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Detlev Ackermann

 
   
 
   
 
 

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New York City Marathon - HAS BEEN CANCELED
 
 
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02.11.2012  

 
 

Manchmal gibt es wichtigere Dinge als Laufen
 
"The Show mast go on", dachte man sich wohl in New York, nachdem der Orkan Sandy für große Verwüstungen in der Stadt gesorgt hatte. Mit großer Selbstsicherheit wurden die Vorbereitungen zu der prestigeträchtigen Veranstaltung, dem New York City Marathon vorangetrieben, zu der rund 50.000 Teilnehmer aus aller Welt erwartet wurden.
 
Ein Marathon mit Staraufgebot. Bei den Männern freute man sich mit Moses Mosop und Wilson Kipsang auf zwei Athleten mit Bestzeiten unter 2:04 Stunden. Bei den Frauen sollten Olympiasiegerin Tiki Gelana und die Olympia-Dritte Tatyana Arkhipova-Petrova, sowie Bosten-Siegerin Sharon Cherop und Marathon-Weltmeisterin Edna Kiplagat an den Start gehen. Aus deutscher Sicht freute man sich auf Sabrina Mockenheupt, der man durchaus eine Plazierung unter den 10 Besten zutraute.
 
Soweit die Planung der Veranstalter und mit Unterstützung ihres Bürgermeisters Michael Bloomberg. Läuferinnen und Läufer aus aller Welt folgtem dem Ruf und reisten trotz widriger Umstände im Vorfeld nach New York.
 
Doch es hagelte Kritik und das nicht ohne Grund. "Den Marathon zu laufen ist nicht das, was die Stadt jetzt braucht", schrieb z.B. die Tageszeitung "New York Daily News". Auch Tage nach dem Orkan sind Hunderttausende in der Millionen-Metropole noch ohne Strom - der Alltag ist trotz aller Bemühungen weit von der Normalität entfernt. Viele sind obdachlos geworden, weil ihre Häuser bis auf die Grundmauern niedergebrannt sind. Und die Krankenhäuser der Stadt, von denen zwei bereits wegen Stromausfall evakuiert werden mussten, haben derzeit sicherlich anderes zu tun, als sich um selbst zugefügte Verletzungen oder Herzkomplikationen von Läufern zu kümmern.
 
Nur 35 Stunden vor dem Startschuss dann ein Sinneswandel. "Wir möchten nicht, dass eine Wolke über dem Lauf oder seinen Teilnehmern hängt", erklären Michael Bloomberg und Veranstaltungschefin Mary Wittenberg und sagen den Lauf schließlich dann doch ab. "Wir können keine Kontroverse über ein sportliches Ereignis zulassen, die die Aufmerksamkeit ablenken würde von all der wichtigen Arbeit, um New York wieder aufzubauen und unsere Stadt wieder in die Spur zu bringen", hieß es dazu in einer kurzen Erklärung.
 
Die Entscheidung kommt etwas spät, insbesondere für diejenigen Läuferinnen und Läufer die dem Ruf gefolgt und von weit her nun umsonst angereist sind.
 
Nun, der New York Marathon ist auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und somit hielt man an der Planung trotz der Kritiken auch lange fest. Das Rennen beschert der Stadt normalerweise gut 240 Millionen Dollar. Bloomberg war sich aber auch sicher: "Jene, die wir verloren haben, hätten wohl gewollt, dass wir eine Wirtschaft und eine Stadt haben, die für die Hinterbliebenen weitermacht."
 
 
    www.ingnycmarathon.org




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Autor und Copyright: Detlev Ackermann, Laufen-in-Koeln


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