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Legales Biodoping: Der Rote-Bete-Saft, auf den Ausdauersportler setzen
 
 
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02.08.2025  

 
 

 
Legales Biodoping: Der Rote-Bete-Saft, auf den Ausdauersportler setzen

 
Wer im Wettkampf an seine Grenzen geht, sucht oft nach dem entscheidenden kleinen Vorteil. Viele greifen dabei nicht zu verbotenen Substanzen, sondern zu einem natürlichen Helfer: Rote-Bete-Saft. Seit einigen Jahren gilt er in der Laufszene als legales "Biodoping", weil er die Ausdauerleistung verbessern und die Ermüdung hinauszögern kann - ganz ohne Regelbruch. Doch wie wirkt der rote Saft genau, und worauf sollten Läuferinnen und Läufer achten?
 
Rote-Bete-Saft ist reich an inorganischen Nitraten (NO₃⁻), die im Körper über Nitrit zu Stickstoffmonoxid (NO) umgewandelt werden. Dieser Botenstoff weitet die Blutgefäße, senkt den Sauerstoffverbrauch pro Arbeitseinheit und verbessert so die Muskeldurchblutung und Sauerstoffversorgung während der Belastung.
 
Schon eine einmalige Einnahme von etwa 300 bis 500 Millilitern Saft, was rund 6 bis 8 Millimol Nitraten entspricht, zwei bis drei Stunden vor dem Wettkampf, kann die Sauerstoffaufnahme reduzieren und es ermöglichen, dass Muskeln mit weniger Sauerstoff arbeiten. Zudem verlängert sich die Zeit bis zur Ermüdung, insbesondere bei intensiven Ausdauerbelastungen. Auch sprintbetonte Belastungen, wie Intervallläufe oder Tempoverschärfungen, können profitieren. Im Krafttraining zeigt sich außerdem, dass die maximale Wiederholungszahl gesteigert werden kann, vor allem bei Beinübungen wie der Kniebeuge.
 
Am wirksamsten ist die Einnahme von Rote-Bete-Saft etwa 60 bis 150 Minuten vor dem Wettkampf, da der Nitrit-Spiegel dann am höchsten ist. Die empfohlene Dosierung liegt bei etwa 400 Milligramm Nitrat, bei Elite-Athleten teilweise auch bei bis zu 800 Milligramm. Wichtig zu beachten: Antibakterielle Mundspülungen können die Umwandlung von Nitrat zu Nitrit hemmen und die Wirkung mindern. Manche Sportler berichten über leichte Magen-Darm-Beschwerden. Ein rötlicher Urin oder Stuhlgang nach dem Konsum ist möglich, aber unbedenklich.
 
Dennoch gilt Rote-Bete-Saft nicht als Dopingmittel und verstößt damit gegen keine Anti-Doping-Regeln. Trotzdem besitzt er eine nachweisbare leistungssteigernde Wirkung. Genau diese Grauzone zwischen gesunder Ernährung und gezielter Leistungsoptimierung hat ihm den populären Namen "legales Biodoping" eingebracht.
 
Langfristiger hoher Konsum von Nitrat könnte theoretisch gesundheitliche Risiken bergen, auch wenn die Datenlage hierzu noch nicht abschließend ist. Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenproblemen oder empfindlichem Magen sollten vorsichtig sein und gegebenenfalls ärztlichen Rat einholen. Fachinstitute empfehlen zudem, den Einsatz von Rote-Bete-Saft im Training zu erproben und ihn nicht zum ersten Mal am Wettkampftag einzunehmen.
 
Rote-Bete-Saft kann also die Sauerstoffökonomie verbessern, die Belastbarkeit verlängern und die Leistungsfähigkeit steigern - und das auf ganz natürliche und legale Weise. Besonders relevant ist er für Ausdauer- und Intervallsportarten. Am besten wird die Einnahme individuell getestet und auf Dosierung, Timing und Verträglichkeit abgestimmt. Für die gezielte Anwendung vor wichtigen Wettkämpfen kann er somit einen kleinen, aber entscheidenden Vorteil verschaffen.



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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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