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Was hilft wirklich bei Muskelkrämpfen: Natrium oder Magnesium? |
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Was hilft wirklich bei Muskelkrämpfen: Natrium oder Magnesium?
Muskelkrämpfe sind ein häufiges
und oft schmerzhaftes Phänomen: Mal reißt ein plötzlicher Wadenkrampf einen
mitten in der Nacht aus dem Schlaf, mal zwingt er einen Läufer mitten im
Training zum Anhalten. Betroffen sind sowohl Sportler als auch Nicht-Sportler.
Besonders nächtliche Wadenkrämpfe oder Krämpfe während intensiver körperlicher
Belastung können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Die gängigsten
Empfehlungen zur Vorbeugung und Behandlung umfassen die Einnahme von Magnesium
oder Natrium - Empfehlungen, die oft auf populären Annahmen und Erfahrungswerten
beruhen. Doch was hilft wirklich?
Magnesium: Der Klassiker mit begrenzter Wirkung
Magnesium wird seit Jahrzehnten
als Mittel gegen Muskelkrämpfe empfohlen. Es spielt eine wichtige Rolle bei der
Muskel- und Nervenfunktion, insbesondere bei der Entspannung der Muskulatur nach
einer Kontraktion. Ein Mangel kann zu unkontrollierten Muskelanspannungen
führen, die sich in Krämpfen äußern.
Allerdings ist die
wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit von Magnesium bei der Behandlung
oder Vorbeugung von Muskelkrämpfen begrenzt. Studien zeigen, dass die Einnahme
von Magnesiumpräparaten die Häufigkeit oder Intensität von Muskelkrämpfen nicht
signifikant reduziert. Eine Ausnahme bilden schwangere Frauen, bei denen ein
positiver Effekt beobachtet wurde.
Zudem kann eine übermäßige
Einnahme von Magnesium, insbesondere in Form hochdosierter
Nahrungsergänzungsmittel, zu Nebenwirkungen wie Durchfall führen. Daher sollte
Magnesium nur bei nachgewiesenem Mangel eingenommen werden.
Natrium: Der unterschätzte Faktor bei Sportlern
Natrium ist nicht nur ein
Elektrolyt, der durch Schweiß verloren geht - es spielt eine zentrale Rolle bei
der elektrischen Reizweiterleitung in den Muskelzellen. Bei körperlicher
Belastung reguliert Natrium gemeinsam mit Kalium die Weitergabe von
Nervenimpulsen an die Muskulatur. Fehlt ausreichend Natrium, kann die
Reizübertragung gestört sein - und der Muskel verkrampft.
Interessanterweise wird
Magnesium oft als das Mittel der Wahl empfohlen, obwohl Magnesiummangel in der
Praxis nur selten vorliegt. Denn: Magnesium ist vor allem für die Entspannung
des Muskels nach der Kontraktion zuständig. Wenn es an Natrium mangelt, kommt
der Impuls gar nicht erst korrekt beim Muskel an - die Folge kann ein
plötzlicher Krampf sein. Deshalb wirkt Natrium in akuten Belastungssituationen
häufig besser als Magnesium.
Natrium, ein Hauptbestandteil
von Kochsalz, ist ein essenzieller Elektrolyt, der bei körperlicher Aktivität
durch Schwitzen in erheblichen Mengen verloren geht. Ein Mangel an Natrium kann
zu Muskelkrämpfen, Erschöpfung und sogar Herzrhythmusstörungen führen.
Besonders Ausdauersportler sind
gefährdet, da sie durch intensives Schwitzen große Mengen an Natrium verlieren.
Studien und Erfahrungsberichte zeigen, dass die gezielte Zufuhr von Natrium
während langer Trainingseinheiten Muskelkrämpfe effektiv verhindern kann.
Salztabletten oder spezielle Sportgetränke mit Natriumzusatz haben sich in der
Praxis bewährt.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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