Inhaltsverzeichnis
   
  Startseite
  Intern
  Laufkalender
  Ergebnislisten
  Fotoarchiv
  Lauf-Treffs
  Laufstrecken
  Rund ums Laufen
  Lauf-Reportagen
  Suche ...
 

Kontakt


Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

Spenden

 

 

1997 fand der 1. Ford Köln-Marathon statt ...
 
 
Laufen-in-Koeln >> Marathon und Ultraläufe >> Deutschland >> Köln-Marathon >> Artikel

03.10.2006  

 
 

Noch 5 Tage bis zum 10. Ford Köln-Marathon. Am Samstag startet bereits das Laufwochenende, an dem ganz Köln läuft. - Am 5. Oktober 1997 fand der erste Ford Köln-Marathon statt. Laufen-in-Koeln dreht das Rad der Zeit zurück und zeigt, was zum Premierenlauf so lief und was es an Erinnerungsstücken für Sammler gab:


Endlich auch in Köln ein Marathon

Wärend andere Großstädte wie Berlin, Hamburg oder Frankfurt einen City-Marathon ihr eigen nannten, wurde in Köln erst 1997 der "Erlebnis-Marathon" aus der Taufe gehoben. Zur Erstausgabe nahmen 11,221 Läufer und 839 Inliner erfolgreich an der Premiere Teil. Die Siegerzeiten konnten sich sehen lassen. S. Freigang (GER) und A. Kanana (KEN) setzten mit 2:11:58 und 2:27:27 Stunden den ersten Streckenrekord unter den Läufern fest.

Eine hervorragende Strecke

Die Veranstalter wollten die Strecke nicht, wie es bei anderen Stadt-Marathons immer wieder vorkommt, durch weit gehend menschenleere Außenbezirke Kölns führen, sondern mitten durch die Stadt - eine Art "Sightseeing". Ein besonderes Anliegen war den damaligen Vätern, der Zieleinlauf vor dem imposanten Kölner Dom. Die von Erich Tomzig maßgeblich konzipierte Strecke wurde seitens Veranstalter wie folgt beschrieben: "Die Laufstrecke präsentiert die Domstadt von ihren schönsten Seiten: Dom, Museen und Kirchen entlang des Rheins, mitten durch die historischen Stadtteile und entlang der schönsten innerstädtischen Grünanlagen. Der Ford Köln-Marathon ist ein wahrer City-Marathon; und auch aus sportlicher Perspektive wird die sehr flache Strecke schnelle Zeiten und ausgezeichnete Ergebnisse erwarten lassen." - Zur Auftaktveranstaltung vergaben die Läufer überwiegend sehr gute und gute Noten für den Verlauf der Marathonstrecke in Köln. Der sternförmige Stadtkurs sollte sich später noch als äußerst beliebt herausstellen. Auch die Atmosphäre entlang der Strecke, so wie sie die Teilnehmer während des Laufs empfunden haben, fand ein positives Echo.
Anfangs führte die Strecke dem Namenssponsor Ford zu Liebe bis nach Riehl hoch. Zurück ging es am Rhein entlang.

Der Ford Köln-Marathon ein Volksfest?

Der Köln-Marathon, der in den Medien auch schon mal als Herbstkarneval betitelt wird, hat sich seinen Ruf allerdings erst erarbeiten müssen. Die Veranstaltung sollte sportliches Großereignis und Volksfest zugleich sein. Eine wissenschaftliche Studie der Universität zu Köln hatte damals herausgefunden: "Wenn man sich jedoch entscheiden müsste, dann würden zwei Drittel der Kölner die Veranstaltung eher als Sportereignis bezeichnen, für ein Drittel ist es eher ein Volksfest. Deshalb hat Köln aber noch längst kein Image als Sportstadt. Das Image von Köln sahen die befragten Bürger eher durch Medien, Universität und Messe geprägt. Auch die Kirchen und Musik wurden eher mit Köln in Verbindung gebracht als der Sport. Bis Köln mit seinen vielen Imagefacetten auch zur Sportstadt wird, sind noch einige Marathonkilometer zu absolvieren."

Der Ford Köln-Marathon erlebte nach seiner ersten Auflage erst einmal einen überregionalen Rückgang

Auch wenn die Teilnehmer sich sowohl vom Streckenverlauf als auch von der Atmosphäre entlang der Strecke begeistert zeigten, so hatte sich allerdings die überregionale Anziehung abgeschwächt, und die Läufer zeigten sich nicht sehr unternehmungslustig. Verstärkt stammten die Läufer aus dem Verdichtungsraum an Rhein und Ruhr sowie aus dem Westen von Köln bis nach Aachen. Köln und Bonn standen sowohl 1997 als auch 1998 auf den beiden Spitzenplätzen. Allein aus diesen beiden Städten kamen zur zweiten Veranstaltung fast ein Viertel der Läufer. Städte wie Hamburg und Münster, die 1997 noch zu den "Top ten" der Herkunftsorte zählten, wurden von Wuppertal und Dortmund verdrängt. Besonders auffällig waren die Einbußen in vielen Orten der Nachbarländer Hessen und Rheinland-Pfalz sowie dem Saarland. Dies ist verwunderlich, da durch den späten Start des Laufes um 11.30 Uhr eine An- und Abreise am Marathon-Sonntag durchaus möglich gewesen wäre. Beim 1. Köln Marathon fiel der Startschuss bereits um 10 Uhr.

Angereiste Marathonis zeigten kein großes Interesse an der Stadt
 
Die Läufer verbanden mit dem Marathonbesuch in Köln nur wenige weitere Aktivitäten. So nutzte nur jeder Zehnte die Reise nach Köln auch zum Einkaufsbummel in der City und jeder Fünfte besichtigte die Stadt während des Kölnaufenthaltes. Spielten Kneipenbummel und Restaurantbesuch noch eine gewisse Rolle (30 Prozent) für die Läufer am Marathonwochenende, so übten Theater, Museum, Kino und Disco überhaupt keinen Reiz auf die Sportler aus. Natürlich besuchten viele das Rahmenprogramm mit der Läufermesse, aber doch jeder Dritte der Angereisten hat gar nichts in der Domstadt unternommen. So floss auch hier kaum Geld in die Kölner Kassen. Die meisten Läufer gaben weniger als 50,- DM am Marathonwochenende aus, wovon der größte Teil der Sportartikelbranche zu Gute kam.

Interesse an einer Weiterführung des Marathons
 
Der erste Marathon kam in der Kölner Bevölkerung gut an, denn man konnte der Veranstaltung etwas Positives abgewinnen. Hier rangieren Geselligkeit/Unterhaltung und das Sportliche dicht hintereinander, gefolgt von dem Glauben an einen generellen Imagegewinn für Köln und der Vermutung, daß die Stadt ökonomische Vorteile durch den Lauf hat. So verwundert es nicht, dass die Kölner zu einem hohen Anteil für eine Wiederholung des Stadtmarathons waren.

Die Ausschreibung von 1997
 
Druckerzeugnisse

gab es damals in Kooperation mit dem Express, die auch die offizielle Internetpräsentation unter www.express.de/koeln-marathon beinhaltete. Die Starter bzw. Ergebnislisten gab es im Zeitungsformat.

Auszüge aus der Ausschreibung:

+ Start: 10 Uhr
+ Zielschluß: 16 Uhr

+ Organisationsbeitrag: ab 60 DM
+ Urkunde gibt es zwei Wochen nach dem Rennen zugeschickt


+ Live-Musik im Start/Zielbereich
+ Hier ist Ihre persönliche Bestzeit in Gefahr!
Klicken Sie auf die Grafik, um in der Ausschreibung zu blättern!


Die Medaille von 1997

 
Damals war sie noch rund

In den ersten zwei Jahren war die Medaille noch rund. Im dritten Jahr bekam die Medaille Flügel und 2000 ragte der Kölner Dom über ihren Rand hinaus. Ab der 5. Auflage haben die Medaillen die Form einer Zahl, die die Nr. der jeweiligen Auflage repräsentiert.
Vorderansicht Rückansicht


Die Urkunde von 1997
 
Der Ford Köln-Marathon wechselt jedes Jahr seine Farben. Präsentierte sich schon mal in blau, grün, rot, orange. Und dies dann in verschiedenen Kombinationen. Dieses Jahr wiederholt sich erstmalig die Farbe, denn in Gold war zumindest die Urkunde schon zur ersten Auflage.

Das Kölsch-Glas von 1997
 
Jedes Jahr bringt die Stadtsparkasse Köln, die jetzt Sparkasse Köln-Bonn heißt, ein besonders Kölsch-Glas heraus. Das Glas mit dem lustigen Motiv ist unter Sammlern sehr beliebt.

Entworfen wird es von dem bekannten Kölner Zeichner und Karikaturist Otto Schwaige. Otto Schwalge ist mittlerweile schon 85 Jahre alt, wohnhaft in Köln-Rodenkrichen und dürfte den Meisten wohl als Vater vom "Oskar, der freundliche Polizist" bekannt sein.

In seiner ersten Version zur Premiere zeigt es einen Läufer, bzw. den laufenden Kölner-Dom.


Das Finisher-Hemd:
 
Neben der Medaille gab es früher auch ein Finisher-Hemd, das den erfolgreichen Teilnehmer für seine sportliche Leistung ehrte. Das hat mittlerweile in Köln aber ausgedient. Ein Erinnerungshemd kann mittlerweile von Jedermann erworben werden.





__________________________________
Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


Drucken    Weiterempfehlen    Merken

Nach oben