Inhaltsverzeichnis
   
  Startseite
  Intern
  Laufkalender
  Ergebnislisten
  Fotoarchiv
  Lauf-Treffs
  Laufstrecken
  Rund ums Laufen
  Lauf-Reportagen
  Suche ...
 

Kontakt


Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

Spenden

 

 

Volksfeststimmung zum 3. RheinEnergie Marathon Bonn
 
 
Laufen-in-Koeln >> Marathon und Ultraläufe >> Deutschland >> Deutsche Post Marathon Bonn >> Artikel

07.04.2003  

 
 

 

Bei bestem Laufwetter machten sich am 6. April rund 4600 Teilnehmer auf die Marathonstrecke, einer attraktiven Schleife durch Bonn. Begleitet von 250.000 Zuschauern wurde die Strapaze zum abwechslungsreichen Volksfest. Eine runde Sache, so darf man wohl die dritte Auflage des RheinEnergy Marathon Bonn bezeichnen. Von den Läufern zufrieden angenommen, von den Zuschauern begeistert verfolgt und von den Pressevertretern mit höchster Aufmerksamkeit begleitet. 8.000 Teilnehmer hatten sich die Veranstalter in der Planungsphase gewünscht. Ganz so viele sind es dann aber doch nicht mehr geworden. An der Organisation oder gar einem schlechten Ruf konnte es keinesfalls gelegen haben. Viel mehr war es die wachsende Konkurrenz. Und somit mussten sich die Bonner Veranstalter die Marathonis in diesem Jahr mit dem 1. rhein-marathon düsseldorf und dem 1. Karstadt RuhrMarathon teilen. Dennoch, verbuchten sie einen neuen Anmelderekord. Klaus Malorny, Organisationsleiter zeigte sich insgesamt gesehen voll zu frieden.
 
Zur gewachsenen Attraktivität der Veranstaltung trug in diesem Jahr der neue Startbereich bei. Statt im Niemandsland zwischen Koblenzer Tor und Kennedybrücke durften sich die Läufer auf dem Marktplatz aufstellen. Unterstützt von ihren Fans auf der großen Tribüne, die noch mehr Zuschauern Platz bot als im letzten Jahr, starten die Teilnehmer gegen 9:45 über die Sternstraße in ihr persönliches Abenteuer. Eine dreiviertel Stunde früher machten sich rund 1500 Inliner auf den Weg. Bei frischen Temperaturen mit knapp über dem Gefrierpunkt, aber fast wolkenfreien Himmel. Frieren musste dennoch niemand unter den Aktiven, denn spätestens nach den ersten Kilometern kam man in der Sonne schnell ins Schwitzen.

Das fast endlos erscheinende Teilnehmerfeld, dass sich durch Bonn schlängelte, war keineswegs allein. Reichlich Unterstützung erhielten sie von zahlreichen Zuschauern. Auf dem Weg durch die Stadtteile wie Kessenich, Bad Godesberg, Popelsdorf und Friesdorf, überall wurden sie phonetisch empfangen und angefeuert. Da wurde kräftig auf die Trommel eingeschlagen, Glocken geschwunden und Rasseln geschwungen. Zur weiteren Unterstützung trafen die Marathonis auf dem Weg zum Ziel auch einige Musikgruppen an, die den Aktiven den Takt vorgaben und für einen zusätzlichen Schub verhalfen. Für eine optimale Unterstützung sorgten aber auch vereinzelte, offizielle Pacemaker, die den Läufern eine feste Laufzeit anboten und somit eine konstante Laufgeschwindigkeit vorgaben. Ein Service, der auf Wunsch vieler Teilnehmer noch mit ins Angebot aufgenommen wurde. Gut aufgehoben waren aber auch organisierte Gruppen, die sich gegenseitig unterstützten. So z.B. die Teilnehmer des DSHS Ausdauer- und Marathon Camp. Ihre Trainer begleiteten ihre Schützlinge auf dem langen Weg. Unter ihnen auch Campleiter Jürgen Wicharz, der mit Inliner nebenher fuhr. Optimal lief es aber auch für die Kölnerin Eva Hagberth vom Kanu Klub Grün Gelb. Ihr Begleiter verlieh ihr wahrlich Flügel. Nachdem sie sich bereits bei mehreren Marathon-Läufen vergeblich an der 4-Stundengrenze versucht hatte, belegte sie dank Heinz Geilenkirchen vom GSV-Porz mit einer Zeit von 03:51:10 Stunden in der Gesamtwertung der Frauen den 103. Platz. Auf der zweiten Streckenhälfte lief sie lediglich nur 36 Sekunden langsamer. Nicht minderwenig war aber auch die Leistung von 65 dialysebedürftige Kinder. Wie bei einem Staffellauf liefen sie jeweils einen Teilabschnitt der Strecke. Besondere Aufmerksamkeit schenkte Laufen-in-Koeln dem noch jungen Frühjahrs-Marathonklassiker. In aller Frühe machte sich der Ultralangstreckenläufer Detlev Ackermann von Köln aus laufend auf den Weg nach Bonn. Nahm am Marathon teil und lief im Anschluss wieder zurück nach Köln. Eine Laufleistung von 100km. Weitere bekannte Gesichter: Komiker Wigald Boning und Astrid Benöhr. Joe Kelly gab vorzeitig aus gegebenen Gründen auf.
 
Weit voraus gelaufen, war das Spitzenfeld, das dem Hauptfeld buchstäblich davon lief. Wie auch schon im letzten Jahr konnte sich der Ukrainer Andrey Toptun an der Spitze behaupten und gewann nun schon zum zweiten Mal den Bonn-Marathon. Mit der berechtigten Startnummer '1' erreichte er nach 2:17:07 die Ziellinie und stellte somit einen neuen Streckenrekord auf. Direkt dahinter mit einer Siegeszeit von 2:17:07 finishte als Zweiter der Kenianer Samuel Okemwa. Nach 2:42:02 Stunden erreichte die erste Frau die Ziellinie vor dem historischen Rathaus. Die Polin Joanna wollte eigentlich in Washington laufen, verpflichtete sich aber dann in Bonn, nachdem der Marathon aufgrund des Irak-Krieges in den USA abgesagt wurde. Ihr folgten die Russin Ivana Martincova mit 2:49:27 und die aus Ukraine stammende Olena Rozhko mit 2:51:09.
 
Fleißig war aber auch die zahlreiche Unterstützung rund um den Lauf, ohne die so eine große Veranstaltung gar nicht stattfinden könnte. Für einen reibungslosen Ablauf sorgten 275 Einsatzkräfte unter der Gesamtleitung des Deutschen Roten Kreuzes, sowie 57 Einsatzkräfte der Feuerwehr.  Insgesamt waren 1.500 Helfer und 62 Vereine im Dienste des Bonner Marathon tätig.
 
Damit die Teilnehmer unterwegs nicht verdursteten, oder gar einen Hungerast erleiden mussten, sorgten 9 Verpflegungsstellen entlang der Strecke. Fleißige Hände verteilten 5.250 Liter Cola, 28.000 Bananen, sowie 5.000 Stück Obst unter die vorbeilaufenden Marathonis.
 
Die Strapazen sollten sich aber lohnen. Im Ziel wartete eine eine Medaille und ein schönes Finisher-Shirt. Für den verloren gegangenen Energiehaushalt wartete auf die Athleten ein großes, weiträumiges Buffet mit zahlreichen Sitzgelegenheiten. Neben Wasser, Coca-Cola, Tee und Säften gab es Berliner, Bananen, Schokoriegel und weitere Köstlichkeiten. Nun wäre doch eigentlich alles vorbei und die Läufer könnten nach Hause fahren? Nicht so in Bonn, denn an nach Hause fahren dachte hier niemand. Das nächste Ziel befand sich auf dem Münsterplatz, in einem Festzelt. Hier fand die AfterRun Party statt. Bei Nudeln und Bier konnte sich hier jeder trösten, bzw. feiern lassen. Je nach Verfassung und Ausgang des persönlichen Rennens.
 
Insgesamt betrachtet war es eine durchweg gelungene und vor allem gut organisierte Veranstaltung, die bei den Teilnehmern und der Bonner Bevölkerung mit Begeisterung aufgenommen wurde. Somit darf man sich schon jetzt auf die 4. Auflage am 4. April 2004 freuen.





__________________________________
Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


Drucken    Weiterempfehlen    Merken

Nach oben