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Neue DLV-Regel für Bestenlisten - Da ändert sich ja (fast) doch nichts!
 
 
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21.12.2004  

 
 

Der Bundesausschuss Wettkampforganisation des DLV hat eine für die Straßenläufer/innen interessante Entscheidung getroffen.

1.        Eine Entscheidung, auf die viele Straßenläufer/innen schon lange gewartet haben, hat nun der zuständige Bundesausschuss Wettkampforganisation des Deutschen Leichtathletik-Verbandes getroffen:
Den Statistikern, die die Jahres-Bestenlisten zusammenstellen, wird gestattet, Netto-Zeiten aufzunehmen.
 

2.    Netto- und Bruttozeit
Durch die bei allen großen Straßenläufen gebräuchliche Transponder-/Chip-Zeitmessung ist es seit Jahren möglich, nicht nur die Zeit zwischen Startschuss und Zieleinlauf (Brutto-Zeit) zu ermitteln, sondern auch die exakte Zeit zwischen Überqueren der Startlinie und Zielankunft (Netto-Zeit). Bei Läufern in hinteren Startblöcken entstehen dabei Unterschiede von einigen Minuten.
 

3.        IAAF-Regeln: Brutto ist offiziell
Nach den internationalen Leichtathletik-Regeln ist nur die Brutto-Zeit die offizielle Zeit, die in die Bestenlisten übernommen werden darf. Bisher hielt sich auch der DLV auf nationaler Ebene an diese Vorgabe, was auf allgemeines Unverständnis der Straßenläufer/innen stieß. Auch die Statistiker hatten ihre Probleme mit dieser uneingeschränkten Übernahme der IAAF-Regel, weil sie einerseits mühevoll in den Ergebnislisten nach den Brutto-Zeiten suchen mussten und andererseits die Einwände der Aktiven verstehen konnten, die einen ungewollten „Zuschlag“ auf ihre tatsächliche Leistung erkennen mussten.
 

4.        Ab 2005 sind die Querelen beendet
Mit der Entscheidung des Bundesausschusses (BA) sind diese Querelen zwischen Läufern und Statistikern ab 2005 beendet. Sowohl für die Einzel- als auch für die Mannschafts-Ergebnisse gilt nun, dass die Netto-Zeiten aufgelistet werden.
 

5.        Platzierung im einzelnen Lauf richtet sich nach Zieleinlauf
Eine wichtige Bedeutung hat die Brutto-Zeit allerdings weiterhin: Der Bundesausschuss stellt ausdrücklich fest, dass sich die Platzierung im einzelnen Lauf immer nach dem Zieleinlauf - und damit nach der Bruttozeit - richtet. Wer vor einem anderen Läufer im Ziel ist, muss auch besser platziert sein, ungeachtet dessen, dass der andere vielleicht eine bessere Nettozeit hat.
 

6.        Deutsche Läufer haben international sowieso immer Netto gleich Bruttozeit
Diskrepanzen zur weiterhin gültigen IAAF-Regel sind durch die Entscheidung zur nationalen Anerkennung von Nettozeiten nicht zu erwarten. Die - leider sehr wenigen - deutschen Läufer/innen, die sich in internationalen Bestenlisten platzieren, starten aus den vorderen Reihen und haben damit immer Netto- gleich Bruttozeit.
 

Eberhard Vollmer
DLV - Öffentlichkeitsarbeit

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Kommentar (Udo Lohrengel):

 

·          Schon seit vielen Jahren ist im Rahmen der Auswertung von Ergebnislisten (EL) festzustellen, dass sich sowohl Veranstalter als auch beauftragte Zeitnahmefirmen nicht an das Erfordernis (siehe 5.) halten, für die Reihenfolge in der EL und Siegerehrung (SE) ausschließlich die Bruttozeiten heranzuziehen.

·          Mit der vom DLV getroffenen Entscheidung, die Nettozeiten in die Kreis-, LV- und DLV-Bestenlisten zu übernehmen wird sich nur wenig ändern.
 

Gründe:

1.        Um mit seiner erzielten Laufleistung in eine Bestenliste übernommen zu werden ist die Mitgliedschaft in einem Verein erforderlich, der zur Leichtathletik-Vereins-/Verbandsstruktur gehört, also Mitglied ist.
 

2.        Ferner ist unabdingbar erforderlich, dass der/die Läuferin einen gültigen Startpass hat, der vom zuständigen LV ausgestellt wurde.
 

3.        Nach Auswertung von 20 EL in einem Jahr unter dem Gesichtspunkt der Vereinszugehörigkeit war festzustellen, dass 68 % der LäuferInnen keinem Verein angehören.
 

4.        Ferner war festzustellen, dass auch EL die unerschöpfliche Phantasie und Kreativität bei der Erfindung von „Vereinsnamen“ ausweisen, obwohl weder ein Verein im Sinne wie vorab erwähnt besteht.
 

5.        Damit wurden in den letzten 10 Jahren des Überhandnehmens einige hundert Statistiker auf allen Ebenen überfordert und in die Resignation getrieben.

 

Ergebnis:

Für ca. 1 Drittel der TeilnehmerInnen könnte sich in diesem Jahr bezüglich der aufzunehmenden Zeiten dann etwas ändern, wenn

-          die Veranstaltung/Strecke bestenlistenreif (Vermessungsmethode!) ist

-          und die zu laufende Strecke zu denen gehört, über die Bestenlisten geführt werden.

 

Man kann also feststellen, dass weder Euphorie angebracht ist, noch wirkliche Änderungen sich abzeichnen.





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Autor und Copyright: Eberhard Vollmer, DLV - Öffentlichkeitsarbeit
Kommentar: Udo Lohrengel

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