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Juristisches Tauziehen um den München-Marathon |
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Streit um den München-Marathon:
Zwischen juristischem Tauziehen und sportlichem Neuanfang
Der München-Marathon, eines der
traditionsreichsten Laufereignisse Deutschlands, steht derzeit im Zentrum eines
erbitterten Streits zwischen dem langjährigen Veranstalter Gernot Weigl und dem
neuen Ausrichter, der Laufstatt Event gGmbH. Während juristische
Auseinandersetzungen die Schlagzeilen dominieren, bereitet sich die Stadtpolitik
auf eine Neuausrichtung des Events ab 2027 vor.
Ein neuer Ausrichter sorgt für Unruhe
Seit 1983 prägte Gernot Weigl
mit seiner München Marathon GmbH das Bild des Marathons in der bayerischen
Landeshauptstadt. Doch im Februar 2025 entschied das Kreisverwaltungsreferat (KVR),
die Organisation der Veranstaltungen 2025 und 2026 der Laufstatt Event gGmbH zu
übertragen. Diese Entscheidung stieß bei Weigl auf heftigen Widerstand, der in
einer Klage gegen die Stadt München mündete.
Ein Eilverfahren im April
führte zu dem Vorschlag, dass beide Parteien gemeinsam den Marathon ausrichten
sollten. Doch Mitte Mai brach Weigl die Gespräche ab ? unter anderem wegen
grundlegender Unterschiede in den Strukturen und Arbeitsweisen sowie aufgrund
der Kündigung des bisherigen Titelsponsors Generali. Eine Zusammenarbeit sei
unter diesen Umständen unmöglich, so Weigl.
Laufstatt Event gGmbH: Fokus auf den Neustart
Trotz der gescheiterten
Gespräche zeigt sich Anton Martic, Geschäftsführer der Laufstatt Event gGmbH,
entschlossen, den Marathon am 12. Oktober 2025 erfolgreich durchzuführen. Mit
bereits über 7.000 angemeldeten Teilnehmern und einem neuen Titelsponsor, dem
Sporthaus Schuster, sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt.
Martic betont, dass die
Entscheidung des KVR auf einem fundierten Veranstaltungs- und Streckenkonzept
basierte. Zudem verweist er auf organisatorische Defizite beim Marathon 2023,
bei dem es zu einer Fehlleitung der Spitzengruppe der Frauen kam, wodurch die
Laufdistanz nicht korrekt eingehalten wurde.
Politik fordert Neuausrichtung ab 2027
Angesichts des anhaltenden
Streits fordern die Grünen/Rosa Liste im Münchner Stadtrat eine grundlegende
Neuausrichtung des Marathons ab 2027. Stadtrat Florian Schönemann betont, dass
der München-Marathon bislang hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibe. Künftig
solle ein ?Sightseeing-Konzept? integriert werden, um die Attraktivität für
Sportler und Zuschauer zu steigern.
Ausblick: Zwischen Gerichtssaal und Startlinie
Während die juristischen
Auseinandersetzungen zwischen Weigl und der Stadt München weitergehen,
konzentriert sich die Laufstatt Event gGmbH auf die bevorstehende Veranstaltung
im Oktober. Die Stadtpolitik nutzt die Gelegenheit, um langfristige Konzepte für
den Marathon zu entwickeln, die über rein verkehrliche Aspekte hinausgehen und
das Event als sportliches wie touristisches Highlight etablieren sollen.
Ob der München-Marathon 2025
reibungslos stattfinden wird, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch: Die
kommenden Jahre werden entscheidend für die Zukunft des Events ? sowohl auf
juristischer als auch auf organisatorischer Ebene.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Foto: Veranstalter
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