pistole für den 
Startschuss als Waffe verboten war, erfolgte der 1. Start mit einer Startklappe. 
  
Initiator war der Kölner 
Langstreckler Hans Kastenholz, der sich nach Siegburg eingeheiratet hatte und 
hier gleich die Geschicke im Siegburger Turnverein übernommen hatte. Im letzten 
Kriegsjahr war er für den Kölner BC deutscher Meister über die deutsche Meile 
(7500 m) geworden, und folglich hätte man erwarten können, dass er einen 
Straßenlauf nach heutigem Muster veranstalten wollte. Das Problem damals waren 
aber die fehlenden Langstreckler. In den Turnvereinen, die damals das Gros der 
deutschen Vereine ausmachten, war Leichtathletik ein Teil der gemischten 
Mehrkämpfe. Für Turner waren daher lange Läufe eher kontraproduktiv. Lediglich 
in den Spielvereinen hatte man begonnen, auch die Ausdauer zu trainieren. 
  
Die deutsche Bestenliste für 
1919 weist über 10.000 m lediglich 21 Läufer unter 40 min aus. Nur in 7 Städten 
gehörten die 10.000 m zum Wettkampfprogramm. Sprinter aber gab es jede Menge. 
Wenn man also viele Teilnehmer haben wollte, mussten die Sprinter eingesetzt 
werden. Und so wurde die 3.350 m lange Strecke rund um den Michaelsberg für 10 
Läufer aufgeteilt in 400 - 300 - 500 - 250 - 200 - 200 - 350 - 600 - 350 - 200 
m, eine Aufteilung, die bis zum Beginn des 2. Weltkriegs Bestand hatte. 
  
1964 wurde der Michaelsberglauf 
dann vom STV-Sprinter Günther Ley reaktiviert und fand 10 Jahre hintereinander 
statt. Inzwischen hatte sich die Laufszene vollkommen geändert, die 
Langstreckler drängten in die Städte. Als 2. Veranstalter in Deutschland öffnete 
der Siegburger TV den Lauf auch für Nichtvereinsmitglieder, für die ein eigener 
Volkslauf stattfand. Sieger des Jugendrennens von 1969, also vor 50 Jahren, war 
Wolf-Dieter Poschmann (TV Bensberg), der spätere ZDF-Sportchef. Das Besondere 
dieser Laufserie war, dass der Reinerlös regelmäßig der Aktion Sorgenkind zur 
Verfügung gestellt wurde. 
  
 
 
 
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              Autor und Copyright: Wolfgang Rehmer, mit Genehmigung des LAZ Puma Rhein-Sieg 
Foto: Stadtarchiv Siegburg
  
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