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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
   
 
 

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Dahlke siegt - Überraschungserfolg beim EVL‑Halbmarathon 2025
 
 
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16.06.2025  

 
 

Start und Ziel vor der BayArena
 
Dahlke siegt - Überraschungserfolg beim EVL‑Halbmarathon 2025

 
Bei spätsommerlichen Bedingungen trafen sich am vergangenen Sonntag insgesamt 6.000 Läuferinnen und Läufer zum traditionsreichen 23. EVL‑Halbmarathon in Leverkusen - ein neuer Rekord: Im Vorjahr waren es rund 5.400 Teilnehmende, diesmal sogar 6.000 - so viele wie nie zuvor. Die Stimmung an der Start- und Ziellinie war familiär, das Wetter hielt - nach nächtlichem Donner und Blitz blieb es größtenteils trocken. Schon ab dem frühen Morgen säumten zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer die Straßen, viele von ihnen mit selbstgebastelten Plakaten und Transparenten, die ihre Freunde und Familienmitglieder anfeuerten.
 
Jonathan Dahlke
 
Für Lokalmatador Jonathan Dahlke (TSV Bayer 04 Leverkusen) wurde das Heimspiel zum großen Tag. Bereits nach fünf Kilometern setzte er sich an die Spitze, löste sich von Seriensieger Hendrik Pfeiffer und lief einsam dem Ziel entgegen. In beeindruckenden 1:06:11 Stunden überquerte er als Erster die Ziellinie an der BayArena - ein knapper, aber klarer Vorsprung. "Die Strecke ist echt sehr tricky ... Ich hab mich auf den ersten vier, fünf Kilometern ... mit Hendrik Pfeiffer gebattled und hatte dann relativ schnell eine Lücke ... Als Erster die Bismarck‑Straße hochzulaufen, das war für mich schon etwas Besonderes."
 
Für den 30‑Jährigen, der seinen Heimkurs kennt, war es ein historischer Tag: Es war sein erster Sieg bei diesem traditionsreichen Lauf - und das vor heimischem Publikum. "Sehr happy darüber, dass ich hier gewinnen konnte?, wie er berichtete. Auch sein Trainer Tobias Kofferschläger zeigte sich hocherfreut: "Jonny hat das heute ganz stark gemacht, besonders mental."
 
Pfeiffers Problemfall - Stress statt Prestige
 
Favorit Hendrik Pfeiffer, mehrfacher Sieger und Topmann im Feld, kam als Zweiter ins Ziel. Allerdings wirkte er deutlich angeschlagen. Hintergrund ist ein eskalierter Streit mit dem DLV wegen nachträglich verschärfter WM‑Normen. Obwohl Pfeiffer die ursprüngliche Qualifikationszeit bereits erfüllt hatte, wurde ihm die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Tokio verweigert. In Leverkusen erklärte er: "Ich habe gerade viel zu viel Stress in meinem Leben. Da kann man keine Top‑Leistung bringen."
 
Seine Erfolgsserie in Leverkusen riss - doch Pfeiffer bewies Größe und gratulierte dem Sieger fair. Der Frust war ihm dennoch anzumerken. Bereits vor dem Rennen hatte er seinen Unmut öffentlich gemacht, nun bestätigte sich sein emotionaler Ausnahmezustand auch auf der Strecke.
 
Esther Pfeiffer

Starke Frauen, neue Gesichter
 
In der Damenwertung konnte Josefine Kratzer (TSV Bayer 04) mit 1:25:02 Stunden überzeugen und beendete das Rennen als zweitschnellste Frau. Als Siegerin wurde erneut Esther Pfeiffer gefeiert, die wie im Vorjahr in 1:15:01 Stunden als erste Frau ins Ziel kam. "Hat heute wieder Spaß gemacht", erzählte sie im Ziel. "Aber es ist jedes Jahr wieder hart und die Temperaturen waren auch nicht ohne." Für Kratzer war es eine persönliche Bestzeit - und ein echtes Heimrennen: "Meine ganze Familie stand an der Strecke, das motiviert enorm."
 
