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Nach unzähligen Hiobs- und
Unglücksnachrichten aus und um die Severinstraße gab es in dem urkölschen
Viertel endlich wieder etwas zu feiern: Am Sonntag starteten knapp über 1000
Läuferinnen und Läufer zur 25. Auflage des "Dauerlauf im Severinsviertel". Trotz
der großen Konkurrenz am Wochenende konnte sich die Traditionsveranstaltung
gegen den Marathon in Bonn und Hamburg, dem Frühlingslauf in Frechen und
Brückenlauf in Düsseldorf erfolgreich halten und verzeichnete keine nennenswerte
Teilnehmereinbuße. Das dürfen die Initiatoren und Veranstalter Georg Herkenrath
und Jochen Scheler uneingeschränkt als Zuspruch und Kompliment verbuchen. Über
die "Kirmesveranstaltung" ist schon viel diskutiert worden. Kritiker bemängeln
die Ungenauigkeit der Streckenlänge, fehlende Kilometrierung und die
vergleichsweise hohe Startgebühr von 18 Euro. Der Severinslauf ist aber vielmehr
ein Volksfest mit Wettrennen, bei dem der Spaß vor allem im Vordergrund steht
und hierfür nehmen die Teilnehmer gerne manches in Kauf.
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Oberbürgermeister Fritz
Schramma ehrt die Veranstalter zur 25. Auflage und gedenkt an das Unglück
des Archiveinsturzes. |
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Knapp über 1000
Läuferinnen und Läufer setzen sich in Bewegung um den neuen
Streckenverlauf unter die Füße zu nehmen. |
Zum 25. Mal ging es rund um das
Severinsviertel. Auch wenn die Teilnehmerzahlen aufgrund der Baustellensituation
und immer mehr werdenden Veranstaltungen in den letzten Jahren rückläufig
wurden, gehört sie nach wie vor zu den Topveranstaltungen dieser Stadt. Zu Ehren
dieses Jubiläums ließ es sich daher der Oberbürgermeister Fritz Schramma nicht
nehmen, seine Verbundenheit zu dem Viertel zu demonstrieren und den Machern zu
dem Lauf persönlich zu gratulieren. Als Anerkennung überreichte er ihnen für
ihre Leistung eine Ehrenplakette.
Bevor sich die Läuferinnen und
Läufer gegen 12:00 Uhr in Bewegung setzten, lag insbesondere dem OB Schramma
noch ein Thema am Herzen, nämlich die Katastrophe vom 3. März, dem
Archiv-Einsturz, und rief zu einem Moment des Schweigens auf: "Das Unglück
sollte an diesem Morgen nicht vergessen werden". Anschließend gab er den
Startschuss und das laufende Volksfest konnte beginnen.
Pünktlich zum Jubiläum
präsentierten die Veranstalter einen neuen Streckenverlauf. Der war aus zwei
Gründen auch notwendig geworden. Zum einen war der ursprüngliche Verlauf am
Weidmarkt eh gesperrt, zum anderen auch auf Empfehlung der Polizei. Was lag
daher näher das "Neue Stück Köln", nämlich das Hafengelände, in den Lauf
einzubeziehen und die neuen Nachbarn laufend zu begrüßen. Der Parcours wurde von
den Teilnehmern positiv aufgenommen, vorbei ging es an zahlreichen und vor allem
auch historischen Bauten, die vor allem viel fürs Auge boten. Eines blieb jedoch
nach wie vor unübertroffen, die tolle Stimmung in der Severinstraße. Hier
standen die Zuschauer auf gut 150 Meter länge beidseitig am Straßenrand und
jubelten den Aktiven bei ihren drei Umrundungen kräftig zu.
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Die neue
Streckenführung ... |
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... rund um
das Hafengelände |
In der ersten Runde übernahm
Torsten Trems die Führung des Läuferfeldes, dicht verfolgt von Jürgen Kurt, der
ab der zweiten Runde dann die Führung übernahm und diese nach 34:02 Minuten
erfolgreich ins Ziel brachte. Leichtes Spiel hatte die Vorjahressiegerin Jana
Janine Soethout. Die starke Läuferin schien es zu genießen, allen anderen Frauen
davonzulaufen. Mit einem Lächeln im Gesicht verzauberte sie die Zuschauer und
diese freuten sich um so mehr für sie, als sie nach 35:20 Minuten locker die
Ziellinie überschritt. Hierbei empfang sie nicht nur Glückwünsche, sondern auch
eine Rose, die an dem Tag jede erfolgreiche Finisherin überreicht bekam.
Mit dabei waren auch wieder viele
Karnevalisten der letzten Sessionen, so z.B. Rüdiger Schloss (Bauer 2008) mit
der Startnummer 111 und Bernd Höft mit der Startnummer 1111 (Prinzenführer
2009). Ebenfalls mit dabei, eine große Gruppe nierenkranker Kinder, die im
Anschluss von "Schirmfrau" und Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes gesondert für
ihre sportliche Leistung geehrt wurden.
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Immer wieder
ein Erlebnis, die Stimmungsmeile in der Seveinstraße |
Am Ende zeigten sich jedoch einige Teilnehmer enttäuscht, die 10km Strecke
erwies sich als wesentlich kürzer als angegeben und somit war die Freude über
die neue Bestzeit nur von kurzer Weile. Teilnehmer, die die Strecke mit
GPS-Laufuhren abliefen, registrierten ein Defizit von gut 300-400 Metern.
Aufgrund der von vielen gut gelaufenen Zeiten ist die Skepsis nicht ganz unbegründet. "Es ist ja nicht
so schlimm, die Strecke kann ja ruht etwas kürzer sein, aber das sollte man dann
auch als Veranstalter angeben", kritisiert Werner Christophel. Nach ein
paar Kölsch und Erbsensuppe war der Ärger aber auch schnell wieder vergessen,
denn der Spaß und positive Erlebnischarakter überwog um ein vielfaches.
Auf einer groß angelegten
Siegerehrung bekamen die jeweils ersten Drei Sieger aller Altersklassen
wertvolle Sachpreise wie Hotelgutscheine, prall gefüllte Geschenkkörbe und Sporttaschen
überreicht.
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Gewinnerin des
25. Dauerlauf im Severinsviertel Jana Janine Soethout löscht ihren Durst
mit einem leckeren Glas Reissdorf-Kösch. |
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Georg
Herkenrath und der strahlende Gewinner der 25. Auflage im
Severinsviertel Jürgen Kurt. |
Schade war allerdings
nur, das insbesondere die leistungsstarken Läufer der Veranstaltung in diesem
Jahr fern blieben und auf anderen Läufen wie in Bonn, Hamburg, Frechen und
Düsseldorf ihr Glück versuchten. Im nächsten Jahr werden aller Voraussicht nach
der Bonn Marathon und der Severinslauf wieder auf ein und den gleichen Tag
fallen. In Köln setzt man auf die Strategie: "Jode Fründe stonn zusamme", man
wird sich also wieder sehen.
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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln
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