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Runner's High erstmals im Bild
 
 
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16.10.2009  

 
 

Dem Mythos des "Runner's High", jenes Hochgefühls, das Jogger nach langen Läufen verspüren, haben Münchner und Bonner Forscher eine wissenschaftliche Grundlage gegeben: Sie beobachteten mittels Bildgebung, wo und in welchem Ausmaß im Gehirn von Ausdauersportlern körpereigene Opioide wie z.B. Endorphine ausgeschüttet werden.
 
Zehn Läufer im PET
 
Die Forscher um Prof. Dr. Henning Boecker und PD Dr. Till Sprenger untersuchten zehn Läufer vor und nach einem Langstreckenlauf per Positronen-Emissions-Tomographie (PET). Dabei verabreichten sie den Probanden eine spezifische Substanz, die im Gehirn an Opioidrezeptoren bindet und mit einer radioaktiven Markierung versehen ist. Diese Substanz trat also in Konkurrenz mit körpereigenen Opioiden, die dieselben Rezeptoren besetzen. Je mehr Opioide ausgeschüttet wurden, desto weniger der verabreichten Substanz kam dabei zum Zuge. Je weniger der radioaktiv markierten Substanz also später im Bild zu sehen waren, desto mehr Opioide hatten bereits an die Rezeptoren angedockt.
 
Schlüsselrolle bei der Verarbeitung von Emotionen
 
Die Bilder zeigten, dass Opioide nach dem Dauerlauf vor allem in Bereichen des Frontallappens der Großhirnrinde und des limbischen Systems freigesetzt wurden, beides Regionen, die eine Schlüsselrolle in der Emotionsverarbeitung haben. Das von den Sportlern erlebte Hochgefühl war umso intensiver, je weniger der radioaktiv markierten Substanz an den Rezeptoren angedockt hatte. Es besteht also eine Verbindung zwischen der Ausschüttung von körpereigenen Opioiden und Glücksgefühlen bei Sport.
 
Wichtig für die Schmerzunterdrückung
 
Neben ihrer Bedeutung für die Emotionsverarbeitung spielen einige dieser Hirnregionen, wie das perigenuale anteriore Cingulum, nach heutigem Verständnis eine ganz wesentliche Rolle für die körpereigene Opioid-vermittelte "Schmerzunterdrückung" des Gehirns. "Damit wurde eine Grundlage geschaffen, Ausdauertraining, das in Deutschland im Rahmen der multimodalen Schmerztherapie zunehmend angewendet wird, gegenüber den Patienten, den an der Therapie beteiligten Kollegen, aber auch gegenüber den Kostenträgern plausibel zu machen", so die Forscher.





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Autor und Copyright: Mit freundlicher Unterstützung der Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS)

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