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Hautpflege für Sportler
 
 
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16.07.2002  

 
 

von Dr. med. Johannes Gutwald:

Allgemeine Einführung
Unsere Haut schützt uns vor den Einflüssen der Umwelt und befähigt uns, mit unserer Umgebung in Kontakt zu treten und sie wahrzunehmen. Ihr faszinierender Aufbau und ihre vielfältigen Funktionen ermöglichen es uns, unter verschiedensten und zum Teil extremsten Umweltbedingungen wie Antarktis oder Wüste zu leben. Gerade bei Langstreckenläufern dient die Haut auch als Temperaturregulator. Dies ist für uns so normal, dass es uns gar nicht bewusst wird.

Wir sehen die Haut eher unter kosmetischem Aspekt. Die meisten wünschen sich eine reine, faltenfreie, jugendliche und möglichst gebräunte Haut. An das Aussehen werden hohe Ansprüche gestellt, da eine gepflegte Erscheinung bewusst oder unbewusst mit positiven Eigenschaften wie sympathisch, erfolgreich und wohlhabend in Verbindung gebracht wird. Gepflegtes Aussehen erhöht das Selbstwertgefühl und die persönliche Sicherheit im Auftreten.

Leider hat nicht jeder von Natur aus makellos schöne und pflegeleichte Haut und Haare. Zudem beeinträchtigen zahlreiche Lebensgewohnheiten und Lebensbedingungen die Haut.

Im Folgenden beschreibe ich die wichtigsten Hautpflegeempfehlungen, die Sportler beachten sollten. Weitergehende Informationen erhalten sie in meinem Buch: Wie pflege ich meine Haut? Das größte menschliche Organ: Funktionen – Gefahren – Schutz – Kosmetik. Für darüber hinausgehende Fragen wenden Sie sich bitte an ihren Hautarzt.


Hautreinigung
Nach schweißtreibendem Sport ist es wohltuend, die Haut zu reinigen. In der Regel erfolgt dies durch Duschen und ist zum Zweck der Hautreinigung auch völlig ausreichend. Viele empfinden es angenehm, nach Ausdauersport ein warmes Bad zu nehmen. Zu Reinigungszwecken ist dies nicht unbedingt notwendig.

Über den Schweiß gelangen wasserlösliche Stoffe auf die Haut. Wasser ist daher zur Reinigung ausreichend. Lediglich stark schwitzende Areale wie Achseln, Leisten und die Füße können mit einer milden Waschemulsion einshampooniert werden. Bei Verwendung von fetthaltigen Sonnenschutzmitteln können die eingecremten Hautareale mit Waschemulsionen abgewaschen werden. Eine zu intensive und zu lange Reinigung sollte vermieden werden, da die Haut Gefahr läuft, auszutrocknen. Auch zu heißes Duschen oder Baden ist ungünstig.

Sie sollten darauf achten, dass sie die Haare der Achselhöhlen gründlich reinigen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sich auf den Haaren Bakterienrasen bilden (Trichobacteriosis palmellina). Dies ist ein weißlich-bräunlicher Belag der Haare. Er kann entweder durch intensives Waschen oder durch Rasur entfernt werden.

Auf die Reinigung der Füße ist besonderen Wert zu legen. Sie sollten gründlich abgespült und sorgfältig abgetrocknet werden. Insbesondere die Zehenzwischenräume müssen trockengelegt werden. In der Regel reicht ein Handtuch, manche benutzen auch einen Fön. Besonders Menschen mit einer Neigung zu Fußschweiß sollten dies sorgfältig beachten. Ggf. hilft ein gelegentliches Bad mit Kochsalz (ca. 3 cm hoch angenehm warmes Wasser in eine flache Schüssel geben, ca. 5 Esslöffel Kochsalz/Küchensalz hinzugeben und ca. 15 Minuten baden). Es hat einen austrocknenden und desinfizierenden Effekt.

Sind die Zehenzwischenräume feucht oder bildet sich dort eine weißliche, rissige Haut, so zeigt dies einen Fußpilz an. Hier besteht die Gefahr, dass Bakterien in die Haut eindringen und eine Wundrose entsteht. Dies kann vermieden werden, indem man mit einer Lösung, welches ein Pilzmittel enthält, den Zehenzwischenraum 2 x täglich einsprüht. Eine Creme sollte nicht benutzt werden, da dies die Feuchtigkeitsansammlung eher fördert. Lösungen zur Pilzbehandlung sind in der Apotheke erhältlich. Bei unklaren Veränderungen der Füße sollte immer ein Hautarzt aufgesucht werden, bevor eine Eigenbehandlung eingeleitet wird.


Zur Vorbeugung von Pilzinfektionen der Füße sollten:

- zu langes Baden oder Duschen gemieden werden;
- nach dem Baden oder Duschen die Füße gründlich abgetrocknet werden;
- in Schwimmbädern oder der Sauna Badelatschen getragen werden;
- die Schuhe mindestens 24 Stunden, besser 48 Stunden auslüften; gelegentlich sollten die Schuhe mit einem antimykotischen Puder (z.B. Batrafen Puder) von innen behandelt werden.

Treten Verfärbungen der Zehennägel auf, so kann es sich dabei um einen Nagelpilz handeln. Sie sollten dann sobald wie möglich einen Hautarzt aufsuchen, da im Frühstadium eine äußerliche Behandlung häufig erfolgreich ist und innerlich einzunehmende Medikamente, die zum Teil erhebliche Nebenwirkungen haben können, noch nicht notwendig sind.


Hautpflege
Es ist nicht notwendig, nach dem Duschen oder Baden rückfettende Cremes oder feuchtigkeitsspendende Cremes auf die Haut aufzutragen. Nur Sportler mit einer trockenen Haut sollten nach dem Duschen oder Baden die betroffenen Hautstellen eincremen. In der Regel sind Cremes gegen trockene oder extrem trockene Haut ausreichend. Hautareale mit hoher Talgdrüsendichte wie Gesicht, Brust und oberer Rücken sollten nicht eingecremt werden, da dies zu Hautunreinheiten führen kann. In der Regel fetten diese Hautareale binnen einer halben bis einer Stunde ausreichend nach. Sollten sich trotzdem Juckreiz oder Hautreizungen einstellen, so berät sie ihr Hautarzt gerne über für sie geeignete Pflegeprodukte.


Sonnenschutz
Das Bewusstsein über die Notwendigkeit eines Sonnenschutzes ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, da die Zahl bösartiger Hauttumoren weltweit dramatisch zunimmt. Jüngere Studien zeigen, dass Schwitzen die für einen Sonnenbrand notwendige UVB-Dosis um ca. 16% erniedrigt. Das bedeutet, dass schweißtreibender Sport die Empfindlichkeit der Haut gegenüber der Sonne deutlich erhöht. Schützen sie sich daher vor der Sonne, indem sie:

- die sportlichen Aktivitäten möglichst außerhalb der Mittagszeit (11.00 bis 15.00 Uhr) legen;
- möglichst im Schatten/Wald laufen;
- ihre Haut durch Kleidung schützen;
- Hautpartien, die sie nicht durch Kleidung schützen können, mit einem Sonnenschutzmittel mit möglichst hohem Faktor (LSF 60 und mehr, immer auch auf UVA-Schutz achten) mindestens ½ Stunde vor der Sonnenexposition eincremen; dabei sollten empfindliche Hautpartien wie Ohren, Nase, Lippen, Haaransatz, Handrücken und Hals ebenfalls behandelt werden;
- Parfum und Hautpflegemittel mit Duftstoffen vor einer Sonnenbestrahlung nicht auftragen;
- besonders vorsichtig sind, wenn sie Medikamente einnehmen; diese können die Sonnenempfindlichkeit verstärken; fragen sie ihren behandelnden Arzt;

Weitere Informationen zum Sonnenschutz finden sie unter www.fuersonnegegenkrebs.de, www.larocheposay.de oder www.uv-check.de.

Bei vernünftigem Umgang mit der Sonne und Beachtung oben genannter Hinweise zur Pflege der Haut werden sie ihren Sport mit viel Freude und ohne Schaden der Haut ausüben können.





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Autor: Copyright Dr. med. Johannes Gutwald
Hautarzt, Venerologie, Allergolie
Am Hof 16, 50667 Köln
Köln im Juli 2002


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