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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
   
 
 

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Laufszene 2024 unter Vor-Corona-Niveau
 
 
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08.06.2025  

 
 

 
Wie Corona dem Laufsport neuen Schub gab - doch die Wettbewerbe hinken hinterher

 
Die Corona-Pandemie hat das Freizeitverhalten vieler Menschen tiefgreifend verändert - und dem Laufsport in Deutschland einen spürbaren Aufschwung beschert. Während Fitnessstudios monatelang geschlossen blieben und Kontaktsportarten kaum möglich waren, entdeckten zahlreiche Menschen das Laufen für sich. Joggen war kontaktlos, ortsunabhängig und als eine der wenigen Sportarten auch im Freien trotz Lockdown erlaubt - eine ideale Alternative in unsicheren Zeiten.
 
Doch so groß die neue Lust am Laufen auch war: Die organisierte Wettkampfszene in Deutschland wurde von der Pandemie hart getroffen. Wie aktuelle Zahlen des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) zeigen, brach die Zahl der Laufveranstaltungen im Jahr 2020 dramatisch ein - von über 3.000 auf nur noch 584 genehmigte Rennen. Auch im Jahr 2024 hat sich die Szene noch nicht vollständig erholt - zum einen, weil viele Veranstalter wirtschaftlich stark gelitten haben, zum anderen, weil sich bei einigen Läuferinnen und Läufern die Prioritäten dauerhaft verschoben haben. Zwar stieg die Zahl der Veranstaltungen wieder auf 2.802, doch das Vorkrisenniveau ist noch nicht erreicht. Ähnlich sieht es bei den Teilnehmerzahlen aus: 2019 registrierte der DLV rund 2,16 Millionen Starterinnen und Starter, 2024 waren es etwa 1,7 Millionen - ein deutlicher Rückgang trotz gestiegener Laufbegeisterung.
 
Die Diskrepanz zeigt: Während viele Menschen in den letzten Jahren das individuelle Laufen entdeckt oder wieder aufgenommen haben, hat die die Wettkampfkultur unter Pandemiebedingungen gelitten - insbesondere Volksläufe, Firmenläufe und viele regionale Events konnten nicht stattfinden oder haben sich bis heute nicht erholt. Veranstalter mussten Termine absagen, Genehmigungen verzögern sich mancherorts bis heute, und nicht jeder Hobbyläufer hat nach der Corona-Zeit wieder den Weg zurück in den Startblock gefunden.
 
Ein Leuchtturm des deutschen Laufsports bleibt der Berlin-Marathon. Mit knapp 54.000 Finishern im Jahr 2024 ist er nicht nur die mit Abstand größte Laufveranstaltung des Landes, sondern gehört auch zu den prestigeträchtigen **World Marathon Majors** - gemeinsam mit den Marathons in Tokio, Boston, London, Chicago und New York. Während kleinere Veranstaltungen vielerorts mit sinkenden Teilnehmerzahlen kämpfen, zieht Berlin weiterhin Massen an - und symbolisiert damit, was im deutschen Laufsport möglich ist.
 
Der Boom auf den Laufstrecken ist da - jetzt gilt es, diesen Schwung auch wieder stärker in die Veranstaltungskultur zu übersetzen, insbesondere durch das Engagement von Verbänden, Vereinen und Kommunen. Denn Laufen ist mehr als individuelle Bewegung: Es lebt auch vom Gemeinschaftsgefühl an der Startlinie.
 




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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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