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Top-Zeit von Cheboror in Amsterdam, 3 Kölner landeten im oberen Drittel
 
 
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18.10.2004  

 
 

Marathon-Loop in Amsterdam

Finisher-Medaille 2004

Am Wochenende stand "Loopen in Amsterdam" (Loop=Lauf) auf dem Plan des internationalen Laufkalenders. Der ING Amsterdam-Marathon lud zu seinen Läufen in der 29. Auflage ein. Angeboten wurden neben einem 10km Lauf hauptsächlich die Halbmarathon- und Marathondistanz. Trotz kühler Temperaturen und mit Regen drohenden Wolken am Himmel zählten die Veranstalter am Ende insgesamt 13.230 Finisher. Aufgeschlüsselt in 10km = 2866, Halbmarathon = 5873, Marathon = 4491.

Da die Veranstaltung ein Volumen von insgesamt 15.000 Teilnehmern verträgt, dieses Limit aber nie erreicht wird, kann man sich noch gelassen bis zu 30 Minuten vor dem Start nachmelden. Letzteres ist übrigens billiger als Voranmelden. Wer auf das T-Shirt verzichten kann, spart so 10 Euro. Beim Halbmarathon sogar 14 Euro. Wer als Nachmelder einen eigenen Chip besitz, kann diesen beruhigt zuhause lassen, denn dieser wird hier nicht akzeptiert. Den bekommt man vom Veranstalter kostenlos geliehen. Nach dem Zieleinlauf sollte man diesen dann aber wieder zurückgeben, da einem der Kaufpreis ansonsten vom Konto abgebucht wird. Die Startblockaufteilung erfolgt wie in Deutschland durch die Angabe der aktuellen Bestzeit. Nur wird diese Information beim Amsterdam-Marathon wesentlich effektiver eingesetzt. Jeder Teilnehmer erhält nämlich je nach Zeit ein farbiges Bändchen fürs Armgelenk. Somit ist während des Laufes für alle leicht sichtbar, welche Zeit der Vordermann anvisiert und man kann sich ggf. neu orientieren. Auf dem Band selber sind nochmals die Durchlaufzeiten für alle 5km und Meilen aufgedruckt. Aber auch offizielle Zug- und Bremsläufer verhelfen zu bestimmten Zeiten für ein Erreichen der gewünschten Zielzeit. Seinen persönlichen Kleiderbeutel kann man beruhigt in die Obhut der dafür zuständigen Wächter geben. Das Gepäck wird vor Ort mit einer eigenen Nummer gekennzeichnet. Eine Kopie der Nummer bekommt der Eigentümer auf seine Startnummer geklebt.

Das in Amsterdam gute Zeiten gelaufen werden ist hinlänglich bekannt. Da überlässt der Veranstalter aber auch nichts dem Zufall. In der achtseitigen Programmzeitung findet man unter anderem eine Aufstellung der Topathleten. Allein 16 Spitzenläufer wollen eine Zeit zwischen 2:06 und 2:15 laufen. 7 weitere Topathleten werden als Debütanten aufgelistet. Aber auch das Frauenfeld kann sich sehen lassen, angeführt von Emily Kimuria aus Kenia mit einer Bestzeit von 2:28:02 Stunden. Damit das mit den Bestzeiten auch wirklich hinhaut, werden 9 so genannte Hasen das dafür notwendige Tempo vorgeben.

Der eigentliche Marathon

Der Parcours selber besteht aus zwei Rundkursen. Start und Ziel befinden sich im Stadion. Nach dem Startschuss um 11:00 Uhr aus einer alten Kanone des vorherigen Jahrhunderts geht es erstmal auf einen 7km Einführungskurs. Danach geht es wieder zurück ins Olympiastadion, wo nach einer kompletten Runde der 35km Rundkurs bestritten werden muss. Auf der durchweg flachen Strecke erwartet die Teilnehmer des Marathon alle 5km eine Uhr mit Chipkontrolle, Verpflegung mit Wasser, Gatorade und Obst. Für anregende Laufstimmung sorgen 16 Live-Musikgruppen.

Gut in Szene gesetzt und in den Lauf integriert ist das Olympiastadion. Ein Highlight für die Läufer und unterhaltsame Bühne für die Zuschauer. Der Athlet durchläuft es drei Mal. Einmal beim Start, ein weiteres Mal nach der 7km Einführungsrunde und letztendlich zum Zieleinlauf. Dadurch sehen die Zuschauer fast stundenlang Läufer an sich vorbeiziehen. Zwei Hubschrauber versorgen die Daheimgebliebenen vor den Fernsehern und Zuschauer im Stadion mit Live-Bildern von der Strecke. Fernsehbilder von der Strecke und Einstellungen innerhalb des Stadions werden auf großen Leinwänden projiziert. Ein unterhaltsames Showprogramm auf einer großen Bühne innerhalb des Stadions sorgt für weitere, zusätzliche Unterhaltung.
 

Einlauf in das Olympiastadion



Nach der der aufregenden Einführungs- und Stadionrunde fängt nun der Ernst des Laufes an, es geht hinaus in die große Welt. Nachdem der Stadionsprecher die Aktiven alles Gute für den langen Weg gewünscht hat, geht es in den südlichen Teil der Stadt Amsterdam.

