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		dem Sturm - In Köln steht die finale Abstimmung für Olympia 2036 noch aus |  Olympia 2036: Kommt Köln ins 
Spiel?Zwischen Vision und Wirklichkeit - wo die Domstadt in der Rhein-Ruhr-Bewerbung 
steht
 
 Von außen betrachtet scheint 
München schon einen Schritt voraus: Die bayerische Landeshauptstadt hat ihre 
Bürger bereits gefragt - und sie haben "Ja" gesagt. Die Euphorie dort ist 
spürbar. Doch während München jubelt, herrscht am Rhein noch Nachdenklichkeit. 
Köln ist Teil der ambitionierten Rhein-Ruhr-Initiative, die Deutschland wieder 
auf die olympische Landkarte bringen will. Aber: Wie weit ist Köln wirklich? Und 
wann fällt hier die Entscheidung?
 
 Ein Traum aus Beton und Begeisterung
 
 Es klingt gewaltig: Olympia in 
Nordrhein-Westfalen. Eine ganze Region, die gemeinsam Gastgeber sein will - von 
Dortmund bis Düsseldorf, von Essen bis Köln. Das Konzept trägt den Namen 
"Rhein-Ruhr 2036", und es soll ein neues Kapitel Olympischer Geschichte 
schreiben: nachhaltig, dezentral, volksnah.
 
 Am 30. September 2025 hat der 
Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) das Projekt offiziell als "sportfachlich 
geeignet" eingestuft. Ein wichtiger Schritt - aber noch kein grünes Licht. Denn 
am Ende entscheiden nicht nur Politiker und Sportfunktionäre, sondern vor allem 
die Bürger.
 
 München hat abgestimmt - Köln wartet noch
 
 Während München Ende Oktober 
seine Bürger befragte und mit deutlicher Mehrheit Zustimmung erhielt, steht Köln 
noch am Anfang dieser entscheidenden Phase. Hier ist bislang kein 
Bürgerentscheid erfolgt, und auch ein Termin ist noch nicht fix. Geplant ist, 
dass im Frühjahr 2026, voraussichtlich am 19. April, die Menschen in den 
beteiligten Städten an die Urnen gerufen werden - auch in Köln. Erst dann wird 
klar: Will die Domstadt wirklich Olympia? Bis dahin heißt es: informieren, 
diskutieren, abwägen. Denn die Entscheidung betrifft nicht nur Sportfans - sie 
betrifft die ganze Stadt. Verkehr, Wohnen, Infrastruktur, Klima - all das wird 
mit auf dem Prüfstand stehen.
 
 Kölns Rolle: mehr als nur Kulisse
 
 Köln wäre mehr als ein 
Austragungsort. Als eine der größten Städte Deutschlands mit einer tiefen 
sportlichen Kultur könnte die Stadt ein Herzstück der Spiele werden. Schon heute 
ist sie Gastgeber zahlreicher Sportveranstaltungen, von Marathon über Triathlon 
bis zu internationalen Wettkämpfen in der Lanxess Arena.
 
 Doch Olympia wäre eine andere 
Dimension: Neue Investitionen in Laufstrecken, nachhaltige Sportstätten und 
Verkehrsanbindungen - eine Chance, die Stadt fit für die Zukunft zu machen.
 
 Gleichzeitig aber auch eine 
Herausforderung. "Köln muss sich entscheiden, ob es wieder groß denkt oder im 
Alltag stecken bleibt", schrieb der Kölner Stadt-Anzeiger kürzlich. Zwischen 
Weltoffenheit und Veedelsmentalität, zwischen Lokalkolorit und globalem Anspruch 
- hier wird sich zeigen, wie olympisch Köln tatsächlich denkt.
 
 Was auf dem Spiel steht
 
 Noch ist alles offen. Der DOSB 
will erst Ende 2026 entscheiden, welche Stadt oder Region offiziell Deutschlands 
Bewerbung trägt. Neben Rhein-Ruhr sind auch München, Hamburg und Berlin im 
Rennen. Doch die Chancen für Nordrhein-Westfalen stehen gut - gerade, weil das 
Konzept auf vorhandene Stadien, kurze Wege und Nachhaltigkeit setzt. Für Köln 
bedeutet das: Jetzt Position beziehen. Der Marathon, die Ringe, die Euphorie - 
sie könnten Realität werden. Aber nur, wenn Politik und Bürger gemeinsam an 
einem Strang ziehen.
 
 
 
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 Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
 
 
 
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