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Red Bull 400 - Die härtesten 400 Meter der Welt |
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Red Bull 400 - Die
härtesten 400 Meter der Welt
Wer glaubt, dass 400 Meter eine
lockere Sprintdistanz sind, hat den Red Bull 400 noch nicht erlebt. Hier geht es
nicht um eine Stadionrunde, sondern um einen Sprint, der direkt ins Herz der
Oberschenkel brennt: vom Auslauf einer Skisprungschanze bis ganz nach oben -
steil, brutal und gnadenlos. Seit seiner Premiere 2011 am Kulm in Tauplitz/Bad
Mitterndorf hat sich dieses Format zu einer internationalen Serie entwickelt,
die Athletinnen und Athleten aus den unterschiedlichsten Disziplinen anzieht.
Der Reiz liegt in der
Kombination aus extremen Höhenmetern und kürzester Distanz. Abschnitte mit bis
zu 75 Prozent Steigung, also etwa 37 Grad Neigung, lassen selbst erfahrene
Bergläuferinnen und Bergläufer vom Laufschritt ins Klettern wechseln. In wenigen
Minuten werden 130 bis 140 Höhenmeter überwunden - ein Einsatz, der unweigerlich
an die Grenzen der Sauerstoffaufnahme führt. Wer hier bestehen will, muss rohe
Kraft, effiziente Technik und eine clevere Krafteinteilung mitbringen. Häufig
entscheiden sich die Rennen erst auf den letzten 80 bis 100 Metern, wenn die
Arme genauso hart arbeiten wie die Beine.
Austragungsorte gibt es in
Europa, Nordamerika und Asien. Zu den ikonischen Schanzen zählen in Österreich
die Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen, der Bergisel in Innsbruck und
die Skiflugschanze am Kulm, in Slowenien die Letalnica bratov Gori?ek in Planica,
in Finnland die Anlagen in Lahti und Kuopio, in Frankreich der Tremplin du Praz
in Courchevel, in Norwegen die Granåsen-Schanze in Trondheim, in Polen die
Wielka Krokiew in Zakopane sowie in Nordamerika Copper Peak in Ironwood,
Whistler in Kanada und Park City in den USA.
Auch in Deutschland hat der Red
Bull 400 seinen Platz gefunden. Die Hochfirstschanze in Titisee-Neustadt im
Schwarzwald war Austragungsort und trug 2017 sogar die Weltmeisterschaften aus.
Damit rückte das Event auch hierzulande ins Rampenlicht und zog ein breites
Spektrum an Sportlerinnen und Sportlern an - von Berg- und Trailläufern über
Triathleten bis zu CrossFit-Enthusiasten.
Die bekanntesten Namen der
Szene sind Andrea Mayr aus Österreich, vielfache Siegerin und Weltmeisterin,
sowie Ahmet Arslan aus der Türkei, der mit seinen Erfolgen den Beinamen ?King of
the Hills? trägt. Beide verkörpern die perfekte Mischung aus Berglaufkraft und
Sprinterhärte, die dieser Wettbewerb erfordert.
Wer sich auf einen Start
vorbereitet, sollte die Kraftausdauer gezielt trainieren, beispielsweise mit
Treppenläufen und kurzen, intensiven Anstiegen. Technische Sicherheit am steilen
Gelände ist ebenso wichtig wie ein gutes Gefühl für das richtige Tempo. Zu
schnell zu starten ist riskant - der entscheidende Moment kommt oft ganz oben,
wenn die Muskeln brennen und jeder Schritt zum Kampf wird.
Der Red Bull 400 ist kein
klassisches Rennen, sondern ein Kurzzeit-Vollgas-Berglauf, der die Zuschauer
fesselt und die Teilnehmenden an ihre Grenzen bringt. Spektakulär, fordernd und
in seiner Form einzigartig - genau das macht seinen Reiz aus.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Fotos: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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