Breite Teilnehmerschar & buntes Rahmenprogramm
 
Neben dem Halbmarathon war auch auf den kürzeren Distanzen einiges geboten. Der 10-Kilometer-Lauf, der traditionell in Opladen startet, lockte erneut zahlreiche Läuferinnen und Läufer an. Besonders schnell war in diesem Jahr Björn Timmermann, der die Strecke in rund 34 Minuten absolvierte. Bei den Frauen setzte sich Beate van der Linde mit einer Zeit  von etwa 42 Minuten durch und zeigte damit ebenfalls eine beeindruckende Leistung.
 
Ein weiteres Highlight war der 5-Kilometer-Lauf, bei dem auch Oberbürgermeister Uwe Richrath an den Start ging. Mit einer Zeit von 1:11:51 Stunden erreichte er das Ziel - für ihn zählte nicht die Uhr, sondern das gemeinsame Erlebnis. Besonders ins Auge fielen die Mitglieder der Feuerwehr, der DLRG und der Jugendfeuerwehr, die teils in Uniform mitliefen und ein starkes Bild von Engagement und Gemeinschaftssinn abgaben.
 
Den Auftakt bildeten bereits am frühen Morgen die Bambini-Läufe. Ab 8 Uhr strömten Familien zur Strecke, um ihre Jüngsten anzufeuern. Die Kinder, oft begleitet von Eltern oder älteren Geschwistern, meisterten ihre Strecken mit Stolz und Begeisterung. Der Jubel im Zielbereich, wenn die Medaillen überreicht wurden, war ein berührender Moment für alle Beteiligten.
 
Auch die Jugend des SSV Lützenkirchen zeigte tollen Teamgeist: 17 Teilnehmende im 5‑km‑Jugendlauf unter Anleitung ihres Trainers Andreas Claaßen. Mannschaftskapitän Jannick Claaßen, zwölf Jahre alt, sagte nach dem Lauf: "Es war richtig anstrengend, aber hat total Spaß gemacht."
 
Das Engagement der 500 Ehrenamtlichen, so Organisatorin Tiina Ripatti, sorgte für einen reibungslosen Ablauf - und das trotz drohender Wetterkapriolen am Morgen. "Wir hatten schon Evakuierungspläne bereit, zum Glück mussten wir sie nicht aktivieren", sagte Ripatti. Die Zuschauer lobten besonders die gute Stimmung entlang der Strecke, die vielerorts an ein kleines Volksfest erinnerte.
 
Ausblick
 
Allerdings verlief nicht alles reibungslos. Erstmals starteten in diesem Jahr die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 5‑Kilometer-Laufs gemeinsam mit denen des Halbmarathons - eine organisatorische Neuerung, die zu Schwierigkeiten führte. Viele Halbmarathonläufer fühlten sich durch die langsameren Starterinnen und Starter des Kurzstreckenlaufs ausgebremst, besonders auf den ersten Kilometern. Hinzu kam eine Baustelle im Startbereich, die die Strecke verengte und den Beginn zusätzlich erschwerte. Viele Teilnehmende versprachen dennoch bereits im Ziel: "Nächstes Jahr sind wir wieder dabei!"
 
Organisatorin Tiina Ripatti zeigte Verständnis für die Kritik und versprach für das kommende Jahr eine verbesserte Startsituation: "Wir lernen jedes Jahr dazu und verbessern uns von Jahr zu Jahr."
 
Schon jetzt laufen die Vorbereitungen fürs nächste Jahr: Die Online-Anmeldung soll im Spätherbst geöffnet werden, und auch neue digitale Services wie Live-Tracking und Ergebnis-SMS sind geplant. Zudem erwägen die Organisatoren, künftig auch einen Staffel-Halbmarathon ins Programm aufzunehmen, um noch mehr Teilnehmenden ein Gemeinschaftserlebnis zu ermöglichen.



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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
Fotos: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln

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