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Ilyas Yonis Osman gewinnt am Bayerkreuz mit Riesenvorsprung |
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Ilyas Yonis Osman führt das
Elitefeld an |
Ilyas Yonis Osman gewinnt am Bayerkreuz mit Riesenvorsprung
Ilyas Yonis Osman hat am
Sonntag den Straßenlauf-Klassiker "Rund um das Bayerkreuz" in Leverkusen klar
für sich entschieden. Mit 29:14 Minuten hatte der Wiesbadener über 10 Kilometer
86 Sekunden Vorsprung. Bei den Frauen gewann die Münsteranerin Miriam Zirk.
Trotz böigem Wind gab es kein
Halten: Ilyas Yonis Osman trotzte im Volldampf-Modus den alles andere als
optimalen Bedingungen und drückte im Elitelauf über 10 Kilometer von Beginn an
mächtig aufs Tempo. Der 20-Jährige vom TV Waldstraße Wiesbaden hatte auf dem
flachen Asphaltparcours schon nach der ersten von vier zu laufenden Runden einen
komfortablen Vorsprung von 150 Metern. Bei Streckenhälfte zeigten die Uhren
14:27, im Ziel 29:14 Minuten. Es war die schnellste Siegerzeit in Leverkusen
seit 2013.
"Ich hatte mir eine Zeit um
28:20 Minuten vorgenommen, doch das war bei dem Wind unmöglich", sagte der
gebürtige Somalier, dessen Bestzeit bei 28:53 Minuten steht. "Ich bin eher ein
1.500-Meter-Läufer, möchte auf der Bahn aber auch einen schnellen 5.000er
abliefern und der Olympia-Norm so nah wie möglich kommen." Weil das
Einbürgerungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist, hat Ilyas Yonis Osman
zurzeit kein Startrecht bei Deutschen Meisterschaften.
Als 16-Jähriger mit dem Laufen begonnen
Viel Energie zieht der
Wiesbadener aus Trainingseinheiten mit dem Cross-EM-Sechsten Samuel Fitwi (LG
Vulkaneifel). "Wir wohnen zwar weit voneinander entfernt, aber er kommt manchmal
von Gerolstein aus zu mir", erklärte der Athlet von Günter Jung. Ilyas Yonis
Osman kam 2015 als unbegleiteter Flüchtling nach Deutschland. In seiner
Wohngruppe traf er auf eine Betreuerin, die ihn zum Laufen animierte.
Die weiteren Podestplätze
erkämpften Pascal Dethleffs (TV Glücksburg; 30:12 min) und Julien Jeandrée
(Bonn; 30:19 min). Bei den Frauen war Miriam Zirk ungefährdet. Die 27-Jährige
vom LSF Münster erreichte das Ziel nach 34:16 Minuten vor Stephanie Strate (SV
Brackwede; 34:51 min) und der zweifachen Olympiateilnehmerin und fünfmaligen
Deutschen Meisterin Susanne Hahn (Meckenheimer Sportverein; 35:42 min). Die
41-Jährige läuft auch nach ihrem Rücktritt vom Leistungssport weiterhin
regelmäßig.
Erste Punkte im Deutschen Nachwuchs-Laufcup
Für 16- bis 22-Jährige galt der
Zehner als erstes Wertungsrennen im neu strukturierten Deutschen
Nachwuchs-Laufcup. In der U23 sammelten Yannick Schönfeldt (LG Olympia Dortmund;
34:49 min) und die vereinslose Nicola Scholz (36:39 min) erste Punkte.
Peer Preilowski (TV
Wattenscheid 01; 35:20 min) und Marie Tertsch (ASC Darmstadt; 36:04 min) setzten
sich in der U20 durch, Fabio Heitböhmer (SC Eintracht Hamm; 35:11 min) in der
U18.
Bis zum Finale am Vortag des
Berlin-Marathon (26. September) können weitere Wertungspunkte beim Citylauf in
Dresden (15. März), beim Residenzlauf in Würzburg (26. April) und beim
Alsterlauf in Hamburg (6. September) sowie bei den Deutschen
Straßenlauf-Meisterschaften in Uelzen (20. September) gesammelt werden. Neu ist
die Möglichkeit, neben einem 10-Kilometer-Resultat einen Bahnlauf über 5.000
Meter bzw. in der U18 über 3.000 Meter nach freier Wahl einzubringen.
Sarah Schmidt meldet sich zurück
Im 5-Kilometer-Lauf gab es ein
Wiedersehen mit der lange verletzten 800-Meter-Spezialistin Sarah Schmidt. Die
U20-Vize-Europameisterin von 2015 lief 17:54 Minuten. "Es war mein erster
Wettkampf seit Ewigkeiten. Ich bin seit vier Wochen wieder im Training. Wenn ich
im Sommer Richtung 2:03 Minuten laufe, bin ich zufrieden", sagte die 23-Jährige,
die nur U20-Siegerin Clara Braun (beide TSV Bayer 04 Leverkusen; 17:24 min)
Vortritt gewähren musste. Bei den Männern gewann Florian Harkämper (TuS Köln rrh;
16:27 min).
Im 1-Kilometer-Schnupperlauf
spurtete Anton Reisinger (LG Stadtwerke Hilden; 4:35 min) vor Julian Mauer (TSV
Bayer 04 Leverkusen; 4:36 min) ins Ziel. Bei den Mädchen setzte sich Lenja
Wiechers (LG Stadtwerke Hilden; 4:46 min) vor Lara Müller (ohne Verein; 4:48
min) durch. Lena Scheve und ihr Vierbeiner Enno siegten im Sechs-Pfotenlauf.
Insgesamt waren knapp 1.800 Teilnehmer am Start.
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Autor und Copyright: Harald Koken für Laufen-in-Koeln
Foto: Harald Koken
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