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Design trifft Daten: Die neue Garmin Venu X1 im Praxistest |
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Design trifft Daten: Die neue Garmin Venu X1 im Praxistest
Mit der Venu X1 stellt Garmin
eine Smartwatch vor, die optisch ebenso beeindruckt wie technisch. Gerade einmal
8 Millimeter dünn ist das Gehäuse - damit ist sie die flachste Uhr, die der
Hersteller je gebaut hat. Das riesige 2-Zoll-AMOLED-Display mit 448 × 486 Pixeln
Auflösung fällt sofort ins Auge: gestochen scharf, brillant, und dank des
rechteckigen Formats ideal für Karten, Trainingsdaten oder smarte
Benachrichtigungen.
Die Venu X1 positioniert sich
an der Schnittstelle zwischen stilvoller Alltagsuhr und sportlicher
Trainingshilfe. Sie richtet sich klar an Nutzerinnen und Nutzer, die sowohl
Fitnessfunktionen als auch Lifestyle-Features wünschen. Garmin verzichtet dabei
auf das klobige Outdoor-Design vieler anderer Modelle und bringt stattdessen
eine elegante Uhr mit Titangehäuse und Saphirglas, die gerade einmal 34 Gramm
wiegt (ohne Armband).
Smart, sportlich, schlank
Neben dem auffälligen Display
bietet die Venu X1 viele bekannte Fitnessfunktionen: Über 100 Sportprofile sind
integriert, darunter Laufen, Radfahren, Yoga, Krafttraining und vieles mehr.
Trainingsmetriken wie Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung (SpO2), Schlafanalyse,
HRV-Status, Body Battery und Stresslevel werden 24/7 erfasst. Auch Features wie
Training Readiness, ClimbPro oder Hill Score, die bisher vor allem den
Top-Modellen vorbehalten waren, finden sich in der Venu X1 wieder.
Für Läufer besonders
interessant: Die Uhr unterstützt vollwertige Navigation mit farbigen
Offlinekarten - ein Highlight in dieser Modellreihe. Dank integrierter
Taschenlampe ist sie auch bei Läufen in der Dämmerung praktisch einsetzbar. Mit
dabei sind außerdem eine Musikfunktion mit 32 GB Speicher, Bluetooth-Streaming,
Garmin Pay sowie Mikrofon und Lautsprecher für Telefonate und Sprachbefehle -
auch ohne verbundenes Smartphone.
Doch nicht alles ist Gold
So überzeugend das neue Konzept
wirkt - es gibt auch Schwächen. Auffällig ist vor allem die im Garmin-Vergleich
bescheidene Akkulaufzeit. Im Smartwatch-Modus sind bis zu acht Tage möglich -
allerdings nur bei deaktiviertem Always-on-Display. Wer das Display dauerhaft
aktiv lässt, muss spätestens nach zwei Tagen wieder an die Ladestation. Bei
GPS-Aktivitäten liegt die maximale Laufzeit bei etwa 16 Stunden - deutlich
weniger als bei einer Forerunner 970 oder Fenix 7X, die 26 Stunden und mehr
schaffen.
Auch technisch gibt es klare
Abstriche: Die Venu X1 unterstützt kein Multiband-GPS - also keine besonders
präzise Ortung in schwierigen Umgebungen wie Innenstädten oder Tälern. Zudem
fehlt die Möglichkeit zur EKG-Messung, die bei vielen Konkurrenzmodellen dieser
Preisklasse (etwa von Apple oder Samsung) inzwischen zum Standard gehört. Ein
LTE-Modul für unabhängige Telefonie ohne Smartphone sucht man ebenfalls
vergeblich.
Für wen eignet sich die Venu X1?
Die neue Venu ist weniger für
ambitionierte Ultraläufer oder Bergsportler gedacht, sondern eher für sportliche
Alltagsnutzerinnen und -nutzer, die eine stilvolle Uhr mit smarten Funktionen
suchen - eine echte "Urban Athlete"-Uhr. Wer viel Wert auf Design,
Sprachsteuerung und Alltagskomfort legt, bekommt mit der Venu X1 ein starkes
Gesamtpaket. Die Navigation mit Karten, die Taschenlampe und die
Musikspeicherung machen sie außerdem zu einer vielseitigen Begleiterin für kurze
Trainingsläufe und Fitnesssessions.
Wer hingegen maximale Akkulaufzeit, präzises Multiband-GPS oder medizinisch
fundierte Messungen wie EKG benötigt, sollte eher zu einer Forerunner 970 oder
einer Uhr aus der Fenix-Serie greifen.
Fazit
Die Garmin Venu X1 setzt ein
Ausrufezeichen: flacher, smarter, urbaner. Sie zeigt, dass Garmin neben reinen
Sportuhren auch elegante Allrounder bauen kann. Der Preis von rund 800 Euro ist
zwar hoch, bietet aber eine spannende Mischung aus Style und Substanz. Nur eines
darf man nicht erwarten: eine klassische Garmin im Sinne von maximaler Ausdauer
und kompromissloser Funktionalität. Dafür ist sie zu sehr Designstatement - und
das ist auch okay so.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Foto: Garmin
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