Der folgende Abschnitt von km 13 bis 21 bedarf einiges an Kopfarbeit. Die endlos erscheinende Wendepunktschleife um den südlichen Teil des Flusses Amstel kann recht eintönig und langwierig erscheinen. Das dürfte mehr etwas für Landschaftsläufer sein. Wer ein gesundes Selbstwertgefühl hat, kann ja auf dem Hinweg mal einen Blick auf das gegenüber liegende Ufer werfen. Denn da rennt gerade die kenianische Spitze einem entgegen, gefolgt von weiteren Eliteläufen, hin bis zur ersten Frau. Das sollte aber keineswegs zu einer persönlichen Tempoerhöhung verleiten, denn der Gegenwind ist schon Kräfte zehrend genug. Um so mehr Spaß dürfte dann der Rückweg sein. Und wer schnell ist, darf sich freuen, wer denn da auf der anderen Seite noch so alles hinter einem läuft.


Ein Marathon fängt ja bekanntlich erst ab km 32 an. Auch wenn einige Streckenabschnitte bisher vielleicht etwas langweilig zu sein schienen, so wird man nun in den kommenden, schwierigsten Minuten des Laufes nicht im Stich gelassen. Denn ab hier läuft man von Zuschauern gut besuchte Stadtzentrum ein, mit musikalischer Unterstützung. Dem erschöpften Läufer sei an dieser Stelle aber auch nicht verheimlicht, dass das durch nahezu 7 Brücken herbeigeführte, leicht wellige Profil unter Umständen einen etwas negativen Einfluss auf das Lauftempo herbeiführen kann.

Ab km 36 wird es wieder etwas ruhiger, denn es wird der Vondelpark durchquert, wobei man sich nun auf den Schlusssprint konzentrieren kann. Kurz vor dem Stadioneinlauf puscht eine Musikgruppe noch mal die Läufer auf, um bei ihnen die letzten Kräfte zu mobilisieren.

Die letzten Meter bis zur Ziellinie


Auch wenn man mittlerweile schon zwei Mal durch das Stadion gelaufen ist, so erweist sich gerade die letzte Umrundung noch mal als besonderes Erlebnis. Mit fetziger Popmusik und jubelnden Zuschauern fast ringsherum, scheint man förmlich über die Ziellinie zu schweben.
Lediglich die Medaille um den Hals gelegt, holte einen wieder auf den Boden zurück. Mit einem gegen Kälte schützenden Regencape ausgestattet führten die restlichen Meter zum Ausgang noch an einer letzten Verpflegungsstation vorbei.

Abschließend und alles in einem muss man sagen, konzentrieren sich die Organisatoren beim Amsterdam-Marathon auf das Wesentliche, nämlich auf den Lauf selber, und das recht professionell. Am gelungensten ist hierbei die Integration des Stadions in den Lauf, sowie die akribische Zeitermittlung aller 5km. Etwas negativ hingegen fällt die Streckenführung durch das Industriegebiet auf. Hier bekommt man nur mehr das Gefühl, dass man anscheinend noch versucht hat, fehlende km herauszuholen, um die 42,195km zu erreichen. Wer viel Wert auf die Medaille legt, wird vielleicht enttäuscht sein. Sie ist schlicht und einfach gehalten. In der Tat geben andere Veranstalter hier wesentliche buntere Exemplare heraus.



Die Besten der Besten (Marathon), Top-Zeit von Cheboror

Der Amsterdam-Marathon hat einen kenianischen Sieger und eine slowenische Siegerin. Robert Cheboror aus Kenia hatte einen guten Tag. Den besten seines Lebens. Nicht nur, dass er den Marathon gewann, nein er verbesserte seine persönliche Bestzeit gleich um fast 5 Minuten, wobei er den eigentlichen Favoriten und Vorjahressieger Williams Kipsang locker hinter sich lies und auf Platz 2 verwies. Aber das war noch nicht alles. Mit der Zeit von 2:06:22 lag er gerade mal acht Sekunden über der Jahresweltbestzeit seines Landsmanns Felix Limo. Auch bei den Frauen gab es eine persönliche Verbesserung. Die aus Slowenien stammende Helena Javornik verbesserte sich um eine Minute und konnte als Bestplatzierte Frau die Konkurrentin Emily Kimuria aus Kenia mit 2 Minuten Abstand hinter sich lassen.

Brutto Netto
1 Robert Cheboror KEN 02:06:23 02:06:22
2 William Kipsang KEN 02:08:41 02:08:40
3 El Hassan Lahssini FRA 02:10:10 02:10:09

70
Marco Benz GER 02:46:08 02:45:52
1 Helena Javornik SLO 02:27:33 02:27:32
2 Emily Kimuria KEN 02:29:46 02:29:45
3 Tigiste Abidi ETH 02:33:26 02:33:24

29
Kerstin Schumann GER 03:30:26 03:25:51



Kölner mit dabei ...

Wacker geschlagen haben sich Hannes Reuter, Mark Beumers und Detlev Ackermann, die sch im Endergebnis bestens im oberen Drittel positionieren konnten. Jorg Mohrmann überzeugte mit einer guten Zeit beim Halbmarathon-Lauf.
 

Marathon
Hannes Reuter 3:24:09
Mark Beumers 3:33:04
Detlev Ackermann 3:34:04
Alexander Hoffmann 4:02:03
Cornelius Bluemel 4:28:54
Uwe Lehr 4:28:39
Norbert Hambitzer 4:33:50
Dagmar Krull 4:41:29
Klaus Peter Laux 4:50:38
Bert Kelz 4:54:58

Halbmarathon
Jorg Mohrmann 1:30:29
Dimitria Clayton 2:16:11
Silke Melcher 2:32:49



Alles so schön Orange hier:

Das ING Sponsoren-Logo => Orange
Die (Marathon) Startnummer => Orange
Der Kleiderbeutel-Aufkleber => Orange
Das 4h-Zeitband fürs Armgelenk => Orange
Das Halteband der Medaille => Blau/Orange
Das Regencape für die Zieleinläufer => Orange
An der südlichen Spitze der Amstel-Wendepunktstrecke traf man auf die => Oranjebaan






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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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