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											Ärzte empfehlen 10.000 Schritte pro Tag  
  
Zum Arzt gehen, um gesund zu 
bleiben - das werden in den kommenden zwei Jahren 200 Teilnehmer einer 
bundesweit einmaligen Pilotstudie der Ärztekammer Nordrhein (ÄkNo) regelmäßig 
praktizieren. 21 Kölner Hausärzte nutzen zurzeit die Vorsorgeuntersuchungen, um 
gesunde Patienten mit Übergewicht und zu wenig Bewegung zu einem 
gesundheitsbewussten Lebensstil zu motivieren. Das Ziel: Nach einem halben Jahr 
wollen die Studienteilnehmer auf 10.000 Schritte pro Tag kommen, die sie im 
Alltag zurücklegen. Damit können sie ihr Risiko, zum Beispiel einen Herzinfarkt 
zu erleiden oder an Altersdiabetes zu erkranken, nachweislich senken. Wie 
erfolgreich die Studienteilnehmer unter ärztlicher Beratung und Begleitung sein 
werden, ermittelt die Deutsche Sporthochschule Köln bei ihrer wissenschaftlichen 
Erhebung des Modellvorhabens.  
  
"Chancen auf Gesundheit hängen 
nicht nur von den Leistungen der Medizin bei der Heilung von Krankheiten ab. 
Auch die Verbreitung eines gesundheitsbewussten Lebensstils ist von 
herausragender Bedeutung", sagte der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Rudolf 
Henke, heute (Mittwoch, 22. Mai) bei der Vorstellung der Pilotstudie in Köln.
 
  
"Wir möchten mit der Studie 
nachvollziehen, unter welchen Bedingungen gesunde Menschen bereit sind, ihren 
Lebensstil zu ändern und wie viel Beratung dafür nötig ist", sagte Professor Dr. 
Christine Graf vom Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft der Deutschen 
Sporthochschule Köln.  
  
"Ich nehme an der Studie teil, 
weil ich damit meinen Patientinnen und Patienten eine sehr einfache und konkrete 
Bewegungs-Empfehlung geben kann - lediglich zu sagen Machen Sie doch mehr 
Sport ist viel zu allgemein und bewirkt deshalb kaum etwas", sagte die Kölner 
Internistin Dr. Dorothée Schmitz-Rode, die sich mit ihrer Hausarztpraxis an der 
Pilotstudie beteiligt.  
  
  
 
 
Zum Hintergrund:  
Nach einer Studie des Robert Koch-Instituts aus dem Jahr 2012 bewegt sich nur 
ein Fünftel der Deutschen empfehlungskonform, also 2,5 Stun-den pro Woche. Eine 
Folge dieser Inaktivität ist zum Beispiel die Adi-positas. Laut 
Robert-Koch-Institut gelten 24 Prozent der Frauen und 23 Prozent der Männer als 
adipös. Adipositas und Übergewicht gelten als wesentliche Risikofaktoren für 
Herz-Kreislauferkrankungen, Arthro-se und Typ-2-Diabetes. Auch beim 
Typ-2-Diabetes ist der Anteil der diagnostizierten Diabetiker im Jahr 2012 zu 
den Vorjahren um rund zwei Prozentpunkte gestiegen, bei Män-nern liegt der 
Anteil bei 7 Prozent und bei den Frauen bei 7,4 Prozent. 
 
 
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              Autor und Copyright: Horst Schumacher / Lena Overbeck für Laufen-in-Koeln
  
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