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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
   
 
 

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Betriebssport im Wandel - Laufgruppen nach Corona unter Druck
 
 
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31.10.2025  

 
 

Nach der Arbeit mit Koleginnen und Kollegen gemeinsam laufen gehen
 
Betriebssport im Wandel
Warum viele Laufgruppen nach Corona unter Druck geraten

 
Vor der Pandemie gehörten sie in vielen Unternehmen selbstverständlich dazu: Laufgruppen, Fußballteams oder gemeinsame Yoga-Einheiten nach Feierabend. Betriebssport war mehr als Bewegung - er war ein sozialer Treffpunkt, ein verbindendes Ritual im Arbeitsalltag. Seit Corona hat sich jedoch viel verändert. Homeoffice und flexible Arbeitszeitmodelle haben den Rhythmus der Zusammenarbeit verschoben. Das hat Auswirkungen, die vielerorts spürbar sind - auch auf den Betriebssport.
 
Homeoffice als strukturelle Veränderung
 
Während der Pandemie verlagerten sich Arbeitsplätze rasant in das Wohnzimmer. Was zunächst als temporäre Maßnahme gedacht war, ist heute in vielen Unternehmen Normalität: Hybridmodelle, variable Arbeitszeiten und Wochenrhythmen, in denen Belegschaften nicht mehr zur gleichen Zeit am gleichen Ort sind. Für klassische Betriebssportgruppen bedeutet das: Die Grundlage gemeinsamer Trainingszeiten ist weniger stabil.
 
Ein Landesverband des Betriebssports beschreibt es deutlich: Nach Corona hätten sich Arbeitsmodelle etabliert, die "dem klassischen Betriebssport entgegenwirken". Gemeinsame Trainingsfenster gehen verloren, spontane "Wer ist heute dabei?"-Absprachen funktionieren seltener, und regelmäßige Anwesenheit ist nicht mehr gesetzt.
 
Verschiebung zu digitalen und individuellen Formaten
 
Während der Lockdown-Zeit gab es erstaunlich viele kreative Lösungen: Online-Workouts, virtuelle Lauf-Challenges oder Schrittzähler-Wettbewerbe in der Belegschaft. Das hat funktioniert - allerdings mit einer wichtigen Nebenwirkung: Der Betriebssport wurde entkörperlicht. Er blieb sportlich, aber verlor einen Teil seiner sozialen Kraft.
 
Und genau das ist ein Kernaspekt: Betriebssport lebt von Begegnung.
 
Mit dem Wegfall des gemeinsamen "Wir sehen uns nach der Arbeit vor dem Eingang" treten individuelle Laufgewohnheiten stärker in den Vordergrund. Viele laufen weiterhin - aber solo.

Kein Rückgang im Sport insgesamt - aber im Betriebssport als Begegnungsraum
 
Interessant ist: Der deutsche Vereinssport insgesamt hat sich nach der Pandemie erstaunlich gut erholt. Viele Vereine verzeichnen sogar neue Höchststände. Das heißt: Die Freude an Bewegung ist ungebrochen.
 
Nur: Der Betriebssport ist kein beliebiger Sport. Er ist ein Brückenbauer - zwischen Kolleginnen und Kollegen, zwischen Berufs- und Privatleben. Und genau dieser verbindende Charakter ist durch Homeoffice unter Druck geraten.

Was Laufgruppen brauchen, um lebendig zu bleiben
 
Wer Betriebssport-Laufgruppen erhalten möchte, muss heute anders planen:
 
* Feste Termine, die auch hybrid planende Teams verbindlich eintragen
* Lauftreffs mit "Kernpersonen", die zuverlässig anwesend sind
* Ort und Uhrzeit, die unabhängig vom Büro funktionieren (z. B. Startpunkt nahe Wohngebieten)
* Gemeinsame Ziele: Firmenläufe, Halbmarathon-Staffeln, interne Challenges
* Kommunikation über klare Kanäle (z. B. eine feste Messenger-Gruppe)
 
Erfolgreich sind vor allem Gruppen, die Orientierung und Verlässlichkeit bieten - und nicht auf spontane Anwesenheit im Büro hoffen.



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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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