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Wie stark ist bei verschiedenen Sportarten die Belastung auf die Gelenke?
 
 
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09.05.2008  

 
 

Diese Frage stellten sich die Teilnehmer der Walking/Nordic Walking-Trainerausbildung unter Leitung von Klaus Schneider beim Stadtsportbund Herne am Gysenberg. Die Druckbelastung im Schuh, die in früheren Jahren nur an Universitäten durchgeführt werden konnte, war neben der Technikanalyse ein Thema des Lehrganges. Das Ziel lautete, bei verschiedenen Sportarten wie Laufen, Walken und Nordic Walken die unterschiedliche Belastung auf die Gelenke darzustellen.

 

Hierzu unterstützte die Firma Beyersdorf aus Herne den Lehrgang mit Ausrüstung und Personal. Mit einem Druckmesssystem werden über flexible Messsohlen, die über Sensoren in der Sohle verfügen, Daten mit Hilfe eines Funk-Sende-Empfangsgerätes direkt zu einem PC gesendet und dort gespeichert. Somit können die verschiedenen Belastungsgrade visuell dargestellt werden.

Zu welchen Ergebnissen kam der Test?
 
Die unterschiedliche Belastung auf die Gelenke im Vergleich Laufen und Walken ist, wie auch wissenschaftlich oft beschrieben, beim Laufen wesentlich höher. Was für Viele sicher neu ist: Der Vergleich Walking und Nordic Walking zeigt, dass hier kaum Belastungsunterschiede zu erkennen sind. Jedoch wird noch immer in viele Büchern und Veröffentlichungen beschrieben, dass Nordic Walking weniger Belastung auf die Gelenke bringe als Walking. Dieser Test wiederum brachte die Erkenntnis, dass Walking und Nordic Walking bezüglich Gelenk-Belastung bei gleicher Geschwindigkeit und Schrittlänge fast gleichzusetzen sind.

Auch die richtige Abrollbewegung bei der Fortbewegung kann mit dieser Prüftechnik kontrolliert werden. Geringe Unterschiede sind in der Druckverteilung im Bereich des Mittelfußes zwischen Walking und Nordic Walking zu erkennen. Siehe vereinfachte Darstellung:
 

Fazit für den Sportler:
 
Abwechselungsreiches Training und die Erkenntnis, dass die Fußmuskulatur beim Laufen, Walken und Nordic Walken zu wenig Beachtung findet, war ein weiteres wichtiges Resümee des Lehrgangs. Leider sind die Körperwahrnehmung und die Sensibilität für den Lauf- und Walkingstil sowie das Abrollverhalten bei vielen Sportlern nicht immer gegeben. Frühe Probleme bei Sportlern,
die auch zur Demotivation führen können, sind dann oft das Ergebnis.
 
Beachte:
Die Fußmuskulatur ist die unterste Feder der Wirbelsäule.
 
Mit der Analyse sollten die Vorteile eines gut dosierten Trainings mit der richtigen Wahl der Sportart dargestellt werden. Im gesundheitsorientierten Freizeit- und Breitensport sollten diese Aspekte mehr an Bedeutung gewinnen. Speziell bei älteren Sportlern oder Wiedereinsteigern bringt diese Erkenntnis viel Unterstützung bei der Wahl und Dosierung der Sportart.
 
So ist die Belastung für den passiven Bewegungsapparat (z. B. Rücken, Hüftgelenk, Kniegelenk) bei den Sportarten sehr unterschiedlich, da die Bodenreaktionskräfte beim Laufen auch deutlich höher als beim Walking sind. Für den gesunden Menschen stellt das kein Problem dar. Für Menschen mit fortgeschrittenem Gelenkverschleiß, von denen nicht nur ältere, sondern zunehmend auch junge Menschen betroffen sind, sollten hier die Kenntnisse vertieft werden. Walking und Nordic Walking sind insbesondere für ältere oder übergewichtige Menschen, Menschen mit Gelenkverschleißerscheinungen (Arthrose) sowie Wiedereinsteiger und
Anfänger geeignet.
 
Walking und Lauftraining sind keine Konkurrenten – sie ergänzen sich ausgezeichnet. Der Vorteil des Walking zum Laufsport liegt darin, dass es die schonendere Bewegungsart ist. Die Belastung für den passiven Bewegungsapparat ist im Vergleich zum Lauftraining vermindert. Messungen haben ergeben, dass die Bodenreaktionskräfte beim Laufen bis zu vier Mal höher sind als beim Walking. Daher ist Laufen für Menschen mit fortgeschrittenem Gelenkverschleiß mit Vorsicht zu betreiben.


Weitere Infos beim SSB Herne





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Autor und Copyright: Stadtsportbund Herne

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