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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

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Mindestens jeder zweite Hobbyläufer nimmt Schmerzmittel vor dem Marathon
 
 
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23.12.2009  

 
 

Zahlreiche Untersuchungen zeigen immer wieder ein düsteres Bild rund um den Laufsport auf, wenn es um das Thema Doping geht. Es sind nicht nur die Profisportler, die bei Meisterschaften im Rahmen von Kontrollen auffallen, vor allem Hobbyläufer befinden sich bei diesem Thema in der ersten Reihe. Mindestens jeder zweite Hobbyläufer nimmt Schmerzmittel vor dem Marathon. Die Sportler greifen dabei zu fast allem, was die Schmerzapotheke zu bieten hat  - ohne zu ahnen, dass ihre Körper die Mittel kaum vertragen können. Manch einer hat so bereits einen Teil seiner inneren Organe verloren. Dies zeigt eine Untersuchung des diesjährigen Bonn-Marathon vom Institut für Klinische Pharmakologie der Uni Erlangen-Nürnberg auf, der wohl keine Ausnahme, sondern eher stellvertretend für die Problematik an sich stehen dürfte. Eine unabhängig davon durchgeführte Untersuchung der Sportklinik Hellersen in Lüdenscheid kam zu gleichen Ergebnissen. Unter der Leitung von Chefarzt Ernst Jakob befragten sie sämtliche 2000 Teilnehmer des Plettenberg-Marathons. Die Untersuchung ergab, dass jeder zweite Läufer nach eigenen Aussagen regelmäßig oder gelegentlich bei solchen Events zu Schmerzmitteln greifen.
 
Die Einnahme von Schmerzmitteln ist mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden. Beim Bonn-Marathonnahmen stellten die Forscher fest, dass fast zwei Drittel der Läufer bereits vor dem Start schon entsprechende Mittel eingenommen hatten. „Besonders schlimm ist, dass viele Hobbysportler bereits mit Schmerzen an den Start gehen, die Belastungen als gesundheitsfördernd betrachten und daher die Schmerzen und Schmerzmittel in Kauf nehmen“, sagt Professor Kay Brune vom Institut für Klinische Pharmakologie an der Uni Erlangen-Nürnberg.
 
Die einzige Ausnahme, in der Schmerzmittel tolerierbar wären, ist nach dem Sport und nur in der richtigen Form, wie z.B. niedrig dosiertes Ibuprofen. Voraussetzung hierfür ist, dass der Körper bereits die Wasser- und Salzverluste ausgeglichen hat. Werden Schmerzmittel bereits vor dem Wettkampf eingenommen, so werden Magen, Darm, Niere und Kreislauf zusätzlich beansprucht. „Bedenklich ist, dass manche Teilnehmer nach Langstreckenläufen, Radrennen und Schwimmveranstaltungen unter akuten Störungen der Nierenfunktion und der Funktion des Magen-Darm-Traktes leiden“, sagt Brune. „Die Nieren werden in der Durchblutung zurückgefahren. Auch der Magen-Darm-Trakt ist während der sportlichen Anstrengung schlechter durchblutet. Entsprechend ist die toxische Belastung durch das Medikament stärker."
 
Nicht selten müssen Läufer unmittelbar nach der sportlichen Höchstleistung operiert werden und verlieren Teile der inneren Organe.



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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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