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Sportler feiern 20. Sektlauf zu Weiberfastnacht |
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Selbstgebastelte Jubiläums-Startnummer |
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Am 11.11. um 11:11 Uhr zieht es
jährlich tausende Jecke in die Kölner Innenstadt, um an Weiberfastnacht den
Straßenkarneval einzuläuten. In diesem Jahr war es laut Polizeiberichten
besonders schlimm. 54 Schlägereien und 105 Körperverletzungen, 123 Menschen
wurden in Gewahrsam genommen.
Tradition in Köln ist aber
auch, dass sich sportlich orientierte Karnevalisten zur gleichen Zeit am
Adenauer Weiher zum Sektlauf treffen. Entstanden ist die Idee genau vor 20
Jahren, als sich Sportstudenten überlegten, wie sich beides miteinander
kombinieren lässt, also Training und Karneval feiern. Herausgekommen ist der
Sektlauf, bei dem es gilt, innerhalb von 11 Runden kostümiert um den Weiher zu
laufen und dabei eine ganze Flasche Sekt zu lehren. Der Adenauer Weiher selbst
misst gut 1km Umfang. Für Frauen gibt es auch eine 3-Rundenvariante, bei der
"nur" ein Pikkolo gelehrt werden muss. Wer nun meint, dass sich hier verkappte
und verantwortungslose Alkoholiker treffen, ist falsch informiert. Die Mehrheit
sind durchtrainierte Triathleten und bisher ist - im Gegensatz zur Innenstand
noch niemand negativ aufgefallen.
Mit am Start sind auch die
beiden Debütantinnen Monika Hensel und Monika Rypholz. Sie hatten über
Laufen-in-Koeln von dem Lauf erfahren und sich kurzerhand entschlossen, sich das
man anzuschauen. Noch wissen sie nicht was auf sie zukommt, das man sich hier
völlig zwanglos und ohne Anmeldung, oder Startgeldprozedere trifft, finden sie
schon mal überzeugend. Hier steht der Spaß im Vordergrund und wie das bei
Sportlern der Fall ist, findet man schnell Anschluss und befindet sich in einer
großen Familie wieder.
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Rundherum um
den Adenauer Weiher |
Auf eine Startlinie verzichtet man
in diesem Jahr. Längst haben sich die laufenden Jecken zu einer großen Gruppe
zusammengetan und von dort aus soll losgelaufen werden. Auch einen Startschuss
gibt es nicht, hier reicht ein einfachen "Kölle Alaaf".
Nach der ersten Runde heißt es,
kurze Pause einlegen und das Leeren der Sektflasche in Angriff nehmen. Hier ist
eine ausgeklügeltes Vorgehensweise gefragt. Lieber schnell Trinken und langsamer
Laufen, oder langsam Trinken und schnell Laufen? Wiederholungstäter können da
auf Erfahrungen zurückgreifen, der Alkohol ist deren Meinung nicht unbedingt das
Problem, eher stellt die Kohlensäure den eigentlichen Haken des Laufes dar.
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Meist wird
in kleinen Grüppchen gelaufen. |
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Erstmal Anstoßen. In der
letzten Runde muss die Flasche allerdings leer getrunken sein. |
Nach drei Runden hat Monika Hensel bereits den Jecken-Trab gefinisht. Innerhalb 18 Minuten hat sie Sekt und
Sport gekonnt in Einklang gebracht. In voller Begeisterung von der Atmosphäre
widmet sie sich nun ihrer Lauftreffkollegin Monika Rypholz. Nach jeder Runde hat
sie bereits das Glas, aus dem der Sekt stielvoll geschlürft wird, für sie
aufgefüllt. Nach gut 45 Minuten und 11 absolvierten Kilometern kommen Damian und
Christian Hand in Hand der imaginären Ziellinie entgegengelaufen und werden am
Ende beide als Sektlaufsieger gekürt. Einen dritten Platz gibt es diesmal nicht.
Frank Carbach und Manuel Skopnik laufen ebenfalls Hand in Hand ins Ziel und
werden Beide als Zweiter gefeiert. Mächtig Spaß hatte auch Monika Rypholz, die
kurzerhand von vier Mitläufern gepackt und die letzten Meter in Ziel getragen
wird - Beim Sektlauf wird keiner allein gelassen. Strahlend erklärt sie im Ziel:
"Zu meinem Geburtstag werde ich auch so was veranstalten".
Nach der Siegerehrung geht es
noch mal für alle los. Zuschauer und Läufer machen sich gemeinsam auf und
absolvieren singend um den Weiher eine Ehrenrunde.
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Die Sieger
des 20. Sektlauf bekommen einen Pokal in Form einer Sektflasche
überreicht |
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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