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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
   
 
 

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Sommer ohne Grillfest? Was Sportvereine jetzt zum Hitzeschutz wissen müssen
 
 
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07.06.2025  

 
 

 
Grillfeste unter Druck: Hitzeschutzplan der Bundesregierung sorgt für Diskussionen

 
Mit steigenden Temperaturen und zunehmenden Hitzewellen, wie zuletzt im Mai mit neuen Hitzerekorden in mehreren Regionen Deutschlands, rückt der Schutz der Bevölkerung vor hitzebedingten Gesundheitsrisiken in den Fokus der Politik. Das Bundesgesundheitsministerium hat gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) einen neuen Musterhitzeschutzplan für den organisierten Sport vorgestellt. Dieser enthält Empfehlungen, die insbesondere bei Sportveranstaltungen im Sommer Anwendung finden sollen.

Empfehlungen des Hitzeschutzplans
 
Der 13-seitige Maßnahmenkatalog empfiehlt unter anderem:
  
- Verzicht auf den Ausschank von alkoholischen, stark zuckerhaltigen, koffein- oder taurinhaltigen Getränken bei Sportveranstaltungen.
- Vermeidung von offenem Feuer, insbesondere Grillen, bei sommerlichen Events.
- Bereitstellung von Schattenplätzen, kühlem Wasser, kostenloser Sonnencreme und Sonnenbrillen für Kinder.
- Anpassung von Trainings- und Wettkampfzeiten in die kühleren Morgen- oder Abendstunden.
- Festlegung von Kriterien für den Abbruch oder die Unterbrechung von Spielen und Wettkämpfen bei extremer Hitze.
 
Diese Empfehlungen zielen darauf ab, Sportler, Betreuer und Zuschauer besser vor den gesundheitlichen Risiken durch Hitze zu schützen - etwa vor Hitzschlag, Dehydrierung oder Kreislaufkollaps, die bei hoher körperlicher Belastung im Sommer verstärkt auftreten können. Laut Weltgesundheitsorganisation gehören insbesondere ältere Menschen, chronisch Kranke, Schwangere, kleine Kinder und Sporttreibende zu den besonders betroffenen Risikogruppen.
 
Reaktionen aus der Vereinswelt
 
Die Empfehlungen stoßen in der Vereinswelt auf gemischte Reaktionen. Während einige die Maßnahmen als notwendigen Schritt zum Schutz der Gesundheit begrüßen, äußern andere Bedenken hinsichtlich der Umsetzbarkeit und der Auswirkungen auf das Vereinsleben.
 
Stefan Thurner, Gesamtjugendleiter des SV Mammendorf, erklärte: "Wie sollen wir die sonst alle verpflegen?" Er bezog sich damit auf ein großes Fußball-Junioren-Pfingstturnier, bei dem rund 1000 Kinder teilnehmen und traditionell mit Würstchen vom Grill versorgt werden. Auch der Ausschank von Bier für Erwachsene gehört dort zur langjährigen Praxis.
 
Der Bayerische Landes-Sportverband (BLSV) betont, dass es sich bei den Maßnahmen um Empfehlungen handelt und kein generelles Verbot ausgesprochen wurde. Einige Vereine haben jedoch bereits angekündigt, Teile der Empfehlungen - wie etwa die Bereitstellung von Trinkwasser und schattigen Aufenthaltsbereichen - freiwillig umzusetzen. Dennoch wird die Sorge geäußert, dass solche Empfehlungen das Vereinsleben und die Attraktivität von Veranstaltungen beeinträchtigen könnten.
 
Hintergrund: Klimawandel und Gesundheitsschutz
 
Die Empfehlungen des Hitzeschutzplans sind Teil einer umfassenderen Strategie des Bundesgesundheitsministeriums, um auf die zunehmenden gesundheitlichen Risiken durch den Klimawandel zu reagieren. Neben dem organisierten Sport wurden auch Musterhitzeschutzpläne für Apotheken und ambulante psychotherapeutische Praxen veröffentlicht. Ziel ist es, insbesondere vulnerable Gruppen zu schützen und zugleich ein Bewusstsein für Hitzeschutzmaßnahmen zu schaffen.

 
    Der neue Hitzeschutzplan der Bundesregierung stellt Sportvereine vor Herausforderungen. Während der Schutz der Gesundheit oberste Priorität hat, müssen Lösungen gefunden werden, die sowohl den Empfehlungen gerecht werden als auch das soziale und kulturelle Vereinsleben erhalten. Eine offene Kommunikation und flexible Anpassungen könnten dabei helfen, einen Ausgleich zwischen Gesundheitsschutz und Tradition zu finden.
 
Download: Musterhitzeschutzplan für den organisierten Sport




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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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