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Tokio Marathon 2025: Ein packender Start in die neue Saison |
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Claudia
Maria Henneken |
Tokio Marathon 2025: Ein packender Start in die neue Saison
Der Tokio Marathon 2025 war der
erste große Lauf des Jahres und bewies erneut, warum er zu den wichtigsten
Marathons der Welt gehört. Seit er Teil der World Marathon Majors ist, zieht er
jedes Jahr zahlreiche Profi- und Hobbyläufer aus aller Welt an.
Mit rund 40.000 Teilnehmern
gehört Tokio zwar nicht zu den größten Marathons, doch die Strecke ist ideal für
schnelle Zeiten. Sie ist flach, gut ausgebaut und hat wenige enge Kurven, was
Bestzeiten erleichtert. Auch das Wetter spielte mit: angenehme Temperaturen und
kaum Wind sorgten für optimale Bedingungen.
Tokio hat sich in den letzten
Jahren zu einer der schnellsten Marathonstrecken entwickelt. Schon 2022 stellten
Eliud Kipchoge und Brigid Kosgei hier neue Streckenrekorde auf. 2024 lief Sutume
Asefa Kebede mit 2:15:55 Stunden als erste Frau unter 2:16 Stunden, und Benson
Kipruto kam mit 2:02:16 Stunden bis auf zwei Minuten an den Weltrekord heran.
Elitefeld voller Spannung
Auch 2025 gingen viele
Weltklasse-Läufer an den Start, um die bestehenden Rekorde anzugreifen.
Joshua Cheptegei, Olympiasieger
über 10.000 Meter, wollte sich nach seinem enttäuschenden Debüt in Valencia
(2:08:59 Stunden) über die Marathondistanz verbessern. Doch auch in Tokio lief
es nicht nach Plan. Ebenso verpasste Titelverteidiger Benson Kipruto die Top 5.
Stattdessen sicherte sich der
Äthiopier Tadese Takele mit einer Zeit von 2:03:23 Stunden überraschend den
Sieg. Dahinter folgte sein Landsmann Derese Geleta mit 2:03:51 Stunden. Vincent
Kipkemoi Ngetich aus Kenia komplettierte mit 2:04:00 Stunden das Podest. Kipruto
belegte mit 2:05:46 Stunden den sechsten Platz, während Cheptegei mit 2:05:59
Stunden gerade noch vor dem schnellsten Japaner Tsubasa Ichiyama in die Top 10
lief. Insgesamt blieben vier japanische Läufer unter der 2:07-Stunden-Marke -
ein Zeichen für die wachsende Stärke Japans im Langstreckenlauf.
Titelverteidigerin Sutume Asefa
Kebede legte von Beginn an ein hohes Tempo vor und setzte sich früh von der
Konkurrenz ab. Doch auf der zweiten Rennhälfte musste sie das Tempo drosseln.
Während es anfangs nach einer Zeit um die 2:12 Stunden aussah, wurde es am Ende
noch einmal spannend.
Mit einer Endzeit von 2:16:31
Stunden rettete sie sich knapp vor der aufkommenden Kenianerin Winfridah Moraa
Moseti ins Ziel, die nur 25 Sekunden hinter ihr lag. Dritte wurde die
Äthiopierin Hawi Feysa in 2:17:00 Stunden.
Deutsche Erfolge in Tokio
Hendrik Pfeiffer wurde mit
einer Zeit von 2:12:27 Stunden als zweitbester Europäer 37. Seine Leistung ist
besonders bemerkenswert, da er sich in den nächsten Wochen einer
Achillessehnen-Operation unterziehen muss. Diese OP könnte über den weiteren
Verlauf seiner Saison entscheiden. Trotzdem stellte er sich der Herausforderung
in Tokio - ein Beweis für seinen Kampfgeist und seine Entschlossenheit.
Beste Deutsche wurde
Anna-Katharina Plinke von der LG Telis Finanz Regensburg, die mit einer starken
Zeit von 2:56:35 Stunden ins Ziel kam. Die Kölnerin Claudia Maria Henneken wurde
viertschnellste Deutsche und überquerte nach 3:10:12 Stunden die Ziellinie.
Teilnehmerzahlen knapp unter Rekordniveau
Mit 36.168 Finishern lag die
Teilnehmerzahl knapp unter dem Rekordwert von 2023 (36.751). Der leichte
Rückgang könnte an strengeren Qualifikationskriterien, einer veränderten
Startplatzvergabe oder individuellen Entscheidungen der Läufer liegen. Dennoch
bleibt Tokio eines der bestbesetzten und beliebtesten Rennen der World Marathon
Majors.
Der Tokio Marathon 2025 bot alles, was ein Top-Marathon braucht: spannende
Duelle, Überraschungen und starke Leistungen. Die schnelle Strecke, das
hochklassige Teilnehmerfeld und die perfekte Organisation machten das Rennen
erneut zu einem Highlight im Laufkalender. Während einige Favoriten hinter den
Erwartungen blieben, konnten neue Namen auf sich aufmerksam machen. Der
internationale Marathon-Jahresauftakt war ein voller Erfolg - und macht Lust auf
mehr.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Foto: privat
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