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											"Drama" um Altenhofen  
 
Zum Auftakt der Bahnlaufserie 
von Bergisch Gladbach am Donnerstagabend erlebten die Läufer des ASV-Laufteams 
ein Wechselbad der Gefühle: Während Erik Somssich die 800m gewann, scheiterte 
David Zopes knapp beim Versuch die mit dem ASV befreundete deutsche 
1500m-Meisterin Antje Möldner (SC Potsdam) zu einer 3000m-Zeit unter 9 Minuten 
zu ziehen und Daniel Altenhofen erlebte ein ganz persönliches "Drama".  
  
Im Stadion an der Paffrather 
Straße hatten sich so viele Teilnehmer wie noch nie eingefunden, acht Zeitläufe 
der Männer und Frauen (inkl. Jugendlicher) und an die hundert 3000m-Läufer 
stellten die Veranstalter vom ausrichtenden TV Rerfath auf eine harte Probe, die 
sie aber bis auf kleinere Zeitplanverzögerungen gut zu meistern wussten. 
 
Pünktlich zum Hauptwettbewerb 
des Abends, dem 800m-A-Lauf, hatte es aufgehört zu regnen und Erik Somssich und 
Teamkollege Fabian Dichans sahen sich starker Konkurrenz gegenüber: Christoph 
Lohse von Preußen Krefeld, der vor 2 Jahren bereits unter 1:50 min lief, Martin 
Conrad (SC Potsdam), deutscher A-Jugendvizemeister über diese Distanz, sowie die 
Wattenscheider Thorben Grothaus (1500m-Bestzeit von 3:43 aus diesem Jahr) und 
Claudius Hoff. Auch der Vorjahressieger der Bahnlaufserie, Benedikt Nolte (TuS 
Köln rrh.) war mit von der Partie. 
 
Die erste Runde lief noch recht 
gemächlich: Lohse führte das Feld nach 56 sec auf die zweiten 400m. Kurz hinter 
der 500m-Marke kam Bewegung ins Rennen und Martin Conrad suchte die 
Entscheidung. Lohse und Grothaus folgten, während Somssich und Dichans Problem 
zu haben schienen. Dies war aber nur eine Momentaufnahme. Dichans fiel weiter 
zurück, doch Somssich kämpfte sich noch einmal heran. Auf die Zielgerade ging er 
noch als Vierter, doch seinem Endspurt hatten die Gegner nichts mehr 
entgegenzusetzen. Conrad resignierte, als Somssich vorbeizog und wurde so nur 
Vierter hinter Lohse und Grothaus. Für Somssich wurden 1:52,55 gestoppt, Lohse 
lief 1:52,75, Grothaus 1:52,90 und Conrad 1:52,97. Deutlich geschlagen wurde 
Benedikt Nolte als Fünfter in 1:54,64, während Dichans sich mit Platz 10 und 
1:56,91 abfinden musste.  
 
Im C-Lauf liefen dann gleich 
fünf Kölner Athleten: Drei mit ASV-Vereinszugehörigkeit (Sebastian Meurer, Kai 
Michalski und Daniel Altenhofen) und zwei, die in Köln trainieren (Thomas 
Westerhaus/ Bonn und Daniel Thompson/ Bergedorf). Nach dem Startschuss und der 
ersten Kurve setzte sich Daniel Altenhofen zunächst an die Spitze. Das Tempo 
nach 200m war aber etwas zu schnell, so dass er verlangsamte und versuchte 
seinen Rhythmus zu finden. Dies wurde aber jäh zerstört, als die auf Altenhofen 
Auflaufenden drängelten und ihn prompt in den Innenraum beförderten. Damit hatte 
der Lauf für ihn nach 250m bereits ein Ende gefunden. Teamkollege Meurer 
übernahm die Spitze und zog zunächst einen langen Schritt, dem keiner folgen 
konnte. Die 400m-Marke passierte er in 58 sec, auch bei 600m lief er noch vorne 
weg. Dahinter versuchten Michalski, Westerhausen und Thompson teilweise 
verzweifelt den Anschluss zu halten. Auf der Zielgeraden verließen Meurer dann 
die Kräfte, die lange Tempoarbeit hatte ihm keine Körner für den Endspurt 
gelassen. Den zeigten andere: Felix Klodt aus Bad Driburg lief in 2:01,01 min 
zum Sieg und auch Benjamin Lehmbach aus Aachen musste Meurer noch laufen lassen, 
ehe er trotzdem in 2:02,14 eine neue Bestzeit markierte. In einem besser auf ihn 
zugeschnittenen Rennen dürfte die 2-Minutenmarke im Bereich des Möglichen 
liegen. Michalski lief als Vierter in 2:02,39 ebenfalls Bestzeit, was 
Westerhausen als Sechster in 2:03,07 und Thompson als Elfter in 2:04,98 nicht 
behaupten konnten.  
 
Dann der D-Lauf: Altenhofen 
wollte es noch einmal wissen, der Starter kam ihm entgegen und einem zweiten 
Versuch stand nichts mehr im Wege. Altenhofen ging erneut zügig an, doch bereits 
nach 400m wurde es schwerer und schwerer. Dass der 11.August 2005 nicht sein Tag 
werden sollte, stand spätestens hier fest. Im Ziel wurden enttäuschende 2:07,56 
min gestoppt, die sicherlich nicht Altenhofens wahres Leistungsvermögen 
widerspiegeln. Im D-Lauf reichte es so auch nur zu Platz 7. 
 
Im F-Lauf erlebten die 
Zuschauer dann ein leises Comeback von Philipp Asen, der seine Teamkollegin 
Caroline Päffgen zu einer neuen Bestzeit ziehen wollte. Nach knapp zwei Monaten 
Verletzungspause, aufgrund eines zweiten Ermüdungsbruches, ist Asen noch nicht 
wieder wettkampffähig, für Päffgen schnürte er aber gerne die Spikes. In einem 
schwer zu laufenden Rennen ging das Duo die 200m zunächst etwas zu schnell an, 
ehe Asen sich bremste und die 400m-Marke in 69 sec passiert wurden. Bei 600m 
schien eine neue Bestzeit für Päffgen, vielleicht sogar unter 2:20 min, zum 
Greifen nahe. Asen motivierte sie noch einmal und Päffgen kämpfte vorbildlich. 
Im Ziel zeigte die Uhr für sie 2:21,31 min - eine Steigerung der Bestleistung um 
1,33 sec.  
 
Im abschließenden H-Lauf zeigte 
auch Lena Pletzinger eine gute Leistung und kam auf 2:29,58 min. Zeiten in 
diesem Bereich lief sie die gesamte Saison über sehr konstant. Ein großer Erfolg 
für sie, nachdem sie im letzten Jahr ausgesetzt hatte. 
 
Anschließend stand der 
3000m-A-Lauf an. Auch hier zeigte sich das Wetter noch läuferfreundlich und 
Antje Möldners, von David Zopes unterstützter, Versuch unter 9 Minuten zu 
bleiben stand nichts mehr im Wege, bis auf ihre eigene Person. Mehrmals ließ sie 
zu ihrem Tempomacher abreißen, lief sich wieder heran, um dann wieder den 
Kontakt etwas zu verlieren. Zopes ging zwar ausgezeichnet auf ihre Bedürfnisse 
ein, doch am Ende reichte es nicht. Die Zeit von 9:02,78 min war aber immer noch 
sehr stark, bis auf Sarbina Mockenhaupt ist in diesem Sommer keine Deutsche 
schneller gelaufen. Trotzdem waren die Potsdamer Freunde enttäuscht, hatten doch 
beide Athleten (Conrad und Möldner) nicht das erreicht, was sie sich von der 
langen Reise versprochen hatten. Am Tag darauf war aber zumindest Conrads 
Enttäuschung wie verflogen und er ließ den Aufenthalt in Köln mit einem 
Discobesuch mit den Kölner Laufkollegen ausklingen. 
 
Im Vorprogramm von Bergisch 
Gladbach zeigte B-Schülker Christoph Spangardt eine ausgezeichnete Leistung. Im 
1000m-Lauf gegen die bis zu zwei Jahren ältere Konkurrenz der A-Schüler wurde er 
starker Achter und seine 3:00,57 min waren eine neue Bestzeit.  
 
 
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              Autor und Copyright: Philipp Asen
 
  
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