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Moritz Ehm läuft zur WM - Premiere für den TV Refrath |
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Moritz Ehm |
Moritz Ehm läuft zur WM - Premiere für den TV Refrath
Erstmals in der
Vereinsgeschichte wird ein Läufer des TV Refrath im Nationaltrikot bei einer
Weltmeisterschaft starten. Moritz Ehm wurde vom Deutschen Leichtathletik-Verband
(DLV) und der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung (DUV) für die IAU
24-Stunden-Weltmeisterschaft am 18./19. Oktober im südfranzösischen Albi
nominiert. Die Entscheidung fiel am 1. September - keine große Überraschung,
denn der 46-Jährige hatte bereits im Mai beim renommierten 24-Stundenlauf im
niederländischen Sittard ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt.
Mit beeindruckenden 251,802
gelaufenen Kilometern innerhalb eines Tages qualifizierte sich der
Langstreckenspezialist souverän für das deutsche WM-Team. Für Außenstehende mag
diese Distanz kaum greifbar sein, doch in der Welt des Ultralaufs bedeutet sie
absolute Weltklasse. Nur eine Handvoll Athleten in Deutschland hat diese Marke
je übertroffen. Ehm selbst hatte vor dem Wettkampf noch nie mehr als 100
Kilometer am Stück absolviert - umso bemerkenswerter war seine Leistung auf dem
2.029 Meter langen Rundkurs in Sittard, der tagsüber sonnig und nachts angenehm
kühl war. Mit gleichbleibendem Tempo, geplanter Nahrungsaufnahme und starkem
mentalem Fokus gelang es ihm, die Belastung konstant hochzuhalten.
Für den TV Refrath ist das
nicht nur ein sportlicher, sondern auch ein symbolischer Meilenstein. Das
Ultralaufteam gehört seit diesem Jahr zu den drei stärksten in Deutschland - die
WM-Nominierung ihres Topläufers unterstreicht diese Entwicklung. Coach Jochen
Baumhof spricht von einem "historischen Moment", der den gesamten Verein mit
Stolz erfüllt. Neben Moritz Ehm wurden auch Eike Kleiner (LG Ultralauf Berlin),
Christoph Lux (Spiridon Frankfurt) und Norman Mascher-Apensjö (Die Laufpartner
Potsdam) ins deutsche Team berufen. Gemeinsam treten sie in Albi gegen die
internationale Elite an.
Jetzt heißt es: gesund bleiben,
das Training konsequent fortsetzen - und in Frankreich alles abrufen, was
möglich ist. Das Ziel? Eine starke Teamleistung und vielleicht auch ein
persönliches Ergebnis, das Ehm endgültig in die Weltspitze katapultiert.
Starkes Ausrufezeichen in Bottrop - Moritz Ehm gewinnt die
6-Stunden-Challenge
Knapp sieben Wochen vor der
Weltmeisterschaft in Albi hat Moritz Ehm ein weiteres starkes Zeichen gesetzt.
Beim traditionsreichen Bottroper Ultralauf-Festival dominierte der Refrather
Athlet die 6-Stunden-Challenge mit einem neuen Vereinsrekord von 79,682
Kilometern. Ehm siegte mit komfortablem Vorsprung von rund fünf Kilometern auf
den Zweitplatzierten und bestätigte eindrucksvoll seine derzeitige Form.
"Es war mehr als ein
Trainingslauf, aber ich bin nicht all-in gegangen", berichtete Ehm noch am Abend
nach dem Rennen. Mit Blick auf die bevorstehende Weltmeisterschaft wollte er
keine Risiken eingehen und wählte ein kontrolliertes Tempo - offenbar mit großem
Erfolg. Erst nach dem Lauf stellte sich heraus, dass ihm lediglich gut 300 Meter
zur magischen 80-Kilometer-Marke gefehlt hatten. "Hätte ich das gewusst, wäre
ich die letzten Runden sicherlich etwas schneller gelaufen", fügte er
schmunzelnd hinzu.
Dass er selbst im
kontrollierten Modus eine solche Leistung abrufen kann, spricht für seine
exzellente körperliche Verfassung. Der 6-Stundenlauf in Bottrop war Teil der
strategischen Vorbereitung auf die WM, bei der nicht nur Ausdauer, sondern auch
Energiehaushalt, Verpflegung und mentale Widerstandskraft trainiert werden
müssen. In Bottrop passte alles: Strecke, Wetter, Versorgung - und vor allem die
Lockerheit, mit der Ehm die Herausforderung anging.
Im Umfeld des TV Refrath ist
die Vorfreude auf die Weltmeisterschaft nun noch größer. Dass Ehm nicht nur auf
der 24-Stunden-Distanz, sondern auch über sechs Stunden souverän dominieren
kann, stärkt das Vertrauen in seine WM-Ambitionen. Wenn Gesundheit, Taktik und
Form weiter so zusammenspielen, könnte im Oktober in Albi mehr als nur ein
Achtungserfolg herausspringen. Die Basis ist gelegt - der Countdown läuft.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln Foto: TV Refrath / Niklas von der Assen